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LogiMAT mit Foren zu Verpackung 4.0 und Supply Chain

Die LogiMAT am 14. bis 16. März 2017 in Stuttgart veranstaltet 31 Fachforen, u.a. "Agilität in der Supply Chain" und "Die Zukunft der Verpackung".
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Im LogiMAT-Forum "Verpackung 4.0 - Die Zukunft der Verpackung" lautet am Mittwoch, 15. März, von 10:00 bis 12:00 Uhr im Forum F, Halle 4 der Neuen Messe Stuttgart, das Thema:

Die Verpackung im Zeitalter der Digitalisierung

Die Verpackungslogistik als Verbindung von logistischen Herausforderungen und verpackungsbezogenen Gestaltungsaspekten ist im unternehmerischen Umfeld allgegenwärtig und umfasst eine große Bandbreite unterschiedlichster Aspekte, die interdisziplinäre Herangehensweisen erfordern. Die Institutsbereiche des Vereins haben in den vergangenen Jahren eine Vielzahl entsprechender Projekte bearbeitet und Erkenntnisse gewonnen, die im Rahmen der Vorträge dargestellt werden.

Auf Initiative des Dortmunder VVL e. V. wurde diese Vortragsreihe bereits vor vielen Jahren eingeführt, die unter Leitung des geschäftsführenden Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen moderiert und in enger Zusammenarbeit zwischen Vertretern aus Industrie und Handel sowie den Wissenschaftlern der Forschungsinstitute des VVL e. V. durchgeführt wird.

Zu Beginn geht Dipl.-Logist. Matthias Grzib in seinem Vortrag „Verpackung 4.0 – Auswirkung der Industrie 4.0 auf die Verpackung“ auf die neuen Anforderungen ein, die durch die Smart-Factory im Rahmen der Industrie 4.0 an die Verpackung gestellt werden. Darauf basierend stellt er eine Definition für den Begriff „Verpackung 4.0“ vor und zeigt anschließend, welche Technologien aus Sicht der Forschung für die Erfüllung dieser Anforderungen geeignet bzw. notwendig sind.

Dominik Lemken, Projektmanagement-Leiter und Prokurist bei der Walther Faltsysteme GmbH, Kevelaer stellt anschließend unter dem Titel „Bereit für die Zukunft – Die Verpackung von Morgen schon Heute“ vor, wie bereits heute zukunftsfähige Verpackungslösungen entwickelt und in der Realität umgesetzt werden können. Anhand von Beispielen aus der Praxis wird gezeigt, wie die Anforderungen und Herausforderungen der Industrie 4.0 im Generellen und von individuellen Kunden im Speziellen durch eine innovative Herangehensweise erfüllt werden können.

In seinem Vortrag „Standard in der Verpackung, individuell im Prozess“ erläutert Thomas Niebur, Leiter des Competence Center Supply Chain Management bei GS1 Germany die Relevanz der Standardisierung für Unternehmen entlang der gesamten Supply Chain, um auch in Zukunft international wettbewerbsfähig zu bleiben. Am Beispiel von Mehrwegtransportverpackungen (MTV) wird gezeigt, wie ein Best-Practice-Ansatz für ein unternehmensübergreifendes Mehrwegsystem Prozesse verschlanken, Prozesskosten sparen und Verpackungsmüll sowie den CO2-Ausstoß reduzieren kann. Einheitliche MTV-Behälter ermöglichen bspw. einen hohen Automatisierungsgrad der Lieferketten sowie eine optimale Auslastung von Paletten und Laderaum.

Abschließend stellt Dipl.-Ing. Jörg Loges unter dem Titel „Zukunft der Verpackungsproduktion – Digitalisierung als neue Chance für den 3D-Druck“ den potenziellen Einsatz additiver Fertigungsverfahren in der Verpackungsbranche und der Logistik im Allgemeinen sowie auch die momentan vorhandenen Grenzen dar. Dadurch, dass immer öfter digitale Daten der zu verpackenden Produkte vorliegen, ergeben sich völlig neue Möglichkeiten des Verpackungsdesigns und der Verpackungsfertigung.

