print logo

IP-TV: eco Verband kann Euphorie nicht ganz teilen

Harald A. Summa zum Schwerpunktthema der IFA: "Für den Durchbruch fehlt es noch an entscheidenden Voraussetzungen."
Köln, 23. August 2007 - Der eco Verband der deutschen Internetwirtschaft kann die Euphorie, die derzeit um das Fernsehen via Internet-Protokoll (IP-TV) herrscht, nicht uneingeschränkt teilen und rechnet mit einer flächendeckenden Verbreitung frühestens in fünf bis zehn Jahren. "In Deutschland müssen erst noch zahlreiche Voraussetzungen erfüllt werden, um die Übertragung breitbandiger Anwendungen bis in den letzten Zipfel der Republik zu gewährleisten", so Harald A. Summa im Vorfeld der diesjährigen Internationalen Funkausstellung in Berlin, auf der IP-TV im Fokus des Interesses stehen wird. Nach Ansicht des eco Verbandes fehle es außerdem noch an Angeboten, die die Bedürfnisse der Verbraucher zufrieden stellen könnten.


Bisher gäbe es in Deutschland zu wenige Optionen für IP-TV, die zudem nur in bestimmten Regionen und damit sehr eingeschränkt nutzbar seien. "Bevor sich IP-TV etablieren kann, muss es eine Vielzahl ansprechender Komplettangebote geben, die alle Komponenten - Streaming, Video on Demand und Internet-TV - zur Verfügung stellen", sagt Harald A. Summa. Dabei müssten die Bedürfnisse der Verbraucher im Vordergrund stehen, die bislang durch IP-TV noch nicht vollständig gedeckt werden. Einer der wesentlichen Problembereiche ist in diesem Zusammenhang die Bereitstellung von Content. Die privaten Programmanbieter verlangen hohe Entgelte für die Einspeisung ihrer Programme von den IP-TV-Anbietern und die öffentlich-rechtlichen Sender halten ihre Archive verschlossen. Dies behindert eine schnellere und weitere Verbreitung der neuen Form des Medienkonsums.


Wesentlich schwerer wiegen jedoch nach Meinung des eco Verbandes die nach wie vor bestehenden Unzulänglichkeiten in Bezug auf die Breitbandversorgung, die in der Republik immer noch Lücken aufweist. "Viele Privathaushalte und Unternehmen in weiten Teilen Deutschlands warten weiterhin vergeblich auf einen Anschluss an das High-Speed-Internet, der aber notwendige Voraussetzung für den Abruf von IP-TV ist", berichtet Harald A. Summa und fordert diesbezüglich eine angemessene Aufklärung der Verbraucher, statt die Errungenschaften einer neuen Technik anzupreisen, von der bis dato ein großer Prozentsatz ausgeschlossen ist. Ein Hauptgrund, warum sich beispielsweise die öffentlich-rechtlichen Sender mit entsprechenden Angeboten zurückhielten, sei ebenfalls der Tatsache geschuldet, dass nur eine geringe Anzahl der Haushalte entsprechend ausgestattet sei. "Bei dieser Zurückhaltung auf beiden Seiten wird es auch bleiben, wenn die genannten Probleme nicht zügig abgestellt werden", so Harald A. Summa abschließend.

eco (www.eco.de) ist seit über zehn Jahren der Verband der Internetwirtschaft in Deutschland. Die etwa 330 Mitgliedsunternehmen beschäftigen über 200.000 Mitarbeiter und erwirtschaften einen Umsatz von ca. 45 Mrd Euro jährlich. Im eco-Verband sind die rund 190 Backbones des deutschen Internet vertreten. Verbandsziel ist es, die kommerzielle Nutzung des Internet voranzutreiben, um die Position Deutschlands in der Internet-Ökonomie und damit den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Der eco-Verband versteht sich als Interessenvertretung der deutschen Internetwirtschaft gegenüber der Politik, in Gesetzgebungsverfahren und in internationalen Gremien.


Weitere Informationen: eco Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V., Lichtstr. 43h, 50825 Köln, Tel.: 0221/700048-0, E-Mail: info@eco.de, Web: http://www.eco.de