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Content Marketing mit Storytelling macht das Verkaufen emotionaler

Internationale B2B Unternehmen beweisen, wie in Zeiten der Digitalisierung mit Content Marketing und Storytelling großartige Erfolge erzielt werden.
Reinhard Janning | 21.10.2015
Auf dem diesjährigen B2B-Marketing-Kongress im Würzburger Vogel Convention Center stand alles unter dem Motto „Digitale Transformation – Treiber und Getriebene“.

An zwei Tagen konnten die Teilnehmer spannende Einblicke in die Welt des digitalen Marketings international erfolgreicher B2B-Unternehmen erhalten.
In zahlreichen Vorträgen wurden die Chancen und Herausforderungen diskutiert, die diese Ära zwangsläufig mit sich bringt.
Natürlich wurde auch die Frage gestellt, ob „Digitale Transformation“ und in diesem Zusammenhang die „Customer Journey“ nach dem großen Aufhebens um Big Data erneut „nur“ Buzzwords sind, und welche Bedeutung für das Marketing dahintersteckt.

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Bei den zahlreichen Vorträgen haben sich zwei zentrale Themen in meinem Gedächtnis verankert, auf die ich im Folgenden eingehen möchte:

Mehr Storytelling für das Marketing

In einer Zeit, wo Kunden erst mit Unternehmen in Kontakt treten, wenn bereits 70% des Entscheidungsprozesses abgeschlossen sind, werden Inbound Marketing und Content Marketing immer wichtiger. Und so nimmt auch das Storytelling eine bedeutende Rolle ein, denn wer Eindruck hinterlassen möchte, der muss seinem Kunden mehr bieten, als nur reine verkaufsorientierte Informationen.
Doch obwohl der Mensch nachweislich 97% seiner Entscheidungen aus dem Bauch heraus trifft und lediglich 3% aller Entscheidungen einen rationalen Beweggrund haben, zielt ein Großteil der B2B-Unternehmen weiterhin auf diesen sehr geringen Prozentwert ab. Natürlich bedeutet das Storytelling enormen Zeitaufwand und benötigt ein hohes Marketing-Budget, doch sind es am Ende genau diese Geschichten, an die wir uns erinnern und an denen wir aktiv teilhaben möchten und nicht etwa die aufwendig gedruckten Printbroschüren.

3 Use Cases für erfolgreiches Storytelling

Storytelling bedeutet auch, Erlebnisse zu schaffen und Produkteigenschaften greifbar machen. So bewiesen drei namhafte Unternehmen enormes Geschick, was die Emotionalisierung ihrer Produkte anging.
Geberit, ein Hersteller für Sanitäranlagen konzentrierte sich auf großangelegte Events und Wettbewerbe, die eigens für die Zielgruppe geplant und ausgerichtet wurden. Installateure traten dort gegeneinander an oder erlebten bei einem Gala-Dinner eine Liebesgeschichte rund um einen Unterbau-Spülkasten, der zu diesem Zeitpunkt seinen 50. Geburtstag feierte.

Das Unternehmen Horsch, Hersteller für Landwirtschaftsmaschinerien stellte den „InnoFalcon“ vor, ein Avatar, der eine Mischung aus Vogel und Landwirtschaftsmaschine darstellte und in einem Produktfilm zum Leben erweckt wurde. Dieses Key Visual stellte ein absolutes Gegenstück zum sonst sehr konservativen und nüchternen Marketing in der Agrarbranche dar. Dieser Avatar erfreute sich nicht nur in Kundenkreisen großer Beliebtheit, so dass er letztendlich auch von einem Spielwarenhersteller ins Programm aufgenommen wurde.

Der dritte Kandidat in meinem Ranking ist die Werbeagentur Saatchi & Saatchi. Der Sprecher agierte als Märchenleser und unterhielt das Publikum mit einem animierten Film über einen Jüngling, der eine Vielzahl an Aufgaben erfüllen musste. Die Botschaft hinter seiner Geschichte war, dass nur derjenige Erfolg haben wird, der sich mit seinem Gegenüber beschäftigt und hin und wieder seinen Blickwinkel verändert.

Und die Zahlen gaben diesen Marketingverantwortlichen mit ihren Ansätzen recht – die Anzahl an Kunden und Interessenten, die aktiv und über unterschiedliche Kanäle hinweg (=Cross Channel Marketing) an diesen Geschichtsverläufen teilnehmen, konnte innerhalb kürzester Zeit um ein Vielfaches gesteigert werden.

Mein Fazit ist, dass Content Marketing innerhalb der Digitalen Transformationen einen immer wichtigeren Stellenwert einnimmt und einnehmen wird. Mit Storytelling können auch scheinbar „langweilige“ Produkte wie Spülkästen und Landwirtschaftsmaschinen aufregend und spannend gemacht werden. Und selbst Dienstleistungen werden so greifbar. Es geht nur darum, sich in Kunden und Anwender hinein zu versetzen und über reine Produkteigenschaften hinaus zu gehen.

Es geht nicht um Marketing, es geht um Kommunikation.


Freuen Sie sich auf den zweiten Teil meiner Artikel-Serie zum B2B-Marketing-Kongress 2015, in dem ich Ihnen verrate, welcher Programmpunkt eine weitere zentrale Rolle für mich einnahm.