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Mehrsprachigkeit in der Unternehmenskommunikation

Prozesse straffen, Transparenz schaffen. Mit IT-gestütztem Workflowmanagement von Robert Rigo
Trados | 29.07.2013
Sprachfaule Europäer

Wussten Sie, dass trotz der Förderung von EU-Seite (Barcelona-Prinzip) seit 2002 nicht einmal 50 Prozent der Europäer auch nur eine Fremdsprache sprechen (Gespräch mit Sprachenforscher Jan Kruse, Kulturaustausch I/2013)? Wenn man bedenkt, dass unter den zehn wichtigsten Handelspartnern Deutschlands 2012 acht europäische Länder waren, bekommt das Thema Mehrsprachigkeit in der Unternehmenskommunikation eine neue Dringlichkeit. Für Österreich liegt die Zahl der Top-Handelspartner innerhalb Europas gar bei neun. In der Schweiz kamen 2011 sieben der zehn wichtigsten Handelspartner aus dem europäischen Raum.

Mit elf Sprachen 85 % der Online-Kaufkraft erreichen

Wer seine Kunden in Landessprache anspricht, hat somit einen klaren Wettbewerbsvorteil und eine größere Kundenbasis. Natürlich sind 23 Sprachen, in die übersetzt werden müsste, legte man als Unternehmen die Praxis der Europäischen Union zugrunde, bevorzugt in alle Amtssprachen zu übersetzen, erst mal ein Schreckensszenario für viele Content-Verantwortliche. Die Anzahl der Sprachen, in die ein Unternehmen übersetzt, wird sich abhängig vom zu erwartenden Umsatz und den marktspezifischen Aktivitäten in vielen Fällen allerdings erst einmal reduzieren. Laut Common Sense Advisory erreichen elf Sprachen (Englisch, vereinfachtes Chinesisch, Spanisch, Japanisch, Portugiesisch, Deutsch, Arabisch, Französisch, Russisch, Koreanisch und Italienisch) 85 Prozent der Online-Kaufkraft.

Der Kunde kauft, was er versteht

52,4 Prozent der Online-Käufer bestellen nur auf Webseiten in ihrer Landessprache. In sprachbewussten Ländern wie z.B. Japan und Frankreich liegt diese Zahl sogar bei über 60 Prozent. Je werthaltiger ein Produkt oder eine Dienstleistung ist, umso höher ist das Bedürfnis, Informationen in der eigenen Sprache zu erhalten – 85,3 Prozent bei Finanz- oder Versicherungsdienstleistungen. („Going from Simple Translation to Successful Transactions on Global Websites“ von Donald A. DePalma).

Vom Translation Memory zum Workflow-Management

Mit einer Translation-Memory-Software kann die Übersetzungsproduktivität gesteigert werden. Bereits vorhandene Übersetzungen werden auf Knopfdruck wiederverwendet und automatische Qualitätssicherung auf Textebene ist gewährleistet. Was aber, wenn das Übersetzungsvolumen anwächst? Zum Beispiel weil in zusätzliche Sprachen übersetzt werden muss und damit einhergehend weitere Übersetzer und Agenturen gesteuert werden müssen? Natürlich ohne zusätzliche Kapazitäten auf Projektmanagement-Seite. Oder haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie es wäre, könnten Sie Inhalte direkt aus einem Content-System in den Übersetzungsprozess geben? Mit wenigen Klicks. Ohne mühsam Dateien zu wälzen?

So einfach wie Geldabheben

Ein Workflowmanagement-System im Übersetzungsablauf dient dazu, das Arbeiten für alle Beteiligten einfacher zu gestalten, Prozesse zu strukturieren und dabei zu straffen, damit mehr Raum für Ideen bleibt. Projektmanager verbringen weniger Zeit mit eintönigen, manuellen Aufgaben und können so einfacher mehr Projekte abwickeln oder Zeit in Serviceleistungen investieren. Für Mitarbeiter in Fachabteilungen reduziert sich der organisatorische Aufwand der mit Übersetzungen einhergeht auf ein Minimum. Status- und Analyseberichte können jederzeit komfortabel eingesehen und abgerufen werden, um Managementanfragen zeitnah zu beantworten.