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Der Aufbau des Gehirns

Um zu verstehen, wie Denkprozesse und Informationen gespeichert werden, ist es hilfreich, die Struktur und Funktionsweise des Gehirns zu betrachten.
Markus Hofmann | 03.12.2012
Aber keine Angst, dies wird keine wissenschaftliche Abhandlung.

Das Gehirn ist die komplexeste uns bekannte Struktur und das wichtigste Organ unseres Zentralnervensystems. In seinem Aufbau ähnelt es einer Walnuss und in seiner Konsistenz einem Pudding. Mit durchschnittlich 1.300 Gramm macht es gerade mal 2,5 Prozent des Körpergewichtes aus. 20 Prozent des Blutes werden vom Herzen in das Gehirn gepumpt und damit 20 Prozent der uns bereitgestellten Energie. Die 10 Milliarden Gehirnzellen, die jeder Mensch von Geburt an zur Verfügung hat verbrauchen den größten Teil der im Körper verfügbaren Glucose (Traubenzucker). Um unsere 'grauen Zellen' optimal in Ihrer Arbeit zu unterstützen, bedarf es außerdem einer reichlichen Sauerstoffzufuhr durch regelmäßige Bewegung sowie einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Wasser (min. 2 Liter/Tag).

Betrachtet man das Organ „Gehirn“, fallen sofort tiefe Furchen und zahlreiche Falten auf. Wodurch entstand diese seltsame Form? Im Laufe der Evolutionsgeschichte begrenzte der Schädelknochen das Wachstums des Gehirns. Durch die Ausbildung von Falten gelang aber dennoch eine Vergrößerung der Oberfläche und eine Steigerung der Leistungsfähigkeit. Würde man die Struktur „entfalten“ entspräche die Fläche ca. vier DIN A4 Seiten.

Das Großhirn, das den Hauptteil des Gehirns ausmacht, teilt sich längs in eine rechte und eine linke Hälfte,in die beiden Hemisphären. Verbunden durch einen Strang aus weißen Nervenfasern, den Gehirnbalken (Corpus callosum), werden hier wichtige Informationen ausgetauscht. Erst das Zusammenspiel beider Gehirnhälften macht Wahrnehmung und korrekte Erinnerung überhaupt möglich.

Die linke Hemisphäre ist für das logische, digitale und rationale Denken zuständig. Hier speichern wir Zahlen, Reihenfolgen, Vokabeln und Raster ab. Dort werden außerdem Sachverhalte analysiert, Vorgänge geplant und Organisationsstrukturen erstellt.

Die rechte Gehirnhälfte hingegen ist für das Musische, Intuitive und Emotionale zuständig. Hier entstehen Bilder und Gefühle. Auch Kreativität und räumliches Vorstellungsvermögen haben dort ihren Sitz.



Mit zunehmendem Alter dominiert bei Westeuropäern leider die linke Hemisphäre. Dies bedeutet, dass wir versuchen, Informationen auf der linken Seite – also rational – abzuspeichern. Da dieser Teil des Gehirns nur beschränkt aufnahmefähig ist, fällt es uns schwer, mehrere, gleichzeitig eintreffende Informationen zu verarbeiten und dauerhaft zu speichern.

Die rechte Gehirnhälfte dagegen hat kaum eine Aufnahme-Begrenzung. Wenn es gelänge, besagte rechte Gehirnhälfte beim Speichern verstärkt mit einzubeziehen, könnten wir viele Informationen schneller und langfristiger behalten und auch abrufen.

Was passiert nun beim Wahrnehmen und Erinnern? Sobald unser Organismus eine Information über die Sinnesreize aufnimmt, wird diese als elektrischer Impuls vom Gehirn registriert und verarbeitet. Diese elektrischen Ströme und Schwingungen kreisen zunächst im Gehirn und klingen nach ca. 15 bis 20 Sekunden wieder ab. Wenn durch diesen Impuls keine Aufmerksamkeit hervorgerufen wird oder sich die Information nicht an bereits bekannte Gedankenverbindungen anbinden lässt, geht diese Wahrnehmungen an uns vorbei. Dies nennen wir auch das Ultrakurzzeitgedächtnis. Es dient sozusagen als Filter mit dem das Gehirn wichtige von unwichtigen Informationen trennt. Wenn Sie sich nun den Namen zu einem Gesicht nachhaltig abspeichern wollen, müssen Sie innerhalb der ersten 20 Sekunden eine ausreichend starke Verknüpfung herstellen, um die Information ins Kurzzeitgedächtnis weiterzuleiten. Andernfalls ist es sehr wahrscheinlich, dass der Name verloren geht.

