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Deutsche sind konstante Optimisten

Dank stabiler Einschätzung der persönlichen Finanzen bleiben die Deutschen in Einkaufslaune. Ein Grund: Zwei Drittel sehen ihre Jobsituation positiv.
© Nielsen Media Research
 
Die Deutschen sind und bleiben überdurchschnittlich optimistische Verbraucher. Das zeigt der Nielsen Verbrauchervertrauensindex, der im zweiten Quartal 2018 in Deutschland bei 107 Punkten liegt. Die Verbraucherstimmung hierzulande bleibt damit auf einem konstant hohen Niveau (Q1 2018: 108 Punkte) und liegt weiterhin deutlich über dem europäischen Schnitt von 87 Indexpunkten. Im europäischen Ländervergleich belegt Deutschland den vierten Platz nach Dänemark, Tschechien und Irland.

Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie zum Verbrauchervertrauen von The Conference Board® und Nielsen. Der Verbrauchervertrauensindex bildet die Einschätzung der Verbraucher zu ihren Job-Aussichten, ihrer persönlichen finanziellen Situation und ihrer Bereitschaft, Geld auszugeben, ab – immer mit Blick auf die kommenden zwölf Monate.

„Die Deutschen sind in ihrer Verbraucherstimmung konstant optimistisch. Seit gut fünf Jahren hat Deutschland einen festen Platz unter den TOP-5 der optimistischsten Verbraucher. Auch wenn der Spitzenwert des letzten Quartals um einen Punkt gesunken ist, sind die Deutschen deutlich positiver gestimmt als die Durchschnittseuropäer. Und auch verglichen mit dem globalen Schnitt von 104 Punkten sind die Deutschen überdurchschnittlich. Das kontinuierlich hohe Vertrauen der Verbraucher ist ein guter Messwert für die deutsche Handelslandschaft“, erklärt Ingo Schier, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen Deutschland.

Aktuell trennen nur die Dänen mit 118 Indexpunkten, sowie die Tschechen und die Iren mit jeweils 108 Punkten, die Deutschen knapp von dem Treppchen um die optimistischsten Verbraucher der EU. Besonders stark zugenommen hat die Verbraucherstimmung in Weißrussland, in Estland (je plus 7 Punkte) und in Slowenien (plus 6 Punkte).

Vertrauen in die Beschäftigungslage weiterhin hoch


Auch der Job-Optimismus ist hierzulande konstant hoch und die Deutschen sind dem europäischen Durchschnitt voraus. Während hierzulande 69 Prozent ihre Jobsituation in den nächsten zwölf Monaten als gut oder sehr gut einschätzen, betrachten nur 40 Prozent des europäischen Durchschnitts ihre Jobaussichten als positiv. „Die Einschätzung der Beschäftigungslage hängt eng mit dem Verbrauchervertrauen zusammen. So ist die Verbraucherstimmung hierzulande besonders durch den stabilen Job-Optimismus und das Vertrauen in den Arbeitsmarkt langfristig so hoch. Das ist eine echte Besonderheit in Deutschland. Da ist ein Wachstum umso schwerer“, ordnet Ingo Schier ein.

Stabile Einschätzung der persönlichen Finanzen


Wie gut die deutsche Verbraucherstimmung ist, zeigt sich auch in der stabil bleibenden Einschätzung ihrer persönlichen Finanzen. Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate schätzen 60 Prozent (Q1 2018: 63 Prozent) der Deutschen diese als gut oder sehr gut ein. 53 Prozent (Q1 2018: 54 Prozent) der befragten Deutschen sehen diesen Zeitraum als günstig für anstehende Anschaffungen. „Die Shoppinglaune der Deutschen hält an und driftet gleichzeitig immer weiter mit der europäischen Sparmentalität auseinander. Hier sehen im zweiten Quartal 2018 fast 20 Prozent weniger Verbraucher die kommenden zwölf Monate als guten oder sehr guten Zeitpunkt für Investitionen und nur 46 Prozent schätzen ihre finanzielle Lage positiv ein“, sagt Ingo Schier.

Ausgeben statt zurücklegen


Die unterschiedlichen Einstellungen beim Thema Shopping und Ausgaben spiegeln sich auch im Sparverhalten wider. Denn während die Deutschen angeben, nach den Lebenskosten ihr Geld vorrangig für Urlaub (50 Prozent), neue Kleidung (50 Prozent) und Technik (29 Prozent) auszugeben, steht beim Durchschnittseuropäer der Sparstrumpf an erster Stelle (40 Prozent) - vor Urlaub (39 Prozent) und Kleidung (39 Prozent). „Dass nur rund ein Viertel (26 Prozent) der Deutschen nach der Deckung ihrer Lebenskosten ans Sparen denken, entspricht fast dem Spartief aus dem dritten Quartal 2016. Im europäischen Durchschnitt sieht das anders aus“, erklärt Ingo Schier. „Gleichzeitig sind die Deutschen bei ihren Ausgaben auch stark auf Technik visiert. Die Deutschen probieren gerne Neues aus und investieren in Technikprodukte.“


Die Conference Board® Global Consumer Confidence Survey über das Vertrauen der Konsumenten und ihre Einkaufsgewohnheiten wurde in Zusammenarbeit mit Nielsen zuletzt im Februar 2018 durchgeführt. Dabei wurden mehr als 32.000 regelmäßige Internetnutzer in 64 Ländern der Regionen Asien-Pazifik, Europa, Lateinamerika, Mittlerer Osten, Afrika und Nordamerika befragt. Die Stichprobe ist nach Alter und Geschlecht für jedes Land basierend auf den jeweiligen Internetnutzern quotiert und gewichtet.