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Internationaler E-Commerce: Verschiedene Länder - verschiedene Sitten

Klassiker, Konservative und Moderne. So wird in Europa bezahlt.
PPRO Group | 18.12.2014
Autor: Ralf Ohlhausen, Chief Strategy Officer bei der PPRO Group

Die Europäer lieben Internet-Shopping. Nach Vorhersagen der Marktforscher von Forrester wächst dieser Markt jährlich im zweistelligen Bereich, sodass er bis 2018 rund 234 Milliarden Euro schwer sein wird. Doch wie bezahlen die Europäer für ihre Online-Einkäufe? Nach einer Studie kann man in ganz Europa aktuell folgendes Ranking bei den Bezahlarten erkennen: Platz eins ist fest in Kartenhand, mit 59 Prozent liegen Kreditkarten und Girokarten ganz vorne. Dahinter folgen E-Wallets wie PayPal mit 13 Prozent und Überweisungen mit acht Prozent. Bei den Überweisungen sind Direktüberweisungen und auch klassische Offline-Überweisungen kombiniert. Lastschriften und Nachnahme liegen mit fünf Prozent gleichauf. Doch dieses Ranking sollte man nicht falsch interpretieren, denn eine einheitliche europäische Vorliebe gibt es nicht, sondern – ganz im Gegenteil – große Unterschiede bei den Bezahlkulturen in den verschiedenen Ländern.

Die Klassiker

Die Klassiker beim Online-Bezahlen sind immer noch Kredit- und Girokarten. In Großbritannien, Irland, Dänemark und der Türkei sind das auch mit Abstand die beliebtesten Zahlmethoden; in diesen Ländern werden rund vier von fünf Online-Transaktionen mit Karten abgewickelt. Dass Plastikgeld aber nicht überall in Europa die Nase vorn hat, zeigt die Statistik auch: In Finnland, Deutschland, den Niederlanden sowie Polen und Russland entfallen nicht mehr als ein Fünftel der Online-Zahlungen auf diesen Bereich.

Die Konservativen

Es gibt einige Länder in Europa, die sich auch beim Bezahlen im Internet am liebsten an Bekanntes klammern. Paradebeispiel sind die Deutschen, bei denen 22,1 Prozent der Online-Transaktionen per Lastschrift bezahlt werden und 28 Prozent mit klassischer Rechnung. Auch die Schweden schwören auf die Rechnung (26,3 Prozent) und ebenso ist im Bankenparadies Schweiz die Rechnung (21,3 Prozent) sehr wichtig. In Polen steht neben der klassischen Überweisung vor allem die Nachnahme hoch im Kurs (25 Prozent), und in Russland ist diese mit 41,2 Prozent sogar noch stärker vertreten.

Die Modernen

Natürlich gibt es auch Länder in Europa, in denen modernere Bezahlmethoden schneller angenommen werden. Die Rede ist hier von E-Wallets und mobilen Bezahlverfahren. Portugal, Griechenland und Italien sind mit festen zweistelligen Prozentzahlen bei den E-Wallets vertreten. Interessant auch: Russen sind Top-Nutzer bei E-Wallets, wobei dort die Präferenzen klar auf lokalen Anbietern liegen. Mit mobilen Bezahlungen wird vor allem in Deutschland, Russland und Polen experimentiert, aber die Nutzung ist noch so gering, dass praktisch alle Länder auf fast gleich niedrigem Niveau liegen.