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Das bewegt die digitale Touristik in 2018

Prognosen von VIR-Branchenexperten für das kommende Reisejahr.
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Wohin geht die Reise? Für die Digital-Touristik wird 2018 ein ebenso spannendes wie herausforderndes Jahr. Neue, rechtliche Rahmenbedingen werden ebenso einen Einfluss auf die Industrie haben, wie die Insolvenz der Air Berlin und das veränderte User-Verhalten der Kunden. Als führende Interessenvertretung der Digital-Touristik hat der Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) die Mitglieder seines Präsidiums nach ihrem persönlichen Ausblick für 2018 befragt. In einem Punkt sind sich alle einig: Für die Branche könnte das Jahr eine vielfache Weichenstellung bedeuten.

Herausforderungen für die Branche sieht Verbandsvorstand Michael Buller zum Beispiel in der Umsetzung der vielen rechtlichen Neuregelungen, die einige Prozesse deutlich verkomplizieren dürften. Darüber hinaus sieht er die Industrie gefordert, zahlreiche technische Neuerungen und Innovationen zu integrieren, um auch künftig auf dem aktuellen Stand zu sein: „Blockchain, Big Data und Künstliche Intelligenz – das Jahr 2018 wird für die Branche eine Fülle an Herausforderungen und Chancen bereithalten.“

Rechtliche Aspekte rückt auch Matthias Lange, Bereichsleiter Online-/Mobile Vertrieb und Digital Marketing bei der Deutschen Bahn, in den Fokus. „Im nächsten Jahr werden Themen wie die Datenschutz-Grundverordnung und e-Privacy den Verband, aber auch die Industrie beschäftigen“, so der Branchenkenner. „Strategisch und inhaltlich wird die Branche zudem sicher gen Osten schauen und die Chancen und Risiken des asiatischen Marktes bewerten“, so Matthias Lange weiter.

Martin Scheuer von der lastminute.com Group erkennt in den rechtlichen Aspekten enorme Chancen. „Die Umsetzung der gesetzlichen Heraus-forderungen ist eine Gelegenheit für die Branche, einheitliche Standards zu kreieren und Komplexes zu vereinheitlichen.“ Neben diesem Thema sieht der Reise-Experte die Air Berlin-Insolvenz als Herausforderung für seine Zunft. „Sie wird das Buchungsfenster und die Preise für die Hochsaison signifikant prägen.“

Bürokratische Hürden für die Branche sieht Gereon Krahn, Bereichsleiter eCommerce bei Berge & Meer: „Die neue Versicherungs-Richtlinie, die EU-Datenschutz Grundverordnung sowie die Umsetzung der Pauschal-reiserichtlinie werden viel Einsatz von uns erfordern.“ Gleichzeitig mahnt er dazu, die Dauerthemen nicht aus dem Blick zu verlieren. Dazu zählten unter anderem Big Data, Künstliche Intelligenz sowie der anhaltende Prozess der Digitalisierung.

Michael Sattel, Direktor Business Operations bei der Comvel-Gruppe, die das Online-Portal weg.de betreibt, stellt für 2018 einen Trend zur Pauschalreise fest. „Die Veranstalter- und Airline-Insolvenzen der vergangenen Monate unterstützen die positive Entwicklung, da Kunden mit hohem Sicherheitsbedürfnis die rechtliche Absicherung eines organisierten Urlaubs schätzen.“ Darüber hinaus sieht er einen anhaltenden Trend der Kunden für mobile Recherche und Buchung und wagt gleichzeitig einen Ausblick auf beliebte Destinationen 2018: „Der beachtliche Aufwärtstrend in Ägypten wird sich trotz der jüngsten Ereignisse noch einmal verstärken, aber auch die Türkei und Tunesien sind wieder im Kommen.“

Einen sehr übergeordneten Trendwandel sieht Jörg Möller, Geschäftsführer der Wirecard Technologies GmbH. Er ist der Ansicht, dass klassische Grenzen zwischen Anbietern zunehmend verschwinden. „Mobile Plattformen wie Alibaba oder WeChat integrieren zum Beispiel ganze Ökosysteme für Shopping, Kommunikation, Workspace, Banking und Touristik. Die ersten Mobilfunkunternehmen erweitern ihr Angebot mit Zahlungssystemen und gründen Banken.“ Touristik, so der Kenner der Industrie, sei auch für große Player ganz fremder Branchen ein zu großer Markt, um ihn nicht anzugehen.

Drei wesentliche Punkte werden laut Dr. Oliver Rengelshausen, Geschäftsführer von Traveltainment, die Online-Touristik im kommenden Jahr beschäftigen. So fänden digitale Assistenten wie Amazon Echo und Google Home bei vielen Kunden großen Anklang. „Die Branche kann mit den richtigen Anwendungen noch näher an die Reisenden heranrücken“, so der Tourismus-Kenner. Zudem, so Dr. Rengelshausen, seien datengestützte maßgeschnei-derte Angebote ein großes Thema für die Industrie. Nicht zuletzt, so der Experte, beschäftige sich die Branche im kommenden Jahr maßgeblich damit, Prozesse noch schneller und sicherer zu gestalten. Wie seine Verbandskollegen sieht er ein großes Thema bei neuen Richtlinien und dem Aspekt der Datenqualität.

Bildquelle: fotolia / weedezign