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KfW-Konjunkturkompass Eurozone: Aufwärtstrend bleibt intakt

Schwächerer Euro und sinkende Arbeitslosigkeit geben Auftrieb. 2016 Wachstum von 1,8 % erwartet.
KfW Bankengruppe | 23.09.2015
Die Wirtschaft in der Eurozone entwickelt sich weiter positiv und ist im zweiten Quartal ähnlich stark gewachsen wie zu Jahresbeginn (0,4 % ggü. Vorquartal). KfW Research erwartet, dass sich die Erholung in moderatem Tempo fortsetzt und erhöht seine Konjunkturprognose für 2015 auf 1,5 % (Vorprognose: 1,3 %).

Getragen wird der Aufschwung in der Eurozone im zweiten Quartal hauptsächlich vom Außenbeitrag. Die Exporte haben stärker als erwartet vom schwächeren Euro profitiert und das Importwachstum überflügelt. Die Nachfrage aus dem Ausland macht sich auch in besseren Arbeitsmarktzahlen bemerkbar. Bei der Binnennachfrage, dem konjunkturellen Hauptimpuls des ersten Quartals, zeigt sich jedoch ein gemischtes Bild: Der private und staatliche Konsum legen zu – sinkende Bruttoanlageinvestitionen hingegen bremsen. In der zweiten Jahreshälfte dürfte der private Konsum das Wachstum weiter stützen. Darauf deuten steigende Umsätze im Einzelhandel, solide Stimmungsindikatoren und nicht zuletzt erfreuliche Lohnzuwächse hin. Für das kommende Jahr 2016 bestätigt KfW Research seine bisherige Konjunkturprognose von 1,8 %.

„Die gute Nachricht lautet: In der Eurozone geht es aufwärts. Wir erwarten ein Wachstum von 1,5 % in diesem Jahr. Das ist stärker als der langfristige Trend.“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. „Doch für Jubelsprünge ist es zu früh. Besonders die immer noch viel zu hohe Arbeitslosigkeit steht einem stärkeren Aufschwung weiterhin im Weg. Ohne eine gemeinsame Lösung für die Flüchtlingskrise drohen auch langfristige Behinderungen für den Handel innerhalb Europas.“