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Deutsche achten weniger auf Inhalts- und Zusatzstoffe als andere Europäer

Vertrauen in die deutsche Lebensmittelindustrie ist auf einem hohen Niveau.
Nur jeder dritte Deutsche (32%) will genau wissen, welche Zutaten die Lebensmittel enthalten, die in seinem Einkaufswagen landen. Im europaweiten Durchschnitt sind es hingegen 40 Prozent – besonders achtsam sind die Verbraucher in der Ukraine (63%), Russland (59%) und Rumänien (56%). Das ist das Ergebnis der Inhalts-und Zusatzstoffe-Studie 2016 von Nielsen, einem globalen Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Konsumverhalten von Verbrauchern liefert. Darin wurde in 61 Ländern weltweit untersucht, wie Verbraucher beim Kauf von Lebensmitteln zu Inhalts- und Zusatzstoffen stehen und welche Faktoren beim Einkauf für sie entscheidend sind.

Inhaltsstoffe in Deutschland weniger wichtig

„Unsere Studie zeigt, dass das Vertrauen in die Lebensmittelindustrie hoch ist – besonders in Deutschland. Lediglich 42 Prozent der Befragten hierzulande sind der Ansicht, dass zu Hause zubereitete Lebensmittel sicherer sind als industriell hergestellte Produkte“, erläutert Ingo Schier, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen Deutschland. Außerdem ist der Anteil der Deutschen, die beim Einkauf penibel auf die Inhaltsstoffe der Produkte schauen, im Vergleich zum europäischen Durchschnitt gering (Deutschland: 21%, EU-Durchschnitt: 29%). „Unsere Studie zeigt aber auch, dass etwa die Hälfte der Konsumenten bereit ist, mehr für Produkte zu zahlen, die auf unerwünschte Zusatzstoffe verzichten. Jeder fünfte Deutsche allerdings nicht.“

Nur jeder Zweite hat Bedenken bei Geschmacksverstärkern und Lebensmittelfarben

Künstlichen Zusätzen in Lebensmitteln, die in der Europäischen Union mit den so genannten E-Nummern deklariert sind, stehen die Deutschen weniger kritisch gegenüber als der EU-Durchschnitt. Hierzulande versuchen 52 Prozent der Befragten künstliche Farbstoffe, 53 Prozent Konservierungsstoffe und 54 Prozent Aromen zu vermeiden. Im Durchschnitt der europäischen Länder sind es jeweils 60 Prozent. Die Zusätze-Skeptiker sind die Ukrainer – 80 Prozent halten künstliche Zusätze für bedenklich – gefolgt von den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Deutschen ein hohes Vertrauen in die Lebensmittelsicherheit und die Vorgaben der Gesetzgeber haben“, sagt Ingo Schier.

Deutsche verzichten nicht gerne

42 Prozent der Deutschen verzichten bewusst auf Lebensmittel mit bestimmten Inhaltsstoffen wie Kohlenhydrate (etwa Zucker), Fett, Laktose oder Gluten. Im Durchschnitt der EU-Länder liegt dieser Wert um zwei Prozentpunkte höher, im globalen Durchschnitt sogar um 22 Prozentpunkte. „Es überrascht, dass die Mehrheit der Deutschen so wenig auf Inhaltsstoffe wie Kohlenhydrate, Fett, Laktose oder Gluten achtet – gerade, wenn man an die große Aufmerksamkeit denkt, die Ernährungs-Trends wie laktose- und glutenfrei oder etwa die so genannten ‚Low-Carb-Diät‘ haben“, fasst Ingo Schier zusammen. „Man könnte fast sagen: Die Deutschen verzichten nicht gerne.“