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Das Internet ist keine Männerdomäne mehr

Frauen nutzen häufiger die kommunikativen Möglichkeiten. Die größten Geschlechterunterschiede gibt es weiterhin bei IT-Berufen.




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Die Zeiten, in denen Computer und Internet eher eine Männerdomäne waren, sind vorbei. Anfang 2011 haben Frauen mit 71 Prozent Internetnutzung mit Männern (73 Prozent) nahezu gleichgezogen. Dies teilt der Hightech-Verband BITKOM mit. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren nutzen erst 60 Prozent der Frauen das Web. Auch sind männliche Internetnutzer mit durchschnittlich 146 Minuten pro Tag nur unwesentlich länger online als Frauen mit etwa 130 Minuten.














Nur wenn es um den reinen Besitz von Hightechgeräten geht, liegen Männer vorne. 87 Prozent der Männer und lediglich 79 Prozent der Frauen besitzen ein Mobiltelefon. 86 Prozent der Männer nutzen einen PC gegenüber 72 Prozent der Frauen. Entsprechend ist der Anteil derer, die den Computer für ein Statussymbol halten, bei Männern mehr als doppelt so hoch (17 Prozent) wie bei Frauen (acht Prozent). Beim Nachwuchs hat sich die Situation bereits gedreht: Mädchen haben etwas häufiger als Jungs ein Mobiltelefon (92 zu 87 Prozent).



Geht es um die Nutzung und hier insbesondere die neuen kommunikativen Möglichkeiten der digitalen Welt, liegen Frauen vorne. So sind vier von fünf weiblichen Usern Mitglied in mindestens einer Online-Community, bei Männern sind es erst drei Viertel. Wohin der Trend hier geht, zeigt ein Blick auf den Nachwuchs. In sozialen Netzwerken haben Mädchen Jungs deutlich hinter sich gelassen. 84 Prozent der Mädchen zwischen 10 und 18 Jahren sind Mitglied eines sozialen Netzwerks, bei den Jungs sind es erst zwei Drittel. "Frauen vernetzen sich, Männer tragen Geräte zur Schau", kommentiert BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer die Zahlen.



Auch beim Online-Shopping liegen Frauen leicht vorne: 88 Prozent der weiblichen User haben bereits im Web eingekauft, gegenüber 83 Prozent bei den Männern. Die Vorlieben sind dabei eindeutig verteilt: Frauen kaufen häufiger Kleidung im Web (41 zu 17 Prozent), Männer erstehen eher Elektronikgeräte, Computer und Videospiele.



Unterschiede gibt es zudem beim Gaming: Frauen entscheiden sich nur halb so häufig wie Männer für Actionspiele. Egoshooter & Co. kommen lediglich bei knapp 15 Prozent der Frauen, aber bei 29 Prozent der Männer gut an. Umgekehrt begeben sich Frauen sehr viel häufiger (13 Prozent) als Männer (fünf Prozent) in virtuelle Welten oder nutzen Social Games (zehn zu sechs Prozent). Generell jedoch spielen Männer und Frauen etwa gleich häufig.



In einer Hinsicht klafft aber noch eine deutliche, traditionelle Lücke zwischen den Geschlechtern. Im Fach Informatik ist nicht einmal ein Fünftel (18,4 Prozent) aller Studierenden weiblich, im Fach Elektrotechnik ist es sogar nur ein Zehntel (9,8 Prozent). Im Jahr 2009 waren unter 40.500 Auszubildenden in den IT-Berufen nur neun Prozent Frauen.



"Deutschland sieht auf ein verlorenes Jahrzehnt in Sachen Frauenförderung zurück. Seit zehn Jahren stagniert der Anteil von Frauen bei den Studienanfängern in den Kernfächern Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik nahezu", sagt BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. "Es muss uns gelingen, aus dem Interesse an der neuen Internetwelt ein Interesse an der dahinterliegenden Technik zu machen - gerade auch bei Mädchen."



Methodik: Im Auftrag des BITKOM befragten die Meinungsforschungsinstitute Forsa und Aris über 1.000 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren bzw. 723 Personen zwischen zehn und 18 Jahren (Angaben zu Jugendlichen). Zahlen zu Studierenden und Azubis: Statistisches Bundesamt bzw. Dt. Industrie- und Handelskammertag.





Quelle: http://www.bitkom.org/de/presse/8477_67705.aspx

18. April 2011





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