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E-Marketing contra klassische Medien

Branchengipfel diskutiert an der BAW über Chancen, Trends und Risiken 2006
marketing-BÖRSE | 27.01.2006
Digitale Medien als Kommunikations-, Informations- und Vertriebskanal sind nahezu unverzichtbar geworden. E-Marketing ist deshalb nicht mehr nur eine Alternative zu klassischen Marketing-Instrumenten, vielmehr eröffnet es Unternehmen völlig neue Bereiche und Anwendungen, die mit herkömmlichem Marketing unmöglich wären. Zu diesem Ergebnis gelangte eine hochkarätig besetzte Expertenrunde in der Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing (BAW) in München. Vor rund 80 interessierten Gästen diskutierten die Marketing-Fachleute Christoph Hölzlwimmer (Director Marketing Scout24), Mirko Karafiat (Webasto AG, Manager e-Marketing), Dr. Horst Lüning (The Whisky Store), Thomas Liebl (Inhaber von Optik Liebl), Bernd Pitz (Europa-Fachpresse-Verlag, Leiter Online) und der Moderator Rainer Wiedmann (Managing Partner Aquarius Consulting , Managing Partner der Mediaplus CRM, Consulting und Serviceplan dialog) zum Thema „Die Bedeutung von E-Marketing im Verdrängungswettbewerb 2006“.

„Unternehmen können heute nicht sagen, wir machen nur klassisches Marketing oder ausschließlich E-Marketing. Die Erfolgsformel lautet, sowohl als auch. Auf die richtige Kombination, auf den passenden Medienmix kommt es an“, erklärte Dr. Horst Lüning. Mirko Karafiat weiß auch warum: „Erfolgreiches Marketing hängt immer von der Zielgruppe ab, die ich damit ansprechen will. Mit E-Marketing kann ich neue Zielgruppen erreichen oder meine bisherige Zielgruppe auf eine ganz andere Art ansprechen, als bisher.“ Die größten Vorteile des E-Marketing lägen dabei in den geringen Kosten, der kurzen Reaktionszeit und der enorm hohen Reichweite, zum Beispiel über Internet. Das bestätigt auch Thomas Liebl. Als Augenoptiker erreichte er früher lediglich Kunden im direkten Umfeld seines Geschäftes. „Durch das Internet habe ich einen deutschlandweiten, wenn nicht sogar einen europa- oder weltweiten Kundenkreis,“ so Liebl. Über den Onlineverkauf und damit ohne teure Miet- und Personalkosten wie im Filialgeschäft, kann der Optiker im Bereich Contactlinsen sogar Branchenriesen Paroli bieten und ist zum Partner des Drogeriegiganten Schlecker aversiert. „Ohne Internet und E-Marketing wäre das unmöglich“, weiß der Optiker.

Moderator Rainer Wiedmann befragte seine Gesprächspartner auch zu den aktuellen Trends im E-Marketing. Die Experten sehen dabei den seit Jahren andauernden Trend zum Suchmaschinen-Marketing auch im Jahr 2006 ganz weit vorne. Zudem wünschen sich die Fachleute mehr „Virales Marketing“, das heißt, Marketing das sich von selbst – wie ein Virus – im Internet ausbreitet. „Weiter zunehmen werden auch Breitband-Contents mit Video und Audio sowie die Informationsverknüpfung mit Geo-Daten“, ist sich Bernd Pitz sicher. „Zudem wird E-Marketing künftig immer besser messbar“, ergänzt Christoph Hölzlwimmer.

„Fakt ist, der Bereich E-Marketing bleibt auch in den kommenden Jahren ein Wachstumsmarkt mit sehr guten Berufsaussichten“, ist sich BAW Akademie Direktor Dr. Matthias Lung sicher. Den optimalen Berufseinstieg bietet der Electronic Marketing-Fachwirt BAW. Das Studium konzentriert sich neben dem breit angelegten Einstieg in die gesamte Marketing-Kommunikation auf die optimale Vernetzung traditioneller und elektronischer Kommunikationsinstrumente. Nähere Informationen gibt es bei Sabine Vetterle unter Tel. 089/48 09 09-21.

Bereits am Freitag lädt die BAW dann zu einer weiteren Expertenrunde in den Gläsernen Pavillon in der Orleansstraße 34 in München. Dann werden fünf Experten zum Thema „Sales 2006: Risiken im aktuellen Verdrängungswettbewerb und Chancen durch vernachlässigte Synergien“ diskutieren. „Die BAW legt dann erneut den Finger an den Puls der Zeit. Getreu dem BAW Konzept: Aktuelles Know-how aus der Praxis direkt in den Hörsaal“, bekräftigt BAW Akademie-Direktor Dr. Matthias Lung.