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Ausbildung geht nicht nebenbei

Ausbildung braucht die Unterstützung der Führungskräfte. Diese sind ein wichtigen Faktor für Ausbildungsqualität und erhalten im Artikel 5 Tipps.
Sabine Bleumortier | 14.11.2014
„Das bisschen Ausbildung geht doch nebenbei.“ Diesen Satz haben viele Ausbildungsbeauftragte schon von ihren Vorgesetzten gehört. Dabei stehen die Ausbilder heute vor großen Herausforderungen, wenn sie Auszubildende während der Praxisphase führen, ausbilden und fördern sollen. Diese reichen von der mangelnden Ausbildungsreife über die Doppelbelastung am Arbeitsplatz bis zur fehlenden Wertschätzung. Und veränderte Erwartungen der jungen Generation erfordern eine andere Betreuung und Führung der Auszubildenden.
Es ist eine enorme Leistung, die diese Mitarbeiter in den Betrieben tagtäglich erbringen. Nur leider wird diese häufig unterschätzt und kann nicht so einfach nebenbei ausgeführt werden.
„Gerade Führungskräfte können ihre Mitarbeiter hier unterstützen. Sie sind ein wichtiger Faktor für die Ausbildungsqualität. Wenn ein Vorgesetzter sich nicht für die Ausbildung einsetzt und die Funktion des Ausbildungsbeauftragten bei seinen Mitarbeitern nicht anerkennt, wird sich der Mitarbeiter bei der Ausbildung schwer tun und letztlich spürt dies auch der Auszubildende“, so die Ausbildungsexpertin Sabine Bleumortier.

Die Trainerin, Beraterin und Rednerin hat fünf Tipps für Führungskräfte in Ausbildungsbetrieben:

1. Als Ausbildungsbeauftragter ist nicht jeder Mitarbeiter geeignet. Vorgesetzte müssen sich vorab Gedanken darüber machen, wer die entsprechenden Voraussetzungen mitbringt. Azubibetreuer sollten Wissen gut an Auszubildende weitergeben können, Spaß an der Arbeit mit jungen Menschen haben und individuell führen können.
2. Die zusätzliche Aufgabe des Mitarbeiters braucht Wertschätzung und Verständnis von der Führungskraft. Ausbilder freuen sich über Interesse an den Ausbildungsthemen und Lob für ihr Engagement.
3. Auch die Teilnahme an speziellen Weiterbildungsmaßnahmen für Ausbildungsbeauftragte sollten Führungskräfte fördern. Die dort erworbenen Kompetenzen erleichtern den Ausbildungsalltag und kommen am Ende zudem der Abteilung zugute.
4. Die Betreuung und Ausbildung eines Auszubildenden kostet Zeit. Diese zusätzliche Zeit muss dem Mitarbeiter neben seinen Aufgaben zugestanden werden.
5. Mit der Führung von Auszubildenden qualifiziert sich der Mitarbeiter auch für weitere Führungsaufgaben. So kann diese Funktion zudem ein Schritt der Personalentwicklung sein und ist in den Jahresgesprächen zu dokumentieren.

Dabei sollten sich Führungskräfte immer auch ihres Images bewusst sein, welches mit einem Praxiseinsatz beim Auszubildenden hinterlassen wird. Empfiehlt der Auszubildende die Abteilung weiter oder nicht? Und was erzählt er anderen Mitarbeitern.

Wenn Führungskräfte die fünf Tipps beherzigen, wird neben dem Image der eigenen Abteilung auch der Stellenwert der Ausbildung im Betrieb und die Motivation der Ausbildungsbeauftragten steigen. Das führt dann zu mehr Attraktivität als Ausbildungsbetrieb und größerem Ausbildungserfolg. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sollte dieser Effekt bedacht werden.

Weitere Informationen unter http://www.bleumortier.de.