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Freies Wissen? Freies Wissen!

Die Show des Freien Wissens, eine Publikumsveranstaltung im Rahmen des Informatikjahres, zeigt am 16. September, was es damit auf sich hat.
marketing-BÖRSE | 30.08.2006
Berlin, 30. August 2006. Von freier Software hat inzwischen schon fast jeder gehört. Aber freies Wissen, freie Filme, Musik, Infrastruktur – was soll das sein? Die Show des Freien Wissens, eine Publikumsveranstaltung im Rahmen des Informatikjahres, zeigt am 16. September in der Columbiahalle Berlin auf unterhaltsame Weise, was es damit auf sich hat.

Der Siegeszug freier Software ist unaufhaltsam: Mittlerweile laufen 70 Prozent aller Webserver unter dem freien Betriebssystem GNU/Linux, der Firefox-Browser erobert die Herzen der Web-Surfer, OpenOffice die Büros. IBM, Google, Yahoo und viele andere Firmen investieren Milliarden Euro in die Entwicklung freier Software. Doch von freien Inhalten haben bisher die wenigsten gehört. Dabei sind auch freie Musik, Filme und Texte längst ein Bestandteil des Internet-Alltags – nur findet die „heimliche Revolution“, wie die Entwicklung bisweilen genannt wird, ohne großes Getöse statt. Das ist zwar sympathisch, aber fast ein wenig schade – denn hier passiert etwas, was größte Aufmerksamkeit verdient.

Die Show des freien Wissens, die am 16. September um 15 Uhr in der Columbiahalle Berlin stattfindet, gibt der „heimlichen Revolution“ des freien Wissens eine Bühne. Äußerst unterhaltsam, nicht nur für Computer-Experten verständlich und spannend vermittelt die Show Grundlagen und Inhalte von freiem Wissen und freier Software. Helge Haas, bekannt als Fernseh-Moderator von ARD-Wissenschaftssendungen wie Q21 und Kopfball, stellt die spannendsten Projekte und ihre Macher vor. Zum Beispiel: Musiker, die ihre Songs kostenlos im Internet zur Verfügung stellen und trotzdem Geld mit ihrer Musik verdienen. Die Berliner Freifunk-Initiative, die an einem flächen- deckenden freien Internet-Zugang in der Stadt arbeitet. Und der „Elvis des Cyberspace“ und Urheberrechts-Reformer Larry Lessig. Die Show richtet sich an ein Publikum von Jung und Alt, bietet neben dem 90-minütigen Bühnenprogramm die Gelegenheit mitzumachen und die Experten selbst zu befragen – und es winken attraktive Preise. Und das Beste: Der Eintritt zur Show des Freien Wissens ist, wie sollte es anders sein, frei. Einlass ab 14.30 Uhr. Um Anmeldung im Internet wird gebeten: http://www.wizards-of-os.org/show.

Macher und Projekte des freien Wissens: Die Höhepunkte der Show

Bestes Beispiel für freies Wissen ist die Online-Enzyklopädie Wikipedia, die inzwischen nahezu jeder Surfer kennt, und die zu den 20 populärsten Websites der Welt gehört. Doch die meisten Nutzer machen sich wenig oder keine Gedanken darüber, dass Wikipedia nur entstehen konnte, weil ihr Wissen frei ist – frei im Sinne von freier Rede, nicht von Freibier, wie es Richard Stallman, der Vater der Free-Software-Bewegung, so unnachahmlich ausdrückte. Denn die Texte dürfen verändert und weiter gegeben werden – aber nur unter der Bedingung, dass das, was daraus entsteht, wieder verändert und weiter gegeben werden darf. Durch diesen “Vererbungseffekt “ ist garantiert, dass das Wissen nicht angeeignet werden kann und so immer wieder die Grundlage bildet für neues Schaffen, neue Werke, neue Kreativität.

Seit Lawrence Lessig, Jura-Professor in Stanford, die Creative-Commons-Lizenzen entwickelt hat, verbreiten sich freie Inhalte wie ein Lauffeuer. Diese CC-Lizenzen erlauben es Kreativen, ihre Werke anderen auf einfache Art und Weise zur Verfügung zu stellen, so dass diese daraus Neues entwickeln können. Bereits vier Jahre nach der „Erfindung“ der Lizenzen stehen mehr als zehn Millionen CC-lizenzierte Werke im Internet bereit, um von anderen nicht nur genutzt, sondern auch re-mixed, neu arrangiert und umgeschrieben zu werden. Ein guter Anlass, sich von Lawrence Lessig selbst berichten zu lassen, wie er auf die Idee kam und was ihn antreibt. Der „Elvis des Cyberspace“, wie ihn das Kult-Magazin Wired nennt, wird in der Show zu Gast sein.

Ebenso wie der Netlabel-Musiker Disrupt aus Leipzig, der seine Dub-Reggae-Stücke frei zum Download zur Verfügung stellt – so wie Tausende andere Musiker, die ihre Musik bekannt machen wollen und dank des Internet nicht mehr auf den Plattenvertrag eines Major Labels angewiesen sind. Der Musikjournalist und Buchautor Moritz mo. Sauer, selbst Betreiber eines Netlabels, das bereits für den Grimme-Online-Award nominiert war, wird Hintergründe erläutern und Chancen für Musiker aufzeigen. Vielleicht sitzt der nächste, bislang unentdeckte Netz-Star ja bereits im Publikum.

Die neueste Entwicklung sind freie Filme. Mit freier Software produziert, unter einer Creative- Commons-Lizenz veröffentlicht, ist etwa die Fantasy-Animation „Elephants Dream“ gerade zum Shooting Star der Filmwelt aufgestiegen: weit mehr als eine halbe Million Downloads sprechen für sich. Die ersten Re-Mixes des Films, dank CC-Lizenzierung selbstverständlich legal und erwünscht, sind inzwischen ebenfalls im Netz zu bewundern. „Elephants Dream“ ist einer der erstaunlichen Filme, die im Filmprogramm der „Show des Freien Wissens“ zu sehen sind.

Show des Freien Wissens
Samstag, 16. September 2006, 15.00 Uhr
Columbiahalle, Columbiadamm 13-21, 10965 Berlin

Für Presseanfragen und Interviewanfragen mit Teilnehmern der Show wenden Sie sich bitte an:

Wizards of OS:
Achim Klapp
Spremberger Str. 1, 12047 Berlin
Tel.: 030 / 25 79 70 16
Fax: 030 / 25 79 70 67
E-Mail: presse@wizards-of-os.org

Informatikjahr:
Tiziana Zugaro-Merimi, Garnisonkirchplatz 110178 Berlin
Tel.: 030 / 590 04 33 - 54
Fax: 030 / 590 04 33 - 5
E-Mail: zugaro@informatikjahr.de

Die Show des freien Wissens wird vom WOS (Wizards of OS) e.V. in Zusammenarbeit mit dem Berliner Medienkulturzentrum c-base und dem mit dem Grimme Online Award ausgezeichneten Urheberrechtsportal iRights.info veranstaltet. Sie ist Teil des Wissenschaftsjahres 2006, das die Informatik und ihrer vielfältige Anwendung beleuchtet. Das Informatikjahr wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiiert, durchgeführt wird es gemeinsam mit mehr als 350 Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur.