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Trotz non-linearer Angebote spielt lineares Fernsehen weiterhin eine große Rolle

Der Fernsehbildschirm bleibt trotz Smart TV vor allem linearen Angeboten vorbehalten.
Kantar | 07.09.2016
Das steigende TV und Videoangebot im Internet hat keinen Einfluss auf die Bedeutung des konventionellen Fernsehens. Der Fernsehbildschirm bleibt trotz Smart TV vor allem linearen Angeboten vorbehalten.

München, 06. September 2016 – Quantität und Qualität von Fernsehgeräten in deutschen Haushalten nehmen weiter zu: Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Anzahl der Haushalte mit zwei oder mehr Fernsehgeräten um ein Viertel an und liegt nun bei 44 Prozent. Fast immer handelt es sich dabei um Flatscreen-Fernseher. Davon ist die Mehrheit jünger als fünf Jahre, über ein Viertel wurde sogar vor zwei oder weniger Jahren erworben.

Die neuen Geräte sind fast ausnahmslos internetfähig. Mit 36 Prozent verfügen daher deutlich mehr Haushalte als noch im Vorjahr über eine Möglichkeit, Internetangebote auf dem Fernsehbildschirm anzusehen. Die tatsächliche Nutzung von Onlineangeboten über diesen Weg ist der Geräteverbreitung noch nicht in gleichem Tempo gefolgt und liegt bei aktuell 16 Prozent.

Trotz ständig zunehmender Funktionalität ist die Hauptaufgabe der Fernsehgeräte weiterhin, die beste Qualität für das lineare Fernseherlebnis sicherzustellen. Dazu Petra Dittrich, Senior Director bei TNS Infratest Media Research: „Das Fernsehen prägt nach wie vor die Freizeitgestaltung und sorgt für Entspannung und Ablenkung. Die heutigen Möglichkeiten in Sachen Bildschirmgröße und Auflösung machen das Erlebnis perfekt – der Fernseher ist das hochauflösende Lagerfeuer im deutschen Wohnzimmer.“
Die Bedeutung des Fernsehens wird von der keineswegs rückläufigen Nutzungsdauer unterstrichen: Lineares Fernsehen nimmt weiterhin nach Selbsteinschätzung der Befragten mehr als zweieinhalb Stunden täglich ein.

Internet und Fernsehen stehen in einer freundschaftlichen Koexistenz und sind beide hochrelevante Verbreitungskanäle für Bewegtbild. Denn das Ansehen von Online-Videos macht einen entscheidenden Teil der Internetnutzung aus: Zwei Drittel der 14 bis 69-Jährigen nutzen mindestens einmal pro Monat Bewegtbild im Internet. Die größte Rolle spielen dabei kurze Videoclips, zum Beispiel auf YouTube (51 Prozent Nutzung mindestens monatlich). Ebenfalls von Interesse sind kostenlose Filme und Serien (28 Prozent) sowie Videos auf Newsportalen (23 Prozent).

Etwa ein Fünftel der Personen nutzt regelmäßig Mediatheken, um online TV-Sendungen, -Filme oder
-Serien anzusehen – Tendenz steigend. Der Durchschnittsnutzer ist dabei auf vier verschiedenen Mediatheken unterwegs.
Gleichzeitig nimmt die Nutzung von kostenpflichtigen Video-On-Demand-Angeboten zu, ist mit 7 Prozent regelmäßiger Nutzung aber noch weit von anderen Online-Bewegtbildangeboten entfernt.

44 Prozent der 14 bis 69 Jährigen nutzen zumindest gelegentlich das Internet parallel zum Fernsehen. Bezogen auf alle Befragten beträgt der Anteil der TV-Zeit, in der gleichzeitig im Internet gesurft wird, aber nur 10 Prozent. Hauptmotivation für die Parallel-Nutzung ist die Kommunikation mit Freunden und Bekannten allgemein oder zu TV-Inhalten. Meist geschieht dies über das Smartphone und WhatsApp. Die Aufmerksamkeit liegt auch bei der Parallel-Nutzung beim Fernsehen: 66 Prozent stimmen der Aussage zu, dass sie sich trotz Second Screen überwiegend auf den TV-Bildschirm konzentrieren.

Diese und weitere Ergebnisse finden sich in der zehnten Auflage der Forschungsreihe TNS CONVERGENCE MONITOR, einer Gemeinschaftsstudie von ARD-Werbung SALES & SERVICES, IP Deutschland und ZDF. Die repräsentative Untersuchung bietet einen fundierten Überblick über die Verbreitung konvergenter Techniken für Telekommunikation, Internet und Medien sowie Einstellungen und Interessen der Konsumenten.