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Appell an die G20-Regierungschefs für Pressefreiheit

Die deutschen Zeitschriftenverleger setzen ihre Pressefreiheitskampagne mit neuen Aktionen fort, auch an G20 adressiert.
Unter dem Motto „You can wrestle with the press, but you can´t pin down the truth” adressieren sie an die Regierungschefs des G20-Gipfels. In immer mehr Ländern wird laut der aktuellen Weltkarte der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen aus gelebter Pressefreiheit, Unterdrückung der Meinungsfreiheit bis hin zu lebensbedrohender Repression.

„Es geht um die Freiheit von allen Bürgern, ihre Meinung sagen zu können“, so VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer. „Die Pressefreiheit ist der erste Damm, der gebrochen wird. Dann folgen Meinungsfreiheit, Kunstfreiheit, Religionsfreiheit und Wissenschaftsfreiheit. Demokratie, unternehmerische Vielfalt und Wohlstand gedeihen aber genau aufgrund dieser Werte.“ Sichtbar macht der VDZ seine Botschaft mit einem rollenden Plakat in Hamburg mit dem Motiv der Freiheitsstatue. Es macht auf den großen Stellenwert freier Medien für die Demokratie aufmerksam.

“Es ist nicht immer dein Recht, aber es ist immer deine Pflicht, zu berichten, damit die Leute wissen, was du weißt. Wenn du nicht schreibst, dann bist du Teil des Systems“, so Can Dündar, Preisträger der Goldenen Victoria, für den VDZ. Thomas Ganske, Verleger der Ganske-Verlagsgruppe, der gemeinsam mit dem Hoffmann und Campe Verlag Dündars Buch „Lebenslang für die Wahrheit!“ veröffentlicht hat, appelliert im VDZ Kompendium an alle Verleger, bedrohten Journalisten wie Dündar eine Bühne zu bieten und sich für die Pressefreiheit zu engagieren. „Freie Medien sind für eine freie Gesellschaft ebenso unverzichtbar wie die öffentliche Debatte selbst. Wir dürfen das hohe Freiheitsgut weder aufs Spiel setzen noch aufgeben“, so Reinhard Kardinal Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, im aktuellen VDZ Kompendium.

„Artikel 5 funktioniert nur, wenn er genutzt wird – wir müssen ihn mit Leben füllen“, betonte Peter Bandermann. Wichtig seien dabei vor allem Mut, aber auch die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Journalisten. „Wir müssen zur Pressefreiheit ermutigen, indem wir sie nutzen“, ist die Überzeugung von Düzen Tekkal. Roland Jahn sieht „Presse- und Meinungsfreiheit als Garanten für die Korrekturfähigkeit einer Gesellschaft“ und für Britta Hilpert, Vorstand von Reporter ohne Grenzen, ist freiheitlicher Journalismus „keine Selbstverständlichkeit, sondern muss mit Engagement und Einsatz immer wieder erkämpft werden.“

Die neue Aktion wird ergänzt durch neue Poster mit dem Motiv der Pressefreiheitskampagne, die unter anderem der neuen Ausgabe des VDZ-Magazins PRINT&more beiliegen sowie einzeln zu bekommen sind. Bereits vor zwei Monaten hatte der VDZ die Weiterentwicklung der Pressefreiheitskampagne vorgestellt. Im Mittelpunkt des Tages der Pressefreiheit am 3. Mai standen neben der Sternfahrt zu wichtigen Redaktionen in Berlin mit dem neuen Motiv vor allem auch die Podiumsdiskussion für und mit Schülerinnen und Schülern. Der VDZ hatte diese zusammen mit dem Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU), der Stiftung Lesen sowie Reporter ohne Grenzen organisiert. Bei der von der Lesebotschafterin Bettina Cramer moderierten Veranstaltung diskutierten neben dem ehemaligen VDZ-Präsidenten Dr. Stephan Holthoff-Pförtner die Journalisten Düzen Tekkal, Britta Hilpert und Peter Bandermann, Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen (BStU), und YouTuber Tim Heldt. Ihnen folgten vor Ort rund 120 Schülerinnen und Schüler aus Berliner Schulen sowie über Facebook Live mehr als 40.000 Zuschauer, darunter viele weitere Klassen aus ganz Deutschland.