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Ist Fax heute noch notwendig?

In Zeiten von E-Mail-Marketing, Social-Media und Textnachrichten (Instant-Messaging) wird die Frage nach der Bedeutung von Fax immer wieder gestellt.
Rainer R. Lammel | 17.03.2016
Ja, man wundert sich, dass Dienstleister jeden Monat noch immer Hunderttausende oder gar Millionen von Faxseiten versenden.

Wird denn Fax und Faxversand in der Kommunikation von Unternehmen noch eingesetzt oder gar gebraucht? Fax ist doch ein Auslaufmodell in der Bürokommunikation, tönt es.

Diese Frage hat sich im August 2015 die Financial Times gestellt. Unter dem Titel „Faxes at work: from funky to clunky, but holding on” (frei übersetzt: „Faxe im Büro: Von Hip bis schwerfällig, aber es ist immer noch da") kamen Experten zu Wort. Auch Studien zu diesem Thema, wie die Davidson-Studie von Davidson Consulting oder Erhebungen des Bitkom, beschäftigten sich mit dieser Fragestellung.

Zu welchen Ergebnissen kommen Experten und Studien?

Einfache Unternehmenskommunikation hat sich in der Wahrnehmung vieler, von Fax zu E-Mail oder Textnachrichten verlagert. Marketinginformationen werden meist via E-Mail verbreitet.

Aus diesen Gründen sind aus den Büros Faxgeräte verschwunden oder als PC-Fax installiert.

Wo jedoch wichtige Dokumente versendet werden und abgesichert sein muss, dass der Empfänger sie tatsächlich erhalten hat, ist Fax nach wie vor das geeignete Medium.

Laut einer Erhebung des Bitkom vom 13.03.2016, bevorzugen Unternehmen in der Kundenkommunikation Fax gegenüber Social Media. Kommunikation via Fax liegt nach dem Telefon und E-Mail auf Platz 3. Die Häufigkeit der Nutzung wird bei Fax mit 79% und die von Social Media mit 15% angegeben.

Lesen Sie warum Fax, trotz veränderter Kommunikation, weiterhin wichtig ist und neue Einsatzszenarien abdeckt.

Faxe geben Rechtssicherheit

Dort wo rechtliche Vorgaben, wie Dokumentenechtheit (Faksimile = originalgetreue Kopie) gefordert ist, wird dem Fax eine höhere Rechtssicherheit als jeder anderen elektronischen Kommunikationsform eingeräumt. Die Internationale Fernmeldeunion der Vereinten Nationen (ITU) hat bestätigt, dass dies in etlichen Ländern der Fall ist. Dies trifft beispielsweise auf Verträge oder urheberrechtsgeschützte Dokumente zu.

In anderen Branchen, wie z.B. im medizinischen Bereich, geht es um den Schutz und Vertraulichkeit persönlicher Daten. Auch hier ist das Fax die erste Wahl. Nach Peter Davidson von Davidson Consulting, liegt dies auch daran, dass Faxe nur äußerst schwierig abzuhören sind.

In vielen Unternehmen und auch von behördlichen Stellen wird eine rechtssichere Empfangsbestätigung oder auf Dokumenten der Nachweis einer eigenhändigen Unterschrift verlangt. Nicht selten werden Lieferscheine, Auftragsbestätigungen oder Rechnungen in Papierform gefordert. In all diesen Fällen lassen sich diese Anforderungen mit Fax einfach abbilden und es zeigt sich, dass es in vielen Bereichen ohne die Fax-Technologie nicht geht.

Neue Einsatzszenarien für Fax

Die Digitalisierung der Geschäftsprozesse ist rasant und Internetdienste, wie z.B. Online-Lieferdienste oder Reiseportale, haben sich etabliert. Jedoch sind diese Digitalisierungsprozesse nicht durchgängig in allen Dienstleistungs- und Businessfeldern anzutreffen. So begegnen sich Geschäftspartner mit unterschiedlich hohen Technologiegraden. Wo dies der Fall ist, erlebt der Übertragungsweg Fax neue spannende Einsatzszenarien und fungiert als Brücke zwischen sehr unterschiedlicher technologischer Ausrüstung der Geschäftspartner.

So werden auf Webseiten mit dem SmartPhone Essensbestellungen aufgegeben und diese automatisiert via Faxkommunikation an Restaurants und Gaststätten mit Lieferservice weitergeleitet. Komplexe Bestellportale mit hohem technologischem Anspruch auf der einen Seite, stehen einer bescheidenen technischen Ausrüstung, dem Faxgerät, gegenüber. Dies eben innerhalb einer Prozesskette.

Ähnlich wird in hoch automatisierten Industrieprozessen, wie z.B. in der Bauchemie, die kontinuierliche Rohstoffversorgung durch automatisch ausgelöste Fax-Aufträge gewährleistet. Es werden unterschiedliche technologische Standards in den beteiligten Firmen mit Fax überbrückt. So werden die Bestelldokumente für die Rohstoffversorgung dem Lieferanten auf Papier via Fax zur Verfügung gestellt.

Fax schließt technologische Lücken

Es gibt Branchen in denen Menschen ihren Arbeitsalltag nur selten am PC-Arbeitsplatz verbringen. Dies ist z.B. im Handwerk der Fall. In anderen Bereichen spricht der bestehende WorkFlow, z.B. Beratung der Kunden in Apotheken, oder in Arztpraxen, gegen eine ständige Anwesenheit am PC-Arbeitsplatz. Hier ist das Fax mit seiner optischen und haptischen Verfügbarkeit der passende Kommunikationsweg und schließt vorhandene technologische Lücken oder ergänzt optimal den Arbeitsablauf.

Im angeführten Artikel der Financial Times ist eine Studie der Marktforscher von IDC zitiert. Bei einer Befragung von 1.000 US-Konzernen gaben über 50% an, dass die Fax-Nutzung im vergangenen Jahr konstant geblieben ist. 20% der befragten Unternehmen nutzen die Fax-Technologie wieder häufiger. Von einer vollständigen Abkehr sprach hingegen kaum ein Studienteilnehmer.

Zusammenfassung

Es liegt auf der Hand: die Nutzung von Fax hat sich deutlich gewandelt. An etlichen Stellen in den Unternehmen ist das Faxgerät verschwunden. Jedoch der hinter der Faxtechnologie liegende Standard, gewährleistet Rechtssicherheit und Dokumentenechtheit. Deshalb ist Fax nach wie vor beliebt.

Neue Anwendungen erschließen sich aus dem unterschiedlichen Technologieausbau bei Geschäftspartnern, die einer Prozesskette angehören. Dies wird auch auf Jahre hinaus noch so bleiben.

Fax ist weiterhin dort anzutreffen, wo Technologielücken bestehen und gleichzeitig Workflows anzutreffen sind, bei denen das Fax die praktikabelste Kommunikations-Lösung darstellt.

Sie möchten noch mehr zu Faxversand wissen? Sprechen Sie mich an.

LCOM Kommunikationsdienste GmbH & Co. KG
Rainer R. Lammel
Tel. 09122 63 5020