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Handel hat noch viele Ausbildungsstellen frei

Viele der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Ausbildungsstellen im Handel sind noch unbesetzt.
HDE e.V | 29.06.2018
Dringend gesucht: Auszubildende © Pixabay / Nastya Gepp
 
Kurz vor Beginn des Ausbildungsjahres sind viele der gemeldeten Ausbildungsstellen im Handel noch unbesetzt. Das zeigen die heute veröffentlichten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit für Juni 2018.

So suchen den Daten der Arbeitsagentur zufolge die Händler in Deutschland derzeit noch knapp 18.000 künftige Kauffrauen und Kaufmänner im Einzelhandel sowie rund 13.000 Verkäuferinnen und Verkäufer. Dem stehen bei den Kaufleuten im Einzelhandel mehr als 11.000 und bei den Verkäufern rund 13.000 unversorgte Bewerber für die Einzelhandelsberufe gegenüber. Mehr als 450 offene Stellen gibt es auch noch für den neu eingeführten Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce, der zum 1. August 2018 startet. Auch für die sogenannten Abiturientenprogramme des Handels, bei denen durch die Kombination aus Aus- und Fortbildung innerhalb von drei Jahren zur Führungskraft qualifiziert wird, sind noch mehr als 7.000 Plätze frei.

Insgesamt stellt der Einzelhandel allein mit seinen beiden Kernberufen Kaufleute im Einzelhandel und Verkäufer jährlich zehn Prozent aller abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Darüber hinaus bildet die Branche in mehr als 40 weiteren Berufen aus. „Der Handel nimmt seine Verantwortung als drittgrößte Wirtschaftsbranche und großer Ausbilder sehr ernst. Die Karriere mit Lehre ist im Einzelhandel nach wie vor die Regel. 80 Prozent der Führungskräfte haben in der Branche als Lehrlinge begonnen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Allerdings wird es für die Handelsunternehmen in den letzten Jahren zunehmend schwerer, ihre Ausbildungsplätze auch mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. „Ausbildungsberufe müssen gesamtgesellschaftlich einen höheren Stellenwert bekommen. Deshalb müssen die guten Entwicklungsperspektiven im Handel in Zukunft bei der Berufsorientierung deutlicher herausgestellt werden“, so Genth. Auch müsse die Passgenauigkeit zwischen angebotenen Ausbildungsstellen und interessierten Bewerbern verbessert werden.