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Lernen mit Köpfchen!

Kann Lernen überhaupt müheloser, lustvoller und interessanter sein? "Eindeutig ja". Zu wissen, wie ich denke, ist der Schlüssel zum Erfolg.
Patrick Haas | 08.12.2008
Wer hat nicht ähnliche Erfahrungen gemacht? "Lernen ist mühsam". "Lernen macht keinen Spaß". "Lernen ist trocken". Kann Lernen denn überhaupt müheloser, lustvoller und interessanter sein? "Eindeutig ja". Mit dem Herrmann Brain Dominance Instrument, kurz HBDI genannt, das auf Erkenntnissen der Hirnforschung basiert, lassen sich die eigenen Denkpotentiale auf einfache Weise darstellen und für Lernprozesse sinnvoll einsetzen.

Viele Lernsituationen begegnen uns meist so, dass der Lernsinn selten deutlich wird, geschweige denn überhaupt Lernlust entstehen kann. Wie gestalte ich mein Lernmanagement? Wie nehme ich effektiver Lerninformationen auf? Wie lassen sich Informationen besser abspeichern und abrufen? Wie kann ich mir schneller Fakten merken? Wenn Antworten auf solche Fragen ausbleiben, wird sich selten der Lernerfolg einstellen.

Der Weg aus dieser Negativspirale heißt denkstilorientiertes Lernen. Jeder Mensch besitzt Denkstile, die für ihn typisch sind und die er bevorzugt. Diese sogenannten Dominanzen haben sich durch Vererbung, durch das Elternhaus, durch die Ausbildung und durch das soziale Umfeld eines Menschen entwickelt. Sie sind Ausdruck seiner Persönlichkeit und prägen ihn.

Denken ist eine Sache. Wissen eine weitere. Aber zu wissen, wie ich denke, ist der Schlüssel zum Erfolg. In diesem Sinne bedeutet denkstilorientiertes Lernen, dass ein Trainer, Lehrer oder Moderator den Lernprozess viel stärker an den Denkpräferenzen der Teilnehmer ausrichtet, aber auch der Lerner selbst seine Denkpotentiale mehr berücksichtigt :

WARUM ist der Lerninhalt für mich wichtig? 35 Prozent der Lerner sind vor allem an dieser Warum-Frage interessiert.

WAS sind die genauen Inhalte des Themas? 20 Prozent der Lerner interessieren sich für Zahlen und Fakten.

WIE geht das? 20 Prozent möchten die Inhalte am liebsten direkt ausprobieren.

WAS-WÄRE-WENN? 25 Prozent der Lerner möchten vor allem wissen, wie sich die Inhalte auf aktuelle oder zukünftige Situationen übertragen lassen.

Das Anwendung des HBDI-Modells beantwortet genau diese W-Fragen: Die einen lernen effektiver, wenn sie Orientierung über die Inhalte bekommen, eine Struktur erkennen. Die anderen lernen besser, wenn sie klare Fakten und Daten vermittelt bekommen. Andere wiederum möchten gerne direkt etwas tun, am liebsten in der Gruppe. Und wieder andere sind eher kreativ und möchten Anwendungsmöglichkeiten entdecken.

Der Schritt in die richtige Lernrichtung

Bei der sinnvollen Gestaltung eines Lernprozesses hilft das HBDI: Wie organisiere ich Lernen so, dass es den bevorzugten Denkstilen entspricht? Werden zudem die weniger bevorzugten Denkstile angesprochen, kann der Lernerfolg weiter optimiert werden.

Der Vorteil der Nutzung des HBDI-Modells für die Gestaltung von Seminaren, Workshops und Unterricht besteht darin, dass der Lerner mit seinen Möglichkeiten und Erwartungen im Vordergrund steht. Der Lernprozess lässt sich viel effektiver gestalten, der individuelle Lernerfolg stellt sich fast automatisch ein.

Der amerikanische Wissenschaftler und Manager Ned Herrmann entwickelte in den 1980er Jahren zusammen mit Spezialisten aus der Hirnforschung das HBDI-System, mit dem sich präferierte Denkstile mittels Fragebogen systematisch erfassen und auswerten lassen. Es wurde durch die Auswertung von mittlerweile mehr als 2 Millionen Profilen immer weiter verfeinert.

Gibt es nicht Vorbehalte gegen ein Instrument, das aus der Hirnforschung kommt? Im Gegenteil - Erkenntnisse der Neurowissenschaften werden immer bedeutsamer. Zudem ist das HBDI kein Test, sondern ein Selbstbeschreibungs-Tool. Es beruht auf einer Selbsteinschätzung. Es zeigt die relative Verteilung der bevorzugten Denkweisen so, wie ein Mensch sich selbst sieht. Es geht nicht darum, Menschen zu bewerten, sondern Impulse zu nutzen, wie Menschen ihre Potentiale in Lernprozessen wirkungsvoller ausschöpfen können.

Patrick Haas

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