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Dmexco – was ich mitgenommen habe

Die richtigen Inhalte im richtigen Moment am richtigen Ort.
Gabriele Braun | 24.09.2014
Am ersten Messetag ging es schon um 7:30 Uhr beim Adobe Breakfast los. Dort präsentierte uns Nicole Dufft die neue Studie von Pierre Audoin Consultants (PAC) und Adobe „Digital Transformation in Deutschland“. Ein Ergebnis der Studie ergab, dass das rasante Vordringen digitaler Technologien traditionelle Geschäftsstrategien und Organisationsstrukturen immer mehr in Frage stellt. Zwei Drittel der deutschen Unternehmen berichten von sehr deutlichen oder sogar disruptiven Auswirkungen der Digitalisierung. Doch nur wenige Unternehmen haben bislang eine umfassende Strategie formuliert, um den digitalen Wandel zu schaffen und für sich zu nutzen. 58 Prozent der befragten Unternehmen haben keine Strategie. 61 Prozent der deutschen IT-Verantwortlichen glauben nicht, dass das Marketing an der Definition und Umsetzung der digitalen Strategie beteiligt werden sollte! Die Marketingleiter sehen das natürlich anders: Rund 90 Prozent von ihnen wollen die digitale Strategie ihres Unternehmens mitgestalten. Die Studie fordert eine stärkere Zusammenarbeit zwischen IT und Marketing, um den großen Herausforderungen zu begegnen.

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Quelle: PAC 2014

Die neue Erlebnisplattform


Dann ging es weiter zur Pressekonferenz von Microsoft. Hier wurde das neue MSN präsentiert. Dem Nutzer werden dort Premium-Inhalte national und international führender Medienunternehmen auf allen Kanälen gebündelt bereitgestellt. Die neue Erlebnisplattform soll dem Kunden als zuverlässige Informationsquelle dienen. Der Nutzer kann seine Startseite so einstellen, wie es ihm gefällt. Falls ihn die Börsennachrichten nicht interessieren, kann er diese ausblenden. Wenn der Nutzer zu den neusten Feeds von Michael Schumacher informiert werden will, kann er dies individuell einstellen. Wer macht das? Seien wir mal ehrlich. Ich nutze schon seit Jahren eine Webcontrolling-Software und kann dort auch mein Controlling-Board einrichten. Das habe ich jedoch noch nie gemacht. Lieber klicke ich auf die gewohnten Schaltflächen – klick, klick, klick – und die gewünschten Ergebnisse sind zu sehen.

Viel besser wäre es, wenn das System schon ahnen würde, was ich mir wünsche, natürlich alles im Rahmen des Datenschutzes. Wenn ich nie Finanznachrichten und Musik anklicke, verschwinden die Angebote automatisch und Kochen und Reisen werden auf meiner Startseite nach oben geschoben. Wenn ich mich in mein Webcontrolling-System einlogge, werden im Dashboard ebenso die Zahlen gezeigt, die für mich spannend sind. Die Technik macht dies möglich. Der Nutzer gibt nicht mehr selbst an, was er wünscht. Über die Auswertung seines Klickverhaltens können seine Interessen gemessen und passender Content bereitgestellt werden. Das macht das Leben einfacher.

Unterwegs informiert werden


Adobe hat dies mit Big Data realisiert. Für Peter Eiselt sind nicht die Daten das entscheidende Kriterium, sondern deren Auswertung. Über eine Kohorten-Analyse werden persönliche Interessen bestimmten Zielgruppen zugeordnet und den Nutzern unterwegs die passenden Informationen mitgeteilt. Ist er in Köln, bekommt er Informationen aus Köln. Ist er in Stuttgart, bekommt er die neusten Informationen aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Gemessen wird dabei, wo sich die Nutzer befinden.

Für Adsquare ist weniger die App- oder Browsernutzung interessant, sondern der aktuelle lokale Kontext, in der sich der Nutzer befindet. Deren Location Context Engine (LCE) Technologie teilt die Erdoberfläche in 50 x 50 Meter Quadrate ein und kombiniert Millionen dynamische Datenpunkte wie POIs, Haushaltsdaten und Veranstaltungen in Echtzeit. So outet man sich zur Gruppe „Students“, wenn man sich gerne im Universitätsgelände bewegt. Doch auch Angestellte und Professoren sind dort zu finden. Fehlerquellen werden über andere anonym gemessene Locations ausgeräumt.

Emotionen messen

Zeitgleich zur dmexco hat Apple die iWatch vorgestellt und natürlich wurde auf der dmexco darüber diskutiert. Der Gedanke, solch eine Uhr zu tragen, ist mir gegenwärtig nicht vorstellbar. Wenn ich schon daran denke, dass andere wissen könnten, wenn mein Blutdruck steigt und welche Emotionen in manchen Situationen bei mir ausgelöst werden! Unbestritten ist ihr positiver gesundheitlicher Einsatz, aber bitte anonym. So sind von verschiedenen Probanden die Emotionen in der Einkaufsmeile in Stuttgart gemessen worden. Ergebnis war eine emotionale Stadtkarte. Das sind erst die Anfänge dieser neuen Technologie. Wie sieht solch eine „emotionale“ Karte in einem Verkaufsshop aus und was können wir daraus lernen?




Quellen und weiterführende Links


Mehr zur Studie Digital Transformation in Deutschland
https://www.pac-online.com/digital-transformation-deutschland

Microsoft gewährt ersten Blick auf das neue MSN
https://onedrive.live.com/view.aspx?cid=BE45F3958558F996&resid=BE45F3958558F996!3390&app=Word&authkey=!AAW6D3lVkDR7uts

Beispiele einer emotionalen Karte: http://www.emocitymap.com/shopping-in-stuttgart/?lang=de

Dmexco 2014 mit 807 Aussteller, 470 Top-Speaker und ein neuer Besucherrekord von 31.900
http://dmexco.de/