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Jeder zweite Bundesbürger spendet 2005 für wohltätige Zwecke

Deutscher Spendenmonitor 2005: Jede vierte Geldspende geht in die Sofort- und Nothilfe in Bürgerkriegs- und Katasthrophengebieten
Kantar | 15.12.2005
JBielefeld, 15. Dezember 2005 - Jeder zweite Bundesbürger älter als 14 Jahre hat in den letzten 12 Monaten an internationale und/oder nationale Hilfsorganisationen gespendet. Die Spenderquote ist gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozentpunkte auf ínsgesamt 50 Prozent gestiegen. Das ist der höchste gemessene Wert seit dem erstmaligen Erscheinen des Spendenmonitors vor elf Jahren. Ebenfalls erreicht die durchschnittliche Spendensumme pro Spender und Jahr mit 108 Euro in 2005 Rekordniveau
(101 Euro in 2004). Im Zeitraum von Oktober 2004 bis Oktober 2005 wurden in Deutschland von 32,6 Millionen Bundesbürgern Privatspenden in Höhe von 3,5 Milliarden Euro an gemeinnützige Organisationen gespendet. Am deutlichsten hat bei den Spendenzwecken die Sofort- und Nothilfe in Bürgerkriegs- und Katasthrophengebieten zugenommen. 57 Prozent der Spenderinnen und Spender bedachten Organisationen der Sofort- und Nothilfe mit ihrer Geldspende. An zweiter Position folgt
mit 27 Prozent die Behinderten- und Krankenhilfe, gefolgt von den gemeinnützigen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe mit 26 Prozent. Für die diesjährige repräsentative Befragung zum Spendenverhalten der bundesdeutschen Bevölkerung führte TNS Infratest insgesamt 4.056 persönlichen Interviews durch, in denen die Bundesbürger nach ihrem Spendenverhalten befragt wurden.

Rekordmarken werden auch bei der Spendenquote in den Altersgruppen erzielt. In der Gruppe der 50- bis 64-Jährigen ist die Spenderquote mit 60 Prozent am größten (2004: 46 Prozent). Auch in der Altersgruppe der über 65-Jährigen ist die Spenderquote gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozentpunkte auf 62 Prozent Spenderinnen und Spender gestiegen. Ebenfalls um zehn Prozentpunkte kletterte die Quote sowohl in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen als auch unter den 30- bis 49-Jährigen. Bei den 14- bis 19-Jährigen stieg der Wert binnen Jahresfrist um acht Prozentpunkte auf 26 Prozent.

Auch 2005 sind die Bundesbürger in den alten Bundesländern mit 53 Prozent (2004: 42 Prozent) spendenfreudiger als in den