print logo

Neues Potenzial: Generation 50plus

Generation 50plus
Gerhard J Ernest | 08.08.2005
Neues Potenzial:
Generation 50plus

Einer der Hintergründe für den Ansturm auf diese "neue" Großzielgruppe liegt in der demographischen Erkenntnis, dass die ersten konsumfreudigen geburtenstarken Jahrgänge jetzt die magische Zahl 50 überschritten haben. Gehören Sie auch zu denen, die dem Jugend- und Schönheitswahn verfallen sind? Hersteller, Vertriebs- und Marketing-Strategen, die sich nur auf junge Zielgruppen konzentrieren, laufen Gefahr, bald alt auszusehen. "Für Produkte und Dienstleistungen, die auf die unter 50jährigen abzielen, gibt es kein Wachstum mehr!" So bringt es Rick Adler, Gründer des Senior Networks am Institut für Altersforschung in Stanford/ Connecticut/USA auf den Punkt.

Warum der Begriff 50plus?
Sie fragen sich jetzt bestimmt, warum ich von der 50plus-Generationspreche und nicht (wie üblich!) von Senioren. Schließlich geht es doch nur um die Alten. Aus "Omas" und "Opas" hat sich klammheimlich das gewinnbringende Marktsegment entwickelt. "Wer heute Visionen hat, der hat auch heute schon die Alten im Visier", so Werner Herrwerth, Gründer der Münchner Agentur Senior Service. Stellen Sie sich also sofort auf die Best Ager ein!

Worauf reagiert 50 plus allergisch?
Auf speziell abgestimmte Produkte und Dienstleistungen. Zum Beispiel "Seniorenteller" oder "Seniorenreisen". Damit ist der Flop schon vorprogrammiert. Best Ager legen größten Wert darauf, respektiert zu werden. Werbliche Ansprache im "Butterfahrten-Genré" sind tödlich.

Wieviel Kaufkraft erwartet Sie?
> 31 Prozent des deutschen Volksvermögens liegen in den Händen der über 65-jährigen.
> 65 Prozent des deutschen Volksvermögens besitzen 45- bis 65-Jährige. Zieht man die Zahl der Pflegebedürftigen und Armen ab, so leben in Deutschland rund 20 Millionen Kaufkräftige der Generation 50plus. Tendenz steigend!

> In den nächsten zehn Jahren werden 100 bis 150 Milliarden EURO an Lebensversicherungen an die Generation 50plus ausbezahlt.

> Bereits jedes sechste Auto wird von einem Käufer über 60 Jahren gekauft.
Bevorzugt: Komfort- und Luxusklasse. 50 Prozent der Geländewagen sind im Besitz von Best Agern.

> Laut Angaben der deutschen Bundesbank wächst das Geldvermögen über 65-Jähriger bis zum Jahr 2005 auf ca. 8 Billionen EURO an.

> In Deutschland besitzt 50plus eine monatliche Kaufkraft von ca. 7,5 Milliarden EURO.

> Ca. 21 Prozent der über 50-Jährigen verfügen laut einer Umfrage des Allensbach Marktforschungs-Instituts (nach Abzug der Lebenshaltungskosten) monatlich über 5000 EURO
und mehr.

Schon im Jahr 2000 war jeder zweite Europäer älter als 50 Jahre. Deshalb ist 50plus die Zielgruppe des 21. Jahrhunderts 50plus sind Konsumfixierte. Sie haben Geld, Zeit und Spaß daran, es auch kräftig auszugben. Vorausgesetzt, daß Sie Ihnen ein vernünftiges Angebot machen!

Welche Einstellung hat 50plus zu Werbung?
Die reifere Generation zählt zu den eifrigsten Nutzern aller Arten von Werbung > die 50 bis 64jährigen verbringen durchschnittlich 3,5 Stunden vor dem Fernsehgerät > mindestens eine Stunde beim Zeitungslesen > 49 Prozent über 50-Jähriger Männer (ca. 13 Millionen), nach Ihrer generellen Einstellung zur Printwerbung gefragt, sagen: "Ich sehe mir gerne Anzeigen in Zeitschriften an." > Bevorzugte Werbemittel neben Beilagen in Tageszeitungen, Prospekten, Katalogen sowie Preisausschreiben sind Werbebriefe mit persönlicher Ansprache. Ältere Menschen sind der Werbung mehr aufgeschlossen und positiver eingestellt (31 Prozent) als der deutsche Durchschnitt (22 Prozent). Andererseits finden sie sich in der Werbung unter- repräsentiert und fühlen sich durch anbiedernde Werbebotschaften schlichtweg verschaukelt.

Welche Unterschiede im Konsumverhalten gibt es im Vergleich zu jungen Zielgruppen?
1. Mit zunehmendem Alter verändert sich das Denkverhalten. Ab etwa 40 Jahren verlässt sich der Mensch mehr auf das, was er im Lauf seines Lebens gelernt und erfahren hat. Er lässt sich weniger durch durch TV-Marktschreier beeinflussen. Er setzt den oft ungeprüften Werbeausagen eigene Erfahrungen und Einschätzungen entgegen. Die Verhaltensforschung spricht deswegen von der "subjektiven Denkweise".

2. Soziale Zwänge, Prestige-Appelle sowie andere Spielarten von Werbung und Marketing verlieren an Bedeutung. So hat zum Beispiel Designermode für Teenies eine wichtige Funktion, weil sie hilft, die eigene Position auf der sozialen Hühnerleiter zu festigen.

3. Andere Werte bekommen dafür im Alter eine besondere Bedeutung. Als Orientierungshilfe für Sie gelten folgende Punkte: Eine zentrale Größe für die Zufriedenheit im Alter ist das Augenmaß an Unabhängigkeit und Selbstständigkeit, das jemand erlebt hat. Gesundheit und Fitness rangieren auf der Rangliste ebenfalls ganz oben.

Nutzen Sie jetzt Ihre Chance!
Der Trend ist da!
Erschließen Sie jetzt ein völlig neues Marktpotenzial. Das außergewöhnlichste an dieser hoch karätigen Zielgruppenpower ist der demoskopisch vorbestimmte Zeitraum: Halten Sie sich vor Augen, dass dieser Boom maximal nur 40 Jahre anhält.
Denken Sie daran, daß es in absehbarer Zeit nicht wieder so viele gutsituierte "Alte" gibt. Deshalb fordere ich Sie auf: Handeln Sie jetzt. Profitieren Sie von dieser neuen sprudelnden Umsatzquelle. Denken Sie daran, dass Trends nur entsehen, wo Geld ist. Bei und für die Generation 50plus.


Gerhard J. Ernest