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Monotype und Google kooperieren

Die Schriftfamilie Noto ermöglicht die globale Kommunikation über alle Grenzen, Kulturen, Sprachen, Zeitalter und Geräte hinweg.
Monotype GmbH | 06.10.2016
Monotype, der führende Anbieter von Schriften und Technologien für Marken und Unternehmen, gibt heute seine entscheidende Rolle in dem wahrscheinlich umfangreichsten Schriftvorhaben aller Zeiten bekannt: Das Google Noto Projekt. Bereits seit 5 Jahren kooperieren Monotype und Google, um eine digitalisierte Schriftfamilie zu schaffen, die alle Sprachen unterstützt, harmonisch gestaltet und bestens lesbar ist.

Dabei genießt die Integration seltener Sprachen hohe Priorität, denn Noto soll die globale Kommunikation über alle Grenzen, Sprachen, Kulturen und Zeitalter hinweg erlauben. Aktuell unterstützt Google Noto bereits 800 lebende und ausgestorbene Sprachen sowie 100 Schriftsysteme. Für die meisten Sprachräume stehen Sans- und Serif-Buchstabenformen zur Verfügung, oft in den Stilen Normal, Fett, Kursiv und Fett Kursiv, einschließlich ungezählter Ziffernarten, mathematischer Zeichen, Symbole, Emojis und weiterer nützlicher Zeichen.

Der Name »Noto« leitet sich vom englischen Ausdruck »no more tofu« ab. Als Tofu bezeichnen Schriftexperten die leeren Kästchen in Texten, die immer dann erscheinen, wenn am Computer oder auf Websites bestimmte (meist exotische) Zeichen nicht dargestellt werden können. Tofu ist die Antwort von Betriebssystemen und Browsern, wenn eine geladene Schrift Zeichen nicht enthält oder eine Sprache nicht unterstützt wird, weil der hierfür nötige Font nicht geladen ist.

Monotype verantwortet bis heute im Noto Projekt mehrere wegweisende Aufgaben. Zum einen hilft das Type-Team von Monotype bei der Recherche und der Digitalisierung von Schriftzeichen, Schreibsystemen und Zeichensätzen. Darüber hinaus sorgen die Font-Techniker für die Programmierung von Schreibsystemen und -regeln seltener Sprachen. In diesem Zusammenhang konsultiert Monotype viele externe Designer und Linguisten, die sich mit den Scripten seltener Sprachen auskennen. Sowohl Google als auch Monotype wünschen sich eine Weiterentwicklung der schriftlichen Kommunikation, egal in welcher Region der Erde. Die gemeinsame Hoffnung ist, dass viele entlegene Kulturen erstmals in den Genuss mechanischer Schriften kommen und zum ersten Mal ihre Sprache digital nutzen können. Damit dies gelingt, muss Noto nicht nur gut lesbar, sondern auch kulturell akzeptiert werden.

Monotype ist seit 2011 am Noto Projekt beteiligt, nachdem Unicode in der Version 6.0 erschienen war. Im Sommer 2016 hat das Unicode Konsortium Version 9.0 des Weltsprachen-Standards veröffentlicht. Und wieder sorgen Monotype und Google mit neuen Zeichen und Scripten dafür, dass Noto dem neuen Standard folgt.

Hunderte von Forschern, Designern, Linguisten, Kulturschaffenden und Projektmanagern in aller Welt arbeiten am Google Noto Projekt. Diese Arbeit wird noch lange nicht beendet sein, denn der Unicode-Standard wird kontinuierlich um neue Skripte und Sprachen erweitert. Er ist nicht nur ein Archiv der Weltsprachen, sondern auch die verbindliche Grundlage für die Sprachunterstützung aktueller Betriebssysteme.

