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Automatisierte Katalogproduktion mit Informatica und priint:comet 4

Wie sich der effiziente Einsatz von Medien-IT in der Medienproduktion bemerkbar macht.
Luisa Gehlmann | 09.09.2015
Die Rudolf Ostermann GmbH ist ein kundenorientierter, über lange Jahre erfahrener, expandierender Großhandel für Schreinereibedarf. Mit ca. 350 Mitarbeitern und bis zu 3.000 Bestellungen täglich ist Ostermann europaweit führend im Versandhandel von Kanten und Beschlägen. Zu dem stetig wachsenden Ostermann-Sortiment gehören auch Schiebetüren, Möbelrollläden, Möbelfronten, konfektionierte Arbeitsplatten, dekorative Wandverkleidungen und vieles mehr. Um diese Gesamtkompetenz, das volle Sortiment inkl. Zubehör strukturiert in einem Katalog darzustellen, wurden in der Vergangenheit Kataloge über die Printausleitung aus dem Heiler PIM (heute Informatica) generiert. Mit dem Update auf Informatica 7 bestand diese Option nicht mehr, so dass die Werbeverantwortlichen neue Lösungen prüften. Nach einer intensiven Recherche entschied man sich für die priint:suite von Werk II und erteilte den Zuschlag für die Implementierung den Printausleistungs-Experten im Laudert Medien-IT-Team.

Neben zwei umfangreichen Katalogen in 5 Sprachen, kommuniziert Rudolf Ostermann in ergänzenden Specials auf jeweils ca. 52 Seiten Auszüge des Sortiments inkl. Preis. Was man jedoch auf den ersten Blick gar nicht erkennt: der Inhalt hat es in sich! Denn das umfangreiche Sortiment wird von diversen Zulieferern zum Teil sehr unterschiedlich strukturiert aufbereitet, Zubehör kann sich auf diverse Artikel einer Kategorie beziehen und das Wissen, welche Kanten zu welchen Platten passen, muss auch noch vermittelt werden. Hinzu kommt – wie bei vielen Händlern – die Problematik, dass nicht alle Produkte in allen Ländern angeboten werden sollen oder dürfen.

Die Lösung: priint:suite 4 mit neuer Achitektur

Im Gegensatz zu früheren priint:suite-Versionen, enthält die Version 4.0 eine standardisierte, vorgelagerte Architektur, die mittels eines so genannten Connectors bereits die relevanten Produktinformationen aus einem PIM-System strukturiert bereitstellt. Der so genannte „Entity Manager“ übernimmt dann die Abbildung der Datenstruktur aus Sicht des Publishings.

Der Connector muss einmalig für jedes PIM-System individuell programmiert werden. Für die Informatica-Anbindung existierte jedoch bereits ein Connector. Laudert als Enterprise Solution Partner verfügt über mehrere Spezialisten, die von Werk II schon für die Umsetzung auf Basis der völlig neuen Architektur ausgebildet wurden. Daher war es naheliegend, das Projekt auf Basis der priint:suite 4 zu realisieren.

Was sich so leicht anhört, erforderte in der praktischen Umsetzung dann doch ein profundes Wissen der komplexen Artikelstruktur bei Rudolf Ostermann. Damit sämtliche Inhalte dynamisch aufgebaut werden können, muss der Connector zum Teil überschrieben werden. Nur so lassen sich die ganz unterschiedlich strukturierten Produkte einzelner Handelspartner für die übersichtliche Darstellung im Katalog vereinheitlichen. Durch ein individuelles Aufbauskript werden die komplexen Zubehörbeziehungen in benutzerfreundlicher Art und Weise dargestellt. Zubehörprodukte und -artikel, die nur zu bestimmten Produkten bzw. Artikeln gehören, sind direkt am Produkt bzw. Artikel dargestellt. Übergreifendes Zubehör wird in einer gesammelten Zubehörtabelle am Ende des Kapitels aufgeführt.

Flexibel mit dynamischen Templates

Damit ein automatisierter Seitenaufbau angestoßen werden kann, sind drei weitere Aufgaben zu erfüllen: in Informatica müssen die entsprechenden Parameter für die Publikationsstruktur gepflegt sein und Templates werden den entsprechenden Kategorien-Strukturen oder Produkten zugeordnet. Für den grafischen Aufbau ist die Definition der Templates, Seitenraster und Platzhalter notwendig. Sie legen das Aussehen der späteren Seite fest und definieren, welche konkreten Daten automatisiert positioniert werden sollen. Um unterschiedliche Layouts zu realisieren, stehen Rudolf Ostermann ca. 20 unterschiedliche Templates zur Verfügung, deren individuelle Ausprägung aufgrund der dynamischen Befüllung z.B. in der Länge stark variieren kann.

Alle Elemente einer Produktdarstellung im InDesign-Aufbau – also Bilder, Texte und Preise – bleiben über die priint:comet-Plugins mit den Produktinformationen in Informatica verbunden. So können Daten einzelner Produkte oder ganzer Produktlinien bis unmittelbar vor Druck aktualisiert werden. Im Vergleich zur vorherigen Heiler-Lösung ergab sich durch den Einsatz der priint:suite 4 ein zusätzlicher Vorteil: anstelle ganzer Kapitel neu zu generieren, können jetzt auch partielle Aktualisierungen vorgenommen werden. Eine besondere Eigenart ergibt sich beim Katalogaufbau durch die ausgefallene Struktur der Kataloge: sie setzten sich jeweils aus einem Teil in Landessprache (z. B. in D, I, NL, EN, F) sowie aus einem mehrsprachigem Part, der universell gültig ist, zusammen.

PDF-Renderer ermöglicht Vorschau

So vorbereitet kann der dynamische Seitenaufbau von Katalogen und Aktionsbroschüren jederzeit angestoßen werden. Ein Stichwortverzeichnis wird analog zum Aufbau automatisch generiert. Damit die Pflege der komplexen Artikelstruktur im Informatica-System zwischenzeitlich auch im Kontext visuell überprüft werden kann, wurde ein PDF-Renderer als Preview-Komponente implementiert. Beispielsweise Kreuz- oder Cluster-Tabellen können so, basierend auf den gleichen Templates wie im InDesign-Dokument, intuitiv in einem Browser dargestellt und kontrolliert werden. – Womöglich falsch gesetzte Flags werden direkt nach der Anlage der Produktdaten erkannt. Der PDF-Renderer ist daher auch eine perfekte Kontroll-Instanz für die Produktdatenqualität, die so auch für die Ausleitung der Daten in den Webshop erhöht wird.

Der Weg ist geebnet für eine sichere und zügige Produktkommunikation und Katalogproduktion. Das erst Objekte wurde auf Basis des neuen Systems im Juni 2015 erfolgreich realisiert.

(Stand 09/2015)