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Versandapotheken fordern elektronisches Rezept

In zwölf europäischen Ländern ist das elektronische Rezept bereits Standard, in Deutschland nur teilweise ärztliche Verordnungen in Krankenhäusern.
Zu den Ländern, in denen laut aktuellem Euro Health Consumer Index (EHCI)Verschreiber und Apotheken digital zusammenrücken, gehören unter anderen Großbritannien, Spanien und fast alle nordischen Länder. Auch Italien zählt zu den digitalisierten Ländern, denn über 90 Prozent der dortigen Verordnungen erhalten die Apotheken elektronisch, auch wenn Italien das für den EHCI nicht angegeben hat.

„Von dem elektronischen Rezept profitieren vor allem die Patienten“, sagt Christian Buse, Apotheker und Vorstand des BVDVA. Er führt aus: „Die Patienten könnten bereits beim Arzt ihre Apotheke wählen. Die Arznei läge bei Abholung beim Apotheker bereit oder wird zugesendet. Das elektronische Rezept erleichtert aber auch die Administration bei Arzt und Apotheker.“ In Estland sind die Akteure im Gesundheitswesen froh, dass das elektronische Rezept erfolgreich eingeführt wurde. Die Papierrezepte waren umständlicher und statistisch schwer zu erfassen.

Deutschland sollte das elektronische Rezept im E-Health-Gesetz priorisieren

Für den EHCI sagten vier weitere Länder, dass sie das elektronische Rezept bereits in begrenztem Rahmen nutzen. Zu diesen Ländern gehört Deutschland, wo ärztliche Verordnungen innerhalb von Krankenhäusern bereits elektronisch verarbeitet werden. „Für mehr Effizienz, die wir im Gesundheitswesen dringend benötigen, wird es höchste Zeit, dass die elektronischen Verordnungsmöglichkeiten auch im ambulanten Bereich eingeführt werden. Mit dem Arzneiversand können wir dann das volle Effizienzpotenzial des elektronischen Rezepts nutzen“, sagt Christian Buse. Auch die Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) hat sich aktuell für einen liberalen Arzneimittelmarkt mit einem Rx-Versand ausgesprochen, um für die Patienten effizienter arbeiten zu können.