print logo

Berufsbilder in Österreich

Ärzte, Piloten und Rechtsanwälte liegen im Gesamt-Ranking voran
marketing-BÖRSE | 17.10.2006
Eine aktuelle Untersuchung des Online-Forschers Marketagent.com rund um die Images der wichtigsten Berufe nährt bekannte Klischees: Immobilienmaklern, Politikern und Autoverkäufern wird das geringste Vertrauen geschenkt – Rechtsanwälte, Ärzte und Krankenschwestern genießen die besten Zukunftsaussichten. Besonders gute Verdienstmöglichkeiten werden bei Anwälten, Politikern und Notaren geortet. Befragt wurden 1.006 Österreicher im Alter von 14 bis 59 Jahren.

Ärzte (56,8%), Feuerwehrleute (54,2%) und Krankenschwestern (54,0%) genießen das höchste Vertrauen in der österreichischen Bevölkerung. Auf den weiteren Plätzen rangieren Apotheker (45,7%), Piloten (41,5%) und Polizisten (37,0%). Am Tabellenende im Vertrauens-Ranking findet man Immobilienmakler (1,7%), Politiker (1,2%) und Autoverkäufer (1,1%). Bei den Juristen stößt man auf interessante Unterschiede je nach Betätigungsfeld: Während man Richtern mit 35,3% noch relativ hohe Glaubwürdigkeit schenkt, schneiden Notare (27,1%) und Rechtsanwälte (22,8%) schon deutlich schlechter ab. Auffallend auch der vergleichsweise niedrige Wert bei den Pfarrern und Priestern: Lediglich ein Viertel der 1.006 Umfrageteilnehmer unterstellen den Geistlichen eine hohe Kredibilität. Damit liegen sie noch vor den Lehrern (18,1%), aber hinter den Tierärzten (30,7%).

Die interessantesten Berufe, die man sich auch vorstellen kann selbst auszuüben, sind Bankangestellte(r) (25,7%), Journalist (24,3%) und Pilot (23,3%). Am wenigsten für sich selbst attraktiv gelten nach Meinung der Probanden Jobs als Taxifahrer (7,0%), Bus-Chauffeure (7,0%) und Priester (3,0%). Typisch weibliche Traumberufe sind Apothekerin (29,0%) Krankenschwester (27,3%) und Journalistin (25,7%), als für Männer charakteristische Wunschberufe gelten Pilot (29,1%), Handwerker (27,4%) und Bankangestellter (26,2%). Ein interessantes Bild zeigt eine Analyse der Altersstruktur bei den Humanmedizinern: Mit steigendem Alter gewinnt dieser Beruf an Attraktivität für die eigene Betätigung. So können sich lediglich 16,8% der 14-19 Jährigen, aber 25,0% der 50-59 Jährigen diesen Beruf sehr gut für sich selbst vorstellen.

Besonders gute Verdienst-Chancen werden bei Rechtsanwälten (81,9%), Politikern (75,9%) und Notaren geortet (66,0%). Unmittelbar danach folgen im mutmaßlichen Gehalts-Ranking Ärzte (64,4%), Richter (61,0%) und Piloten (58,1%). Die geringsten Finanzen erwartet man bei Feuerwehrleuten (3,1%), Bus-Chauffeuren (1,1%) und Taxifahrern (0,8%). „Bei den Juristen zeigt sich ein exakt umgekehrtes Bild zum Vertrauens-Ranking: Den Richtern unterstellt man zwar die höchste Glaubwürdigkeit innerhalb der Rechtswissenschaftern, aber auch die geringsten Verdienst-Möglichkeiten. Bei den Anwälten verhält es sich genau gegenläufig: vergleichsweise wenig Vertrauen, jedoch eine volle Geldbörse.“, so Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com.

Einer rosigen Zukunft sehen nach Meinung der Umfrage-Teilnehmer aus dem Marketagent.com Online Access Panel vor allem Rechtsanwälte (55,4%), Humanmediziner (52,4%) und Krankenschwestern (48,8%) entgegen. Auf den weiteren Plätzen im Future-Ranking liegen Richter (40,3%), Notare (39,5%) und Apotheker (33,4%). Eine eher schlechte berufliche Entwicklung erwartet man bei Bus-Chauffeuren (8,0%), Künstlern (7,0%) und Taxifahrern (6,0%)

Eine Verknüpfung der Rangreihen nach dem zu erwartenden Verdienst und dem Vertrauen in der Bevölkerung bringt eine interessante Diskrepanz zu Tage: So genießen Krankenschwestern, Feuerwehrleute und Polizisten zwar hohe Vertrauenswerte, gleichzeitig unterstellt man ihnen aber nur minimale Verdienstmöglichkeiten. Genau umgekehrt verhält es sich bei Politikern, Immobilienmaklern und Rechtsanwälten. Hier wird ein hohes Gehalt vermutet, die Glaubwürdigkeitswerte sind aber vergleichsweise niedrig ausgeprägt, resümiert Thomas Schwabl.

Wiener Neudorf, 17. Oktober 2006