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Guerilla Marketing im b2b-Bereich

Guerilla Marketing im b2b-Bereich verschafft Unternehmen einen Aufmerksamkeitsbonus. Ein Zwischenruf von Thomas Patalas.
Thomas Patalas | 09.02.2012
Heute geht es in den Breisgau, um dort einen "Guerilla b2b-Marketing-Workshop" zu leiten. Im gleichen Zusammenhang habe ich mir mal diverse Xing-Gruppen angesehen, die dieses Thema, diskutierten. Tenor: Das gehe ja gar nicht, weil unseriös und daher nicht vertrauenswürdig. Naja, und wieder hat die Guerilla Marketing-Klischee-Klatsche zugeschlagen. Ausgestattet mit rudimentären Kenntnissen (oder sollte man besser von Ahnungen sprechen?), verurteilen diese selbsternannten Marketing-Profs in selbstherrlicher Weise den Einsatz von Guerilla Marketing im b2b-Segment.

Dabei kann gerade hier das Guerilla Marketing zu einem Aufmerksamkeitsbonus führen, da die Marketingkommunikation im geschäftlichen Umgang üblicherweise nicht gerade vor Originalität sprüht. Das heißt aber noch lange nicht, dass es sich um ein Werbe-Spektakel handeln muss, das sinnentleert und tabuverletzend die Etikette verletzt. Allein durch das Verwenden innovativer Instrumente und Kanäle zeige ich meinem Adressaten, dass ich ihn nicht in der üblichen oberflächlichen Werbe-Manier ansprechen will, sondern mich stattdessen auf einen Dialog einlassen möchte, der ihn in den Mittelpunkt stellt. Denn effektives Guerilla Marketing verlangt, dass ich mich vorher intensiv mit meinem Kunden auseinandersetze und dadurch ein Wissenfundament schaffe, auf dem ich die "richtige", also auf ihn passende Guerilla Marketing-Kampagne aufbaue. Wenn ich das nicht schaffe, würde er sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit diesem Dialog und damit seine Aufmerksamkeit, verweigern.

Es geht also nicht um Aufmerksamkeit um jeden Preis, nicht um ein Kirmes-Spektakel wie zum Beispiel das Bodypainting auf dem Messestand, das mittlerweile ja auch schon als Guerilla Marketing gilt, sondern um eine Kommunikation, die sowohl dem eigenen Unternehemensanspruch gerecht wird als auch zum Kunden passt. Das ist weder unseriös noch schadet es der Vertrauensbildung, es ist vielmehr eine Herausforderung für jedes Unternehmen, das eigene Marketing im b2b-Bereich erfolgreich zu gestalten.