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Neun von zehn Europäern versuchen, im Alltag zum Umweltschutz beizutragen

TNS Polling & Social Facts and Figures - EUROBAROMETER
Kantar | 11.07.2008
Berlin / London, 11. Juli 2008 - Neun von zehn Europäern (89 Prozent) haben in einem Zeitraum von 30 Tagen eine oder mehrere Maßnahmen ergriffen, um zum Umweltschutz beizutragen, nur jeder zehnte hat diesbezüglich keinerlei Bemühungen unternommen. Dies ist das Ergebnis einer Eurobarometer-Umfrage, die TNS Opinion für die Europäische Kommission durchgeführt hat.


Im Rahmen der Befragung von über 26.700 Personen in allen 27 Mitgliedsländern der EU konnten die Befragten anhand einer Liste von acht möglichen Maßnahmen zum Umweltschutz diejenigen nennen, die sie selbst im Monat zuvor ergriffen hatten. Dabei gab eine Mehrheit der Befragten an, ihren Hausmüll getrennt zu haben (59 Prozent), fast die Hälfte reduzierte den Energieverbrauch (47 Prozent) und knapp vier von zehn (37 Prozent) gaben an, der Umwelt zuliebe Wasser zu sparen. Im Durchschnitt nannte jeder Europäer 2,6 Dinge, die er oder sie im Vormonat zum Schutz der Umwelt getan hatte.


In 19 von 27 Ländern stand dabei die Mülltrennung ganz oben auf der Liste, so auch in Deutschland für gut zwei Drittel der Bevölkerung (68 Prozent). Die Deutschen zeigen sich zudem als besonders eifrige Energiesparer. Sechs von zehn (62 Prozent) gaben an, im Monat vor der Befragung den eigenen Verbrauch zum Nutzen der Umwelt eingeschränkt zu haben - mehr als in jedem anderen EU-Mitgliedsland. Wenn es darum geht, das Auto weniger zu nutzen, liegen die Deutschen im Vergleich zu den anderen EU-Ländern ebenfalls ganz vorn: während hierzulande drei von zehn (29 Prozent) zum Schutz der Umwelt weniger Auto fahren, sind es EU-weit nur 17 Prozent. Es ist anzunehmen, dass bei diesen beiden Punkten auch die steigenden Strom- und Benzinpreise und der damit verbundene Druck zu Sparen eine Rolle spielen, der Nutzen für die Umwelt ist somit möglicherweise nicht der alleinige Beweggrund.


Wassersparen stand zum Zeitpunkt der Befragung, im Winter 2007, für knapp vier von zehn Deutschen auf der Liste der im Vormonat ergriffenen Maßnahmen zum Umweltschutz (38 Prozent), damit bewegte sich Deutschland auch in diesem Punkt nah am EU-Durchschnittswert (37 Prozent), während Maßnahmen zum Wassersparen besonders in wärmeren Ländern wie Zypern (67 Prozent) und Malta (54 Prozent), aber auch in Frankreich (58 Prozent) und Luxemburg (51 Prozent) offenbar weit stärker auf der Tagesordnung stehen. Ähnlich sieht es beim Verzicht auf Wegwerfprodukte zum Wohl der Umwelt und auch beim umweltfreundlichen Reisen, also etwa dem Rückgriff auf öffentliche Verkehrsmittel aus: Deutschland liegt mit jeweils 31 Prozent etwa im EU-Durchschnitt, während Luxemburger (56 Prozent), Belgier (48 Prozent) und Iren (46 Prozent) besonders häufig wieder verwertbare Artikel benutzen und sich Finnen, Schweden und Niederländer (jeweils 46 Prozent) besonders häufig auf umweltfreundliche Arten des Reisens verlegen.


Generell ist die Bereitschaft, selbst im Alltag etwas für den Umweltschutz zu tun, hierzulande offenbar hoch: 95 Prozent aller Deutschen hatten in den vier Wochen vor der Befragung mindestens eine der genannten Maßnahmen ergriffen. Damit liegt das Land im Eu-Vergleich relativ weit vorn, auch wenn Belgien und Luxemburg mit jeweils 97 Prozent sowie Österreich und Finnland mit jeweils 96 Prozent sich noch etwas aktiver zeigen.


EU-weit nannten die meisten Befragten (64 Prozent) zwischen einer und drei der gelisteten Umweltschutzmaßnahmen, darunter am häufigsten Mülltrennung und Einsparungen beim Wasser- und Energieverbrauch. Etwa drei Prozent zeigten sich mit sieben bis neun Maßnahmen als sehr umweltfreundlich, während knapp jeder zehnte Europäer (neun Prozent) gar keine Schritte unternommen hatte, um zum Umweltschutz beizutragen. Im Vergleich der soziodemographischen Gruppen zeigt sich, dass …


o Frauen gegenüber Männern etwas stärker darauf bedacht sind, durch eigenes Engagement im Alltag die Umwelt zu schonen
o sich unter 25-Jährige weniger engagieren als andere Altersgruppen
o höher Gebildete mehr für den Umweltschutz tun als Personen mit einfachen Bildungsabschlüssen
o Personen, die sich politisch eher links einordnen ihren Alltag offenbar umweltfreundlicher gestalten als Personen, die sich eher auf der rechten Seite des Meinungsspektrums verorten
o diejenigen, die sich über Umweltthemen für gut informiert halten auch mehr für den Umweltschutz tun als die der eigenen Einschätzung nach schlechter Informierten


"Die Situation unserer Umwelt wird mehr und mehr zum dringenden Problem für die Welt. Die Europäer sind sich dessen bewusst - das äußert sich auch darin, dass ein hoher Anteil der uropäischen Bevölkerung ein Umweltbewusstsein entwickelt und dementsprechend im Alltag Maßnahmen ergreift, um den Planeten zu schützen," kommentiert Leendert de Voogd, Global Head von TNS Political & Social.


Die Presseinformation als PDF-Datei sowie ergänzende Grafiken finden Sie auf unserer Website: http://www.tns-infratest.com/presse/presseinformationen.asp



Der Eurobarometer-Bericht ist seit März 2008 unter
http://europa.eu.int/comm/public_opinion/index_en.htm veröffentlicht.


Die Europäische Kommission hat Daten dieses Berichts seit seiner ersten Veröffentlichung den betreffenden Medien zur Verfügung gestellt. Soweit uns bekannt ist, wurden die in der beiliegenden Pressemitteilung genannten Ergebnisse nicht veröffentlicht.


Haftungsausschluss
Die Ergebnisse beruhen auf einer von TNS Opinion & Social in der Zeit vom 9. November bis zum 14. Dezember 2007 durchgeführten Umfrage mit insgesamt 26.730 persönlichen Interviews in den 27 Mitgliedstaaten der EU. Alle in der oben stehenden Mitteilung dargestellten Daten basieren auf den Meinungen der befragten Personen. TNS steht nur für die Daten, die veröffentlicht wurden, und in dem Kontext, in dem wir sie präsentiert haben, sowie für unsere eigene Interpretation dieser Ergebnisse ein. Für davon abweichende Interpretationen können wir keine Verantwortung übernehmen.


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t +49 (0)30 53322 110
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