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Mobile E-Mail-Marketing

Bei vielen Geschäftsleuten hat sich die mobile E-Mail-Nutzung mittlerweile fest etabliert. (Buchbeitrag)
Nico Zorn | 15.08.2008
Dieser Fachartikel erschien im Leitfaden Online-Marketing
http://buchblog.marketing-boerse.de
http://www.marketing-boerse.de/Info/details/LeitfadenOM


Bei vielen Geschäftsleuten hat sich die mobile E-Mail-Nutzung dank Blackberrys, Pocket PCs und Co. mittlerweile fest etabliert, während Privatkunden lange Zeit von den astronomisch hohen Preisen für die mobile E-Mail-Nutzung abgeschreckt wurden. Seit 2006 ist mit günstigen Tarifen jedoch auch hier Bewegung in den Markt gekommen. Gleichzeitig werden immer mehr mobile Endgeräte mit einfach zu bedienender E-Mail-Software ausgestattet und auch die großen Player wie Google und Yahoo! haben mobile Versionen ihrer E-Mail-Produkte auf den Markt gebracht.

Weiter sinkende Datentarife vorausgesetzt, wird sich die mobile E-Mail-Nutzung in der nächsten Zeit zum Massenmarkt entwickeln. Die nach wie vor hohen Kosten für den SMS-Versand könnten dazu führen, dass sich die mobile E-Mail auch bei jugendlichen Zielgruppen relativ schnell verbreitet, denn eine via General Packet Radio Service, kurz GPRS, verschickte E-Mail ist in den meisten Tarifen wesentlich günstiger als eine SMS oder MMS-Nachricht.

Geschäftskunden und Early Adopters, das sind Verbraucher, die zu einem sehr frühen Zeitpunkt neue Produkte erwerben, greifen schon heute unterwegs auf ihre E-Mails zu. Das sind Nutzergruppen, die für viele Unternehmen besonders interessant sind. Gründe genug, um sich Gedanken darüber zu machen, wie die eigene E-Mail-Marketing-Strategie auf die steigende Anzahl an mobilen E-Mail-Nutzern ausgerichtet werden kann.


Tipps für das Mobile E-Mail-Marketing

Analysieren Sie, wie viel Prozent Ihrer Zielgruppe unterwegs E-Mail nutzt Kundenbefragung oder einer Stimmabgabe auf Ihrer – beispielsweise mit einer Website.

Je nach Zielgruppe kann es sich lohnen, bereits während der Newsletteranmeldung nach der mobilen E-Mail-Nutzung zu fragen und neben Text und HTML ein weiteres Format für Handys und PDAs anzubieten. Bei entsprechender Nachfrage können Sie dann einen separaten Newsletter für mobile Endgeräte verschicken.

Bieten Sie – sofern noch nicht vorhanden – eine Plaintextversion Ihres Newsletters an, denn die meisten mobilen Endgeräte können bislang noch keine HTML-Mails darstellen.

Testen Sie, wie Ihr Newsletter auf mobilen Endgeräten wie Blackberry, Symbian OS oder Windows Mobile dargestellt wird.

E-Mails werden selten vollständig gelesen, sondern meist nur überflogen. Das gilt Darstellungsmöglichkeiten aufgrund der umso mehr für mobile Mails, da hier die kleinen Displays beschränkt sind. Sofern Sie E-Mails gezielt an mobile Endgeräte verschicken, sollte der Text nicht mehr als zwei oder drei Absätze haben.

Schenken Sie beim Texten Ihrer Aufmerksamkeit. Blackberrys Betreffzeile den ersten Zeichen besondere zeigen im Posteingang lediglich 10 Zeichen an, bei Windows Mobile-basierten Endgeräten sind es immerhin 39 Zeichen. Schaffen Sie es, mit den ersten Worten der Betreffzeile das Interesse bei den Empfängern zu wecken?

Halten Sie die Zeichenanzahl der Links möglichst gering, damit sie auch auf kleinen Displays korrekt dargestellt werden können.

Wie immer gilt: Die wichtigsten Informationen sollten „above the fold“ stehen, das heißt, ohne dass der Bildschirm gescrollt werden muss. Im mobilen Kontext bedeutet das: Die ersten zwei bis drei Sätze sollten bereits die wichtigsten Informationen enthalten.

Denken Sie auch daran, einen Rückkanal für mobile User anzubieten, denn das Web ist unterwegs - wenn überhaupt - nur eingeschränkt verfügbar. So kann es beispielsweise Sinn machen, die Telefonnummer prominent in der E-Mail zu platzieren und eine für mobile Endgeräte angepasste Landing Page zu erstellen.

Überprüfen Sie, ob sich die Abonnenten auch unterwegs von Ihrem Newsletter abmelden können. Wenn sich der User zur Abmeldung zum Beispiel zuerst auf Ihrer Website einloggen muss, wird dies häufig nicht möglich sein. Eine Abmeldung via One-Click-Unsubscribe, also durch einfaches Klicken auf einen „Abmelden“-Link, wird hingegen in der Regel auch mobil funktionieren.

Natürlich gilt auch für das mobile E-Mail-Marketing: Ihre Nachricht muss unbedingt erwünscht und relevant sein, denn unangeforderte Werbung stört auf einem Blackberry noch viel mehr als auf einem Desktop PC.


Literatur

[1] D.W. Birchall: The Plantronics E-Mail Research Project. - März 2007.
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Über Nico Zorn

Nico Zorn ist Geschäftsführer der CRM- & E-Mail-Marketing Agentur Saphiron GmbH. Er veröffentlicht das CRMBlog.de und ist Host des CRMPodcast.de.