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Unternehmenskommunikation in der Übersetzung

Wie kommt Ihre Botschaft in ausländischen Märkten an?
Daniel Brockmann | 12.01.2012
Marketingabteilungen und -agenturen verbringen wertvolle Zeit damit, die Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens ansprechend und verständlich in Broschüren, Webtexten, Pressemitteilungen, Werbespots oder Flyern zu präsentieren, um den Verkauf zu fördern. Sobald sie für anderssprachige Märkte übersetzt werden, sinkt der Aufmerksamkeitsgrad, der diesen Inhalten zukommt, häufig rapide ab. Ein entscheidender Fehler.

Möchte ein Unternehmen international erfolgreich sein, darf es die kulturellen Eigenheiten der Zielmärkte nicht vernachlässigen. Andernfalls kann auch ein noch so ausgereiftes Produkt scheitern. Bei der Übertragung der Unternehmenskommunikation in andere Sprachen gilt es deshalb einige grundlegende Regeln zu beachten. Oft werden Unternehmenstexte über ein Content-Management-System oder als Dateianhang an Übersetzungsdienstleister geschickt und eine Übersetzung angefordert, die ungeprüft übernommen und kommuniziert wird. Dass Werbung nicht immer zum gewünschten Erfolg führt, zeigt der Artikel „Immer sensibel bleiben“.

Nicht übersetzen, sondern lokalisieren

Worauf sollten international agierende Unternehmen also achten? Hat das Unternehmen keine eigene Marketingabteilung im betreffenden Zielmarkt und plant auch nicht, eine aufzubauen, sind Übersetzungsagenturen und freiberufliche Übersetzer die richtigen Berater. Bei der Auswahl des Übersetzungsdienstleisters sollte vor allem auf dessen Professionalität und Erfahrung mit Marketingtexten geachtet werden. Die meisten Agenturen und Übersetzer erstellen Probeübersetzungen oder bieten Referenzen auf ihrer Internetseite an. Außerdem sollte klar kommuniziert werden, dass die Unternehmenstexte nicht übersetzt, sondern lokalisiert, also an die kulturellen Eigenheiten des Zielmarktes angepasst, werden sollen. Des Weiteren ist es wichtig, mit dem Übersetzungsdienstleister die Botschaft, die übermittelt werden soll, und mögliche Anpassungen an lokale Anforderungen abzusprechen. Eine solche Lokalisierung verursacht folglich höhere Kosten als eine Übersetzung. Damit die Kosten langfristig nicht ausufern und die richtige Ansprache der Kunden in den Zielmärkten trotzdem gewährleistet werden kann, empfiehlt es sich, einen softwaregestützten Lokalisierungsprozess zu etablieren. So kann dank der Wiederverwendung von Übersetzungen die Einheitlichkeit der Sprache gesichert werden, besonders wenn mehrere Übersetzer an der Lokalisierung von Materialien beteiligt sind, und gleichzeitig die Kosten im Rahmen gehalten werden.

Wiederverwendung von lokalisierten Texten mit Translation-Memory-Software

Ein Translation Memory ist eine Sprachdatenbank, in der Übersetzungen/Lokalisierungen während des Lokalisierungsvorgangs kontinuierlich gespeichert werden, damit sie beliebig wieder verwendet werden können. Alle bereits übersetzten Inhalte werden über die grafische Benutzeroberfläche der Translation-Memory Software im Translation Memory gesammelt (und zwar in Form von Sprachpaaren aus Ausgangs- und Zieltext, die als Übersetzungseinheiten bezeichnet werden) und wiederverwendet, sodass ein Satz nie zwei Mal übersetzt werden muss. Je mehr Inhalte in einem Translation Memory gespeichert werden, desto schneller und einheitlicher können künftige Übersetzungen angefertigt werden.

Bevor ein Unternehmen einen zu lokalisierenden Text an den Übersetzungsdienstleister weitergibt, kann es einen Abgleich mit den vorhandenen Translation Memorys durchführen und so feststellen, wie viel Text tatsächlich übersetzt werden muss. Hierbei kann auch gleich ermittelt werden, wenn die Preise des Übersetzungsdienstleisters bekannt sind, wie hoch die zu erwartenden Kosten für die Lokalisierung sein werden.

Als Fazit lässt sich sagen: Mit dem entsprechenden Wissen um den Lokalisierungsprozess können Marketingtexte für ausländische Märkte verbessert und das Umsatzpotential erheblich gesteigert werden.