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Mut zu neuen Kommunikationswegen: Ein Thema, zwei Blickwinkel.

Der Wandel in der Kommunikation und die neuen Kommunikationswege fordern Führungskräfte.
Alois Wollnik | 22.04.2012
Der Wandel in der Kommunikation und die neuen Kommunikationswege fordern Führungskräfte. Da ist zum einen das breite Angebot, fast ein Überangebot an Kommunikationsmöglichkeiten. Und da ist die Führungskraft, die sich den Herausforderungen stellen muss. Fragen drängen sich auf: Was ist wichtig? Was ist wirklich sinnvoll und notwendig? Womit muss ich mich beschäftigen? Hindernisse ergeben sich durch Gewohnheiten, Prägungen und sehr oft die Angst vor Neuem. Hier muss sich die Führungskraft aktiv mit den Hindernissen auseinandersetzen. Die Einstellung ist zu verändern. Mut zu neuen Wegen muss entwickelt werden. Es gilt, relevante Botschaften über sinnvolle, neue Wege gezielt einzusetzen. Hierzu gibt es Hilfen, gibt es Lotsen.
Zum gleichen Thema aus unterschiedlichen Richtungen äußern sich Dr. Detlev Geiger, ehemaliger CEO und Chairman Hill & Knowlton Deutschland, heute freier Coach und Kommunikationsberater sowie Alois Wollnik, ehemals Gesellschafter und Geschäftsführer von Hiller, Wüst & Partner, heute Geschäftsführer von KWP - Agency for Interconnected Communications.