Moderation: Prof. Dr.-Ing. Rolf Jansen, Vorstandsvorsitzender des Vereins zur Förderung innovativer Verfahren in der Logistik (VVL) e. V., Dortmund.


Das LogiMAT-Forum "Agiliät in der Supply-Chain" beschäftigt sich am Donnerstag, 16. März, von 11:45 bis 13:00 Uhr im Forum F, Halle 4, mit diesem Thema:

Nutzerzentrierte Innovationen & Lösungen im Team entwickeln

Die Digitalisierung unserer Arbeitswelt ist ein nicht mehr aufzuhaltender Veränderungsprozess. Wie die digitale Transformation im eigenen Unternehmen, in der Supply Chain, konkret gelingen mag, ist für viele Akteure jedoch unklar. Als sei diese Aufgabe nicht anspruchsvoll genug, so „blitzt“ in dieser „Nebelwolke“ ein weiterer Begriff auf, der einerseits ähnlich schwer zu fassen scheint, dessen Notwendigkeit jedoch nicht mehr angezweifelt wird: Wir sprechen von „Agilität“.

„Die Organisation, die Teams, die Mitarbeiter müssen agiler werden!“, heißt es also allerorts. Doch was bedeutet das?

Agilität bedeutet für eine Organisation, auf Kundenbedürfnisse und Veränderungen vorausschauend und ebenso spontan adaptiv, im Sinne der eigenen Zielverfolgung, zu (re)agieren, Dies erfordert das Beobachten, Erkennen und das systemische Bewerten von Entwicklungen, um mögliche Wirkungsmechanismen und Chancen zu antizipieren.

Agilität braucht Vorbilder, Strukturen und Rahmenbedingungen, die den Organisationsmitgliedern den notwendigen Raum, Zielrichtung und Entscheidungsfreiheit geben. Und selbstredend haben die prozesslenkenden Methoden, wie Design Thinking, einen agilen Charakter.

Agilität wird jedoch in erster Linie durch die in der Organisation vorhandenen Denkweisen und Verhaltensmuster, den sogenannten Mindsets der beteiligten Akteure, verkörpert. Spätestens hier kommen nun die sogenannten T-Profile zum Einsatz. Akteure, die gekennzeichnet sind durch ein tiefes Fach- und Prozesswissen sowie ein selbstbewusstes Verständnis der eigenen Rolle, einer kommunikativen Offenheit, einer ausgeprägten Neugierde und Lust, sich mit Veränderungen und anderen Menschen auseinanderzusetzen.

Einer der häufigsten Gründe für das Scheitern einer angestrebten Transformation: Die Kultur passt nicht, da eine zu geringe Fehlertoleranz, Angst vor Verlust der eigenen Bedeutsamkeit und Macht herrscht.
Macht wird zwar nicht abgeschafft, aber an flexible, Hierarchie überlappende interdisziplinäre Teams übertragen. Die Thematisierung von Verlustängsten und Widerständen ist somit essentiell für das Gelingen eines Transformationsprozesses.

Was bewirkt Agilität schließlich in der Supply Chain?
Agilität wird für nutzerzentrierte Lösungen (Produkte) sowie für weitere Optimierungen der Wertflüsse, von der Produktidee, Beauftragung bis zur Monetarisierung, sorgen.

Ist Agilität ein Anker in diesen Zeiten? Im Sinne von „Festhalten“? Wohl kaum.
Ist Agilität ein Heilsbringer? Nur dann, wenn sich die Führungsmannschaft einig ist, gemeinsam, zielgerichtet, mit einem ganzheitlichen Ansatz vorzugehen. Und dabei die eigene Führungsmacht genauso zu hinterfragen bzw. der Zielerreichung zu unterwerfen, wie eine Veränderungsbereitschaft von den Mitarbeitern einzubringen ist.

In unserer Session diskutieren wir mit Entscheidungsträgern, wie sie diesen Transformationsprozess erfolgreich begehen, welche kritischen Momente und falsche Entscheidungen sie überwunden haben.

Moderation: Bettina Bohlmann, Managing Partner, 3p procurement branding GmbH, Köln; Mitwirkende bei der Fachkonferenz EXCHAiNGE 2017