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ESP-Auswahl - die Preismodelle

Bei der Auswahl einer E-Mail-Marketing-Software kann das Preismodell des Anbieters eine wichtige Rolle spielen. Das sind die gängigsten Modelle.
Jordie van Rijn | 05.02.2016
Frühzeitige Einsicht in die Kostenmodelle der Anbieter kann dabei helfen, die lange Auswahlliste zu kürzen, indem Sie Anbieter streichen, die Ihr Budget überschreiten. Außerdem gibt Ihnen diese Einsicht Hinweise auf die zu erwartenden Service Level. Ohne die klare Kenntnis Ihrer eigenen Funktionsanforderungen, ist die Gefahr jedoch groß, dass die Ausgaben eine zu große Rolle in Ihrer Auswahl spielen.

Preise sollten, wenn sie in die Auswahl mit einfließen, nicht als absolut angesehen werden, sondern als Preisklassen. Wenn Anbieter vergleichbare Pakete von Produkt und Service anbieten und die Preise halbwegs nahe beieinander liegen, sollte dies kein Differenzierungsmerkmal darstellen.

Anbieter stellen ihre Preise unterschiedlich da, sodass der Vergleich aller Preismodelle eine recht unübersichtliche Aufgabe sein kann. Das Ziel ist es, die Anbieter für Ihr spezielles Projekt zu vergleichen und alle Kosten in einem einzigen (monatlichen) Betrag zusammenzufassen. Wir nennen diesen den Total Cost of Ownership (TCO).

Da es sehr wahrscheinlich ist, dass Ihre Funktionsanforderungen mit der Zeit steigen, sollten Sie sicherstellen, dass der Anbieter Einzelpreise sowie eine Aufschlüsselung darüber anbietet, welche Funktionen und Services jeweils enthalten sind.

Verbreitete Preismodelle

Dies ist eine Liste der gängigen Preismodelle gemäß unserer Befragung:

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Lizenzgebühr
Eine jährliche oder monatliche Gebühr für die Nutzung der Software. Diese kann den Support sowie eine Anzahl von Log-ins/Nutzern enthalten und ansteigen, wenn eine bestimmter Grenzwert überschritten wurde.

Zahlung pro 1000 gesendete E-Mails (CPM)
Preismodelle, die auf dem Sendevolumen beruhen, werden of als "Cost per 1000 emails sent" (CPM) bezeichnet. Variationen dieses Preismodells sind Pay-as-You-Go, das Kaufen von "Send Credits'" oder basieren auf einer Abo-Gebühr, die sich nach dem monatlichen Sendevolumen richtet. Oft werden diese auch kombiniert. Wir fragten nach den Gesamtkosten des Sendevolumens. Diese sind in unserer Tabelle im E-Mail-Marketing Software Guide ersichtlich.

Flat Rate
Eine andere Möglichkeit ist die Flat Rate – ein Komplettpreis ohne CPM oder Abonnenten-Kalkulation. Oft basieren diese auf einer angemessenen Nutzung innerhalb einer geschätzten Spanne von jährlichem Sendevolumen. Der Vorteil hiervon ist, dass die Kosten von vornherein klar und fix sind.

Zahlung pro Abonnent
Die Preisgestaltung kann auch auf der Anzahl an Abonnenten in der Datenbank basieren. Dies wird bei Marketing Automation und B2B-fokussierten Systemen immer häufiger, bei denen die Sendevolumen zwar kleiner sind, die Systeme aber ausgefeilter.

Abgestufte Tarife
Tarife, die auf Volumen basieren, können sich stark unterscheiden. Oft gibt es für Vielsender einen Rabatt. Je mehr Sie versenden, desto geringer sind die Kosten pro zusätzlich gesendeter E-Mail. Wir fragten nach den Gesamt-CPM-Kosten für ein monatliches Sendevolumen und raten Ihnen, dasselbe zu tun – und fragen Sie auch nach "Überziehungskosten". Diese werden oft anders berechnet.

Einrichtungskosten
Bei bestimmten ESPs ist eine einmalige Gebühr zur Software-Einrichtung für einen neuen Kunden üblich. Dies kann sowohl die einfache Einrichtung eines Users für eine Self-Service-Plattform umfassen als auch die Komplettimplementierung inklusive (obligatorischer) Schulung und Integration für Enterprise-Systeme.


Steigerung der Preistransparenz

Achten Sie bei der Auswahl auf versteckte Kosten für Service oder Funktionen derer Sie sich nicht bewusst sind oder von denen Sie ausgehen, dass sie im Preis inbegriffen sind. Gebühren für Customization oder Projekt-Management sind Beispiele für Kosten, die leicht übersehen werden und häufen sich schnell auf.

Stellen Sie sicher, dass Sie die folgenden Kosten abklären:
- Kosten für zusätzliche Features, die nicht in der Basisgebühr enthalten sind
- Integration ins CRM, CMS und E-Shop-System
- Dienstleistungen (Kreation, Strategie)
- Daten-Service und Anpassung von Datenbankfeldern
- Customization
- Hosting
- API-Nutzung
- Kampagnenproduktion
- Support und Schulung
- Inhouse-Stunden bei Ihnen
- Erweiterungskosten

Wenn Ihr spezielles Projekt dies erfordert, können Sie die Preistransparenz erhöhen, indem Sie nach einem Szenario-basierten Angebot fragen. Zum Beispiel für die Entwicklung einer zusätzlichen Kampagne. Fragen Sie nach einem Angebot für dieses Szenario und hängen Sie es ausdrücklich an den Vertrag an.

Mehr zur Analyse und Einblicke in den Markt der E-Mail-Marketing-Software-Anbieter und Hilfe bei der Auswahl des richtigen Anbieters finden Sie im E-Mail-Marketing Software Guide.