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ITK-Branche fordert leichtere Zuwanderung von ausländischen Fachkräften

Einkommensgrenze für Nicht-EU-Ausländer von derzeit 85.000 Euro halbieren / Gesteuerte Zuwanderung notwendig, um Fachkräftemangel zu lindern
BITKOM | 12.04.2007
Berlin, 12. April 2007
Die vom Bundeskabinett im März verabschiedeten Neuregelungen des Zuwanderungsgesetzes reichen aus Sicht der Hightech-Branche bei weitem nicht aus. „Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern müssen nach dem Entwurf weiterhin mindestens 85.000 Euro im Jahr verdienen, damit sie sich in Deutschland dauerhaft niederlassen dürfen. Diese utopische Einkommensgrenze muss halbiert werden“, sagte Willi Berchtold, Präsident des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM). „In der derzeitigen Fassung bleibt das Gesetz ein Zuwanderungsverhinderungsgesetz“, so Berchtold weiter.

Für junge Spitzenkräfte aus dem Ausland sei es nahezu unmöglich, einen dauerhaften Aufenthaltsstatus zu bekommen. Deutschland brauche jedoch eine gesteuerte Zuwanderung von hoch qualifizierten Menschen, um den immer größeren Fachkräftemangel zu lindern. Die Auswahl sollte aus BITKOM-Sicht nach einem Punktesystem erfolgen. Wer Kriterien wie Qualifikation, Sprachkenntnisse und Alter erfüllt und darüber hinaus gute Jobaussichten hat, sollte dauerhaft in Deutschland bleiben können.

In der Hightech-Branche ist der Fachkräftemangel wieder zu einem ernsthaften Problem geworden. Derzeit gibt es in der ITK-Branche laut einer BITKOM-Umfrage rund 20.000 offene Stellen. Insbesondere hoch qualifizierte IT-Spezialisten sind Mangelware geworden. Berchtold: „Es ist besser, Spezialisten ins Land zu holen als Jobs zu exportieren.“

Ansprechpartner
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Pressesprecher Technologien & Dienste
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Bereichsleiter Bildung und Personal
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Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. vertritt mehr als 1.000 Unternehmen, davon 800 Direktmitglieder mit etwa 120 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Gerätehersteller, Anbieter von Software, IT-Services, Telekommunikationsdiensten und Content. Der BITKOM setzt sich insbesondere für bessere ordnungsrechtliche Rahmenbedingungen, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik ein.