Wichtige Informationen, bzw. Informationen, die wir bewusst abspeichern möchten, beispielsweise der oben genannte Name, werden an das Kurzzeitgedächtnis weitergegeben. Der Kurzzeitspeicher bevorratet die gelieferten Daten der verschiedenen Rezeptoren (Haut, Ohr, Auge, Nase und Mund) für ca. 20 Minuten. Das ist der optimale Zeitraum für eine erste Wiederholung. Erst mit dieser Wiederholung schicken Sie die Information weiter ins Langzeitgedächtnis. Aus den anfänglich elektrischen Strömen werden dabei über chemische Prozesse neue Verbindungen zwischen den Gehirnzellen erstellt. Damit diese gefestigt und ausgebaut werden, ist eine weitere Wiederholung nach 24 Stunden und drei weitere Repetitionen innerhalb der nächsten drei Tage am effektivsten.


Die MNEMO-Technik und kindliches lernen

Die MNEMO-Technik macht nichts anderes, als beide Gehirnhälften miteinander zu verbinden. Sie verknüpft Logik mit Kreativität und generiert daraus ein groteskes, übertriebenes oder humorvolles Bild.

Haben Sie schon mal gegen Kinder Memory gespielt? Wie waren Ihre Erfolgschancen? Nicht gerade überwältigend?! Das ist ganz normal. Kinder sind bei diesem Spiel im Schnitt besser als Erwachsene. Woran liegt das? Müssen Kinder "Memory spielen" lernen? Nein. Kinder denken automatisch mit beiden Gehirnhälften gleichzeitig. Sie nehmen das Kartenspiel als in sich geschlossenes Bild wahr und versuchen nicht, die einzelnen Karten-Positionen in ein Raster zu legen, so wie wir Erwachsene diesgern tun: vierte Zeile von oben, zweite Karte von rechts mit der ersten Zeile von unten, dritte Karte von links.

Das Geheimnis eines guten oder überdurchschnittlichen Gedächtnisses ist, wahrzunehmen und zu lernen wie ein fünf-, sechs-, siebenjähriges Kind. Erfassen und speichern Sie Informationen in Zukunft wie ein Kind und Sie werden eine außergewöhnliche Steigerung Ihrer Gedächtnisleistung erfahren.

Übung macht den Meister

Eines möchte ich an dieser Stelle anmerken. Dieser Artikel kann nur ein Einstieg für Sie sein. Sie müssen gelernte Techniken immer wieder in der Praxis anwenden, damit das "alte" Lernprogramm gegen die neue MNEMO-Technik ausgetauscht wird. Hierfür ein kleines Beispiel:

Verschränken Sie beide Hände als ob Sie beten wollen. Jetzt haben Sie entweder den rechten über den linken Daumen gelegt oder umgekehrt. Bitte verschränken Sie Ihre Finger nun so, dass der Daumen, der zuvor unten lag nun obenauf ist. Wie fühlt sich das an? Ein komisches Gefühl, oder? Was schätzen Sie, wie lange müssten Sie üben, damit sich beide Finger-Positionen identisch anfühlen? Die Antwort lautet ca. 2 – 3 Wochen wenn Sie täglich 'trainieren' würden. Und genauso verhält es sich mit Ihrem Lernprogramm. Sie haben eine Gewohnheit, ein Schema F, mit dem Sie sich Namen, Daten und Zahlen abspeichern. Dieses müssen Sie erst aufbrechen. Mit den gezeigten Techniken werden Sie sofort ein Erfolgserlebnis haben. Damit Sie Ihr überragendes Gedächtnis auch in Zukunft behalten, müssen Sie weiterüben.

Markus Hofmanns Buch "Hirn in Hochform - So funktioniert Ihr Gehirn" finden Sie hier: http://www.erfolgx.de/Buch/details/1224-Hirn-in-Hochform---So-funktioniert-Ihr-Gehirn---So-verbessern-Sie-spielend-leicht-Ihr-Gedaechtni/36768

Live-Webinar am 14.12.2012 um 11:00 Uhr:
"Markus Hofmann - In jedem Kopf steckt ein Superhirn"
Merken Sie sich alles, was Sie wollen! Bekommen Sie ein 100 Prozent besseres Gedächtnis in nur 15 Minuten.

Jetzt anmelden: http://www.erfolgx.de/Webinar/details/In-jedem-Kopf-steckt-ein-Superhirn