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Deutscher Medienwächter fordert: Google kontrollieren

Gastbeitrag von Prof. Dr. Norbert Schneider im Computermagazin CHIP
marketing-BÖRSE | 09.08.2006
München, 4. August 2006. Mehr als jedes andere Unternehmen bestimmt Google, wie Internet-User die Online-Welt wahrnehmen. Diese Machtkonzentration wird in Europa zunehmend skeptisch betrachtet. Ein prominenter deutscher Medienwächter tritt nun sogar dafür ein, die US-Suchmaschine ähnlich wie TV-Sender zu kontrollieren. In einem Beitrag für das Computermagazin CHIP schreibt der Direktor der Landesanstalt für Medien in Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Norbert Schneider: „Medienmacht, die bis in die Haarspitzen einer Gesellschaft wirkt, braucht Kontrolle.“ Eine Google-Sprecherin spielt den Ball zurück: Gegenüber CHIP fordert sie, die Politik möge sich lieber darauf konzentrieren, mehr Menschen Zugang zum Internet zu verschaffen.

In dem CHIP-Artikel schreibt Schneider: „Wenn eine Suchmaschine zum Nadelöhr für die Wissensgesellschaft wird, muss man sie kontrollieren. Wir stehen am Anfang einer Entwicklung. Also wird niemand jetzt schon den regulatorischen Hammer aus dem Schrank holen.“ Man werde aber die Betreiber auffordern, „transparent zu machen, wie ich durch ein Stichwort geleitet in ein System von Wissensspeichern gelange. Wie ich sicher sein kann, dass ich es mache und dass es nicht mit mir gemacht wird.“ Regulatorische Eingriffe will Schneider nicht grundsätzlich ausschließen: „Ob es eines Tages schärferer Instrumente bedarf, wenn man genauer sieht, wo die Macht wirklich sitzt, bleibt abzuwarten.“

Rachel Whetstone, Unternehmenssprecherin von Google Europa, weist derlei Forderungen zurück. Auch wenn Google die populärste Suchmaschine in Europa sei, könne von einer Dominanz keine Rede sein: „Denn jeder hat die freie Wahl, eine Alternative ist nur einen Klick entfernt.“ Diese Wahlfreiheit schütze den Nutzer und sorge für innovatorischen Wettbewerb. Eine Kontrolle durch die Medienaufsicht lehnt Whetstone gegenüber CHIP ab: „Statt den Fokus auf eine Regulierung zu legen, um das Web zu kontrollieren, sollten die Gesetzgeber sich darauf konzentrieren, dass mehr Menschen in mehr Ländern Zugang zum Internet bekommen. Denn jeder sollte von Geburt an die gleichen Chancen haben, sich zu informieren, zu lernen und zu kommunizieren.“

Auch der Datenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein, Dr. Thilo Weichert, äußert sich in CHIP zum Thema Google: „Wir betrachten die Datenerhebung bei Google mit großer Sorge.“ Allerdings beklagt Weichert, dass „die Durchsetzung europäischer oder deutscher Datenschutzbestimmungen sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich ist, da Unternehmen wie Google ihren Firmensitz in den USA haben“.

Der komplette Artikel erscheint in der aktuellen CHIP 09/2006, die am 4. August in den Handel kommt.

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Diese und weitere Presseinformationen von CHIP können Sie unter www.chip.de/vbc abrufen.

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