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Handel: Bargeld notfalls ohne Banken

Händler berichten von erhöhten Gebühren für die Einzahlung von Banknoten und den Bezug von Wechselgeld bei den Banken. Politik ist gefordert.
HDE e.V | 21.09.2017
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Banken verlangen für die Ausgabe von Wechselgeld hohe Gebühren.


Die Kosten für den Umgang mit Bargeld sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Händler berichten von erhöhten Gebühren für die Einzahlung von Banknoten und den Bezug von Wechselgeld bei den Banken. Auch Buchungsposten und Grundgebühren für die Geschäftskonten sind deutlich teurer geworden. „Angesichts der Preissprünge bei den kontoführenden Banken der Unternehmen müssen wir uns Gedanken über eine effizientere Gestaltung der Bargeldprozesse machen“, so HDE-Zahlungsexperte Ulrich Binnebößel. Zudem ziehen sich die Banken zunehmend aus dem Bargeldkreislauf zurück, häufig wird die Ausgabe von Münzrollen und weiteren Bargelddienstleistungen komplett gestrichen.

Der HDE fordert deshalb eine Neubewertung der Situation und effiziente Alternativen. „Notfalls müssen neue Bargeldkreisläufe ohne Mitwirkung der Banken geschaffen werden“, so Binnebößel weiter. Vorab sei allerdings die Politik gefordert, die Verantwortung der Geldhäuser im Bargeldkreislauf zu definieren. Binnebößel: „Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, die den Umgang mit Bargeld für Handel und Verbraucher bezahlbar halten. Weitere Kostensteigerungen müssen vermieden werden.“ Beispielsweise könne der Austausch von Münzen als Wechselgeld innerhalb der Wirtschaft vereinfacht werden.


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