Mut zu neuen Kommunikationswegen
Dr. Detlev Geiger

Was Führungskräfte bedenken sollten
Wenn wir uns mit dem Mut zu neuen Kommunikationswegen auseinandersetzen wollen, müssen wir uns rückbesinnen. Kommunikation bedeutet wörtlich übersetzt, Menschen zu verbinden. Unterbewertet aber wesentlich ist die Tatsache, dass diese Verbindung nicht nur auf der rationalen Ebene stattfindet, sondern zu einem erheblich größeren Teil auf der emotionalen Ebene. Der Eisberg ist ein ausdrucksstarkes Modell, um die Größenverhältnisse deutlich zu machen. Nicht nur für die Kommunikation gilt, dass die Emotionale die Rationale dominiert – auch bei Führungskräften. Unsere Gefühle, die Einstellung, die Gedanken sind entscheidend. Schon Marc Aurel hat festgestellt: „Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken.“Und das gilt in allen unseren Lebensbereichen - auch und gerade in der Kommunikation. Wichtig ist nicht allein, was gesagt wird, sondern wie. Die Sachebene ist eben nur ein Teil. Der erheblich Wichtigere ist die emotionale- oder Beziehungsebene: Wie wird etwas gesagt und was kommt an. Deshalb ist auch das Kommunizieren mit Bildern oder in Bildern so erfolgreich. Bilder sprechen uns an. Wir lesen etwas nicht nur oder hören zu. Wir sehen zugleich. Das hilft, Sachzusammenhänge besser zu verankern. Die Renaissance des Videos als Bewegtbilder im Internet ist eine logische Folge. Die modernen Videosequenzen sprechen einfach stärker an.
Die neuen Kommunikationsmöglichkeiten können durchaus hilfreich sein, wenn es darum geht die emotionale Ebene zu berücksichtigen. Offenheit für neue Kommunikationswege erschließt uns die Möglichkeit, Botschaften erfolgreich zu transportieren und Kommunikation zielgruppengenau zu gestalten. Warum brauchen wir da Mut?
Es gibt Hindernisse bei der Auseinandersetzung mit neuen Kommunikationswegen. Wir verhaften gerne in Gewohnheiten, Prägungen stehen uns im Weg und oft haben wir auch einfach Angst vor Neuem. Angst ist die Reaktion auf eine unbestimmte Bedrohung. Angst entsteht in unserer Vorstellung, wird aber als real erlebt und blockiert. Es gibt verschiedene Arten von Angst: Angst vor Verlust, Bedrohung, Tod und Versagen sowie Neuem. Die Angst vor Neuem blockiert uns viel zu oft. Viele Innovationen, gerade auch in der Kommunikation, haben immer Angst gemacht, die Folge waren sehr oft Misstrauen, Ausflüchte oder Aggressionen. Als das Internet aufkam, war es nicht anders. Dann erkannte man die Segnungen dieser Erfindung. Und heute wendet sich das Blatt. Besonders bei Führungskräften werden die Fülle an Information, das Übermaß an direkter Ansprache und die Geschwindigkeit kritisch gesehen und machen zunehmend auch Angst. Social Media werden ebenfalls nicht mehr unwidersprochen akzeptiert. Der Mensch befürchtet zum gläsernen Objekt zu werden und an persönlicher Sphäre einzubüßen.
Ein weiteres Hindernis auf dem Weg zu neuen Kommunikationswegen ist ein oft undurchschaubares Überangebot an technischen Möglichkeiten und es kommen immer weitere Innovationen. Mit dem iPhone und dem iPad haben sich neue Herausforderungen ergeben. Einst war Powerpoint-Präsentation eine Revolution, heute ist sie längst überholt, wird aber immer noch sehr viel genutzt, weil moderne Präsentationsformen aus Angst vor dem Neuen abgelehnt werden. Die beste Lösung scheinen auch hier gesundes Misstrauen, Flucht oder Blockade zu sein.
Mut zu neuen Kommunikationswegen bedeutet Mobilisierung einer bejahenden Einstellung gegen die Blockade. Man muss nicht alles verstehen, um mit neuen Wegen in der Kommunikation umzugehen. Aber man muss offen sein für diese Wege. Es gibt Helfer, Begleiter und Lotsen durch den Dschungel der digitalen Welt. Kein Kapitän käme auf den Gedanken, im Gewirr der Hafeneinfahrten auf den Lotsen zu verzichten. Er muss sich nicht auskennen. Er muss sich aber helfen lassen. Das gilt gleichfalls für die Führungskraft. Heute gilt mehr als jemals zuvor der Grundsatz von McLuhan „The medium is the message“. So wie meine Kommunikationsmittel wirken, werde auch ich gesehen. Wenn die Unternehmens-Website verstaubt und überfüllt ist, wenn der Auftritt gestrig ist und die Präsentation der Unternehmens-Werte „altbacken“ aufgemacht ist, kann ich nicht als innovativ oder fortschrittlich erlebt werden. Das Unternehmen kann sogar als nicht „auf der Höhe der Zeit“ wahrgenommen werden. Eine Führungskraft muss sich für neue Wege entscheiden. Von dort muss der Anschub für neue Wege kommen. Das geht nur, wenn eine Führungskraft selbst die Angst vor Neuem überwindet.
Die „Kommunikation über neue Wege“ hat zwei Aspekte. Der eine Aspekt ist die Technik. Folgende Fragen sind zu beantworten: Welche Kommunikationswege sollte ich wählen und was verspreche ich mir davon. Der andere Aspekt ist der Inhalt. Da geht es nicht nur um die reine Sachinformation, sondern darum, die Zielgruppen adäquat zu erreichen. Der emotionale Impact ist entscheidend. Bedürfnisse müssen befriedigt werden. Beide Aspekte bedingen sich und hängen voneinander ab. Erfolgreiche Kommunikation verlangt heute nach Botschaften über relevante, neue Wege. Mut bedeutet hier offen zu sein und sich vor allem helfen zu lassen. Mit Offenheit für neue Kommunikationswege und Hilfe können die für sich relevanten Wege, die zugleich das Emotionale berücksichtigen, identifiziert und für sich genutzt werden.

