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Zukunftsatlas: Ost-Städten gelingt überraschender Aufstieg

Der Norden schafft den Anschluss nicht.
Prognos AG | 27.05.2016
Berlin ist der größte Aufsteiger im Wettbewerb der deutschen Regionen. Auch Zentren wie Leipzig, Chemnitz, Erfurt und Weimar holen auf, obwohl große Teile Ostdeutschlands weiter zurück fallen. Dem Norden und Westen gelingt es weiterhin nicht, auf den starken Süden aufzuschließen. Das ist das Ergebnis des Zukunftsatlas 2016. Mit ihm bewertet das Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos alle drei Jahre die Zukunftsfähigkeit aller 402 Kreise und kreisfreien Städte.

Jeder Kreis wird in den Bereichen Demografie, Wohlstand und Soziale Lage, Arbeitsmarkt sowie Wettbewerb und Innovation analysiert. „Das doppelte Gefälle zwischen West und Ost sowie Süd und Nord bleibt unverändert“, sagt Prognos-Projektleiter Peter Kaiser. „Umso bemerkenswerter ist, dass immer mehr ostdeutsche Großstädte sich gut entwickeln“.

Erstmals wurde zusätzlich ermittelt, wie gut die Regionen für den digitalen Wandel aufgestellt sind. Im Digitalisierungskompass, den Prognos gemeinsam mit der Index-Gruppe entwickelte, erhalten die Regionen einen bis fünf Sterne für ihren Stand in Sachen Digitalisierung. Mit einer 5-Sterne-Plus-Wertung liegt hier Zukunftsatlas-Spitzenreiter München vorn. Doch auch einzelne Regionen aus dem Mittelfeld des Zukunftsatlas-Rankings sind ungewöhnlich gut aufgestellt. Vier von fünf Sternen erhalten die Städte Bremen (Rang 282), Kaiserslautern (Rang 247) und Offenbach a.M. (Rang 238).

Insgesamt sind die Digitalisierungschancen stark konzentriert: Nur 53 Regionen erreichen vier oder mehr Sterne. Dabei schneiden die Städte sehr viel besser ab als die ländlichen Regionen. Auf die Top-9-Standorte konzentrieren sich 43% aller Digitaljobs, obwohl hier nur 15% aller Beschäftigten in Deutschland arbeiten. Auch industrielle Zentren wie Böblingen, Ingolstadt, Ludwigshafen oder Erlangen punkten. Hier arbeiten bis zu dreimal mehr digitale Impulsgeber als im Durchschnitt.

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