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Finanzierungssituation des Mittelstands bessert sich

BITKOM-Umfrage: Banken werden großzügiger / Jeder zweite Firmenchef kennt Kredit-Kriterien nicht /
BITKOM | 09.10.2006
Berlin, 8. Oktober 2006
Für die Mittelständler in der IT-Branche ist die Unternehmensfinanzierung leichter geworden. Das zeigt eine Umfrage der KfW-Bankengruppe und des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM). "Die Banken sind kooperativer geworden", analysiert Vizepräsident Heinz-Paul Bonn. "Vor allem mittelgroße Unternehmen kommen wieder einfacher an Kredite." In den ersten Monaten des Jahres 2006 gab nur noch jeder sechste Unternehmer an, dass die Kreditaufnahme bei seiner Hausbank schwieriger geworden sei. Ein Jahr zuvor hatten das doppelt so viele Firmenchefs gesagt.


Dennoch klagen vor allem Kleinstunternehmer über unverändert hohe Hürden. Der Grund für Probleme sind in drei von vier Fällen steigende Anforderungen an die Kredit-Sicherheit. Damit tun sich junge, innovative Firmen der Hightech-Branche oft schwer: "Sie haben wenig klassische Unternehmenswerte wie Immobilien oder Maschinen", erläutert Mittelstandsexperte Bonn. Auch fällt es vielen Firmenchefs nicht leicht, den Banken ihre Geschäftszahlen offen zu legen. "Über Jahrzehnte war die persönliche Beziehung zur Hausbank die wichtigste, wenn nicht gar einzige Finanzierungsquelle für den Mittelstand", erklärt Bonn. "Wegen der wachsenden Bedeutung alternativer Finanzierungskonzepte reicht sie heute allein nicht mehr; nachprüfbare Bewertungsverfahren zählen dabei umso stärker." Für kleine und mittlere Firmen bietet der BITKOM daher ein Benchmark-System zur Bilanzanalyse an, das bei der Vorbereitung von Kreditgesprächen hilft. Dass viele hier Unterstützung brauchen, zeigt die Umfrage des Hightech-Verbandes: "Nur jeder zweite Teilnehmer wusste, welche Kriterien für die Bank zählen", so Bonn.


Positiv überrascht, dass die Eigenkapital-Quote jedes zweiten Unternehmens gestiegen ist. Sie liegt im Durchschnitt der befragten Firmen bei 32 Prozent. Nur jeder sechste Mittelständler in der IT- und Telekommunikationsbranche (ITK) meldete eine rückläufige Quote. "Ein gutes Zeichen ist, dass die Hälfte aller Firmen ihr Eigenkapital weiter erhöhen will", ergänzt Bonn. Überwiegend soll die Aufstockung aus Gewinnen finanziert werden. Ein weiterer Trend: Immer beliebter werden so genannte Mezzanine-Finanzierungen, eine Mischform zwischen Eigen- und Fremdkapital.


Bei ihren Finanzierungsplänen zeigt sich eine große Mehrheit der ITK-Mittelständler zukunftsorientiert - 70 Prozent der Unternehmen haben innerhalb der vergangenen zwölf Monate in neue Projekte investiert. Das Geld floss vor allem in Forschung und Entwicklung sowie Erweiterungen.


Die Umfrage zur Unternehmensfinanzierung im IT-Mittelstand ist im Netz kostenlos erhältlich unter www.bitkom.org/de/mittelstand/41803.aspx; Fragen zum Benchmark für Mittelständler beantwortet BITKOM-Referent Jens Mundhenke (Tel. 030 27576-125, j.mundhenke@bitkom.org).


Ansprechpartner
Christian Spahr
Pressesprecher Telekommunikation & Recht
+49. 30. 27576-112
Fax +49. 30. 27576-400
c.spahr@bitkom.org


Jens Mundhenke
Referent Mittelstand und Start-ups
+49. 30. 27576-125
Fax +49. 30. 27576-400
j.mundhenke@bitkom.org

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. vertritt mehr als 1.000 Unternehmen, davon 800 Direktmitglieder mit etwa 120 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Gerätehersteller, Anbieter von Software, IT-Services, Telekommunikationsdiensten und Content. Der BITKOM setzt sich insbesondere für bessere ordnungsrechtliche Rahmenbedingungen, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik ein.