Google Noto ist Open Source unter OFL (Open Font License), was bedeutet, dass Designer und Entwickler aus aller Welt eingeladen sind, Design und Skripte beizusteuern. Außerdem kann Noto kostenlos geladen und genutzt werden, passend zu Googles Ziel, die Kommunikation über alle Grenzen und Kulturen hinweg zu fördern.

Das sagen Google und Monotype über das Noto Project

»Monotype ist eines der führenden Schriftunternehmen weltweit und war genau der richtige Partner für unsere Anforderungen. Wir schätzen Monotypes Leidenschaft für Schrift und Technologie, die sie ins Noto-Projekt einbringen«, sagt Bob Jung, Director Internationalization bei Google. »Google Noto ist ein Riesenprojekt, für das wir einen erfahrenen und zuverlässigen Partner benötigten, um es zu stemmen. Wir brauchten Experten, die technisch ausgereifte Fonts erstellen können. Hier hat Monotype jahrzehntelange Erfahrung und vor allem die Breite und Tiefe, die wir für die Digitalisierung seltener Fremdsprachen benötigen.«

»Google Noto ist ein gewaltiges Projekt, in Größe und Reichweite, und ich bin stolz darauf, wie hart wir in den letzten fünf Jahren daran gearbeitet haben, ein wirklich gutes Produkt zu entwickeln, das Probleme löst, denen sich zuvor niemand angenommen hat. Unser Ziel ist es, mit Noto bessere Fonts für unsere Geräte zu schaffen. Doch wir sind traditionell auch immer daran interessiert, Informationen am Leben zu erhalten. Wenn es um weniger verbreitete Sprachen geht, oder die rein akademischen und toten Sprachen, halten wir es für sehr wichtig, diese zu bewahren. Ohne die digitalen Möglichkeiten von Noto, wäre es viel schwieriger, dieses kulturelle Erbe zu erhalten.« Bob Jung, Director Internationalization bei Google.

»Selbst, wenn für uns die meist benutzten Sprachen eine hohe Priorität genießen, möchten wir auch die seltenen Sprachen unterstützen, sogar wenn sie niemand mehr spricht oder schreibt. Manche Schriftzeichen sind nur noch auf Steinen erhalten. Wenn wir sie nicht digitalisieren, sind sie irgendwann Sand und für immer verloren«. Xiangye Xiao, Noto Project Manager, Google.

Scott Landers, Präsident und CEO von Monotype, sagt: »Wir fühlen uns der Entwicklung von Schrift sehr verpflichtet und tun alles dafür, dass die Akzeptanz und der Gebrauch in noch mehr Kulturen, Sprachen und Regionen steigen. Wir sind stolz darauf, eine entscheidende Rolle in dem wohl aufwändigsten Schriftenprojekt aller Zeiten zu spielen. Die Kombination von Monotypes Schriften-Know-how gepaart mit Googles Innovationskraft hat sich als produktive Zusammenarbeit herausgestellt, die wir gerne fortsetzen, um den Gebrauch von Schriften an neuen Orten möglich zu machen.«

»Wenn ich versuche, mir die Zukunft der digitalen Kommunikation vorzustellen, wird Google Noto die erste Wahl sein für Menschen, die über alle Kulturen und Gesellschaften hinweg kommunizieren möchten.« Steve Matteson, Creative Type Director, Monotype.

» Ziel des Noto Projekts ist, alle Skripte des Unicode-Standards zu unterstützen. Das ist etwas, was viele kleine Sprachgemeinschaften nicht auf eigene Faust leisten können. Google hat die Verantwortung übernommen, diese Aufgabe zu übernehmen und zu finanzieren. In vielen Fällen wird Noto die erste technische Schrift sein, mit der kleine Sprachgemeinschaften in Kontakt kommen. In meinen Augen ist das Ziel von Noto, der Menschheit einen Dienst zu erweisen und allen die Möglichkeit zu geben, ein geschriebenes digitales Erbe zu erschaffen.« Kamal Mansour, Linguist und Typograf, Monotype.