Kommunikation im Wandel
Von den Herausforderungen für Führungskräfte
Alois Wollnik

Der Wandel in der Kommunikation vollzieht sich in den letzten Jahrzenten und Jahren immer schneller. Durch das Internet ist eine Informationsflut und Fülle an neuen Kommunikationsmöglichkeiten geschaffen worden, die kaum noch zu überblicken ist. Die Fülle, aber vor allem die Geschwindigkeit der Neuerungen steigt immer rasanter. Welche Kanäle bedient werden müssen, um up to date zu sein und zu bleiben, ist zunehmend schwieriger zu überschauen.
Für Unternehmen und ihre Entscheider birgt diese Entwicklung eine große Herausforderung. In dieser Vielfalt an Kommunikationsmöglichkeiten die Adäquate für die eigene Zielgruppe zu benennen und zu bedienen, ist immer schwieriger. Die neuen Technologien machen solche Entscheidungen nicht einfacher, anfangs oftmals stark gehypt, können sie sich aber allzu oft doch nicht durchsetzen, wie die Google Produkte Sitewiki und Wave in jüngster Vergangenheit vormachen. Es zeigt aber auch, dass kaum abzuschätzen ist, welche Kommunikationstools sich durchsetzen werden und den Zeitgeist treffen. Führungskräfte müssen heutzutage zwischen kurzfristigen Trends und zeitgemäßer Kommunikation abwägen können, was viele überfordert. Zudem lastet ein enormer Druck auf ihnen in der Kommunikation mit der Zeit zu gehen, denn nur so kann in der Informations- und Kommunikationsfülle noch zur Zielgruppe durchgedrungen werden.

KWP I Agency for Interconnected Communications versteht sich als Navigator in der Vielfalt an Kommunikationsmöglichkeiten. Wo hört heute PR auf und beginnt Werbung, Marketing, IT? Die Grenzen sind zunehmend verschwommen. Alois Wollnik, Geschäftsführer von KWP, rät sich einen kompetenten Partner an Bord zu holen: „Zeitgemäße Kommunikation baut auf Know-How und Synergien, die in den meisten Unternehmen nicht geschaffen werden können oder noch wachsen müssen. Ein kompetenter Partner kann als Bindeglied zwischen den in Unternehmen getrennten Bereichen fungieren und die nötigen Synergien schaffen.“ Das Zusammenspiel aus Marketing, PR, IT, als auch die genaue Kenntnis des Web und der Medientrends ist von den wenigsten Unternehmen allein zu bewältigen, aber gerade dieses Zusammenspiel macht den Unterschied. Berater können bei der Auswahl der richtigen und sinnvollsten Tools sowie bei der Kommunikationsstrategie helfen.
Zudem ist in vielen Unternehmen der Wandel, der mit dem Web 2.0 einhergeht, noch nicht angekommen oder sie können noch nicht adäquat reagieren. Das Sender Empfänger Modell ist überholt, nicht nur das, was Unternehmen, Medien kommunizieren gelangt an die Öffentlichkeit, jeder kann sich über ein Unternehmen, seine Produkte und Dienstleistungen äußern. Unternehmen müssen sich an den Gedanken gewöhnen, dass im Internet über sie gesprochen wird, unabhängig davon ob und was sie selbst kommunizieren wollen. Deshalb empfiehlt sich auch hier proaktiv zu handeln: Mit Kunden, Geschäftspartnern offen zu kommunizieren und mit Feedback behutsam und konstruktiv umzugehen.

KWP sieht in dieser Entwicklung aber eine Chance für Unternehmen. Es ist die schier unbegrenzte Auswahl an Kommunikationsmöglichkeiten, die dieser Wandel in der Kommunikation birgt. Mit Offenheit für Neues und Mut sich den Herausforderungen zu stellen, können Führungskräfte und Entscheidungsträger dieses enorme Potential für ihre Unternehmen nutzen. Ergreift man diese Chance, kann man mit neuen Kommunikationstools und auf neuen Kommunikationswegen sein Innovationspotential unter Beweis stellen.

http://www.kwp-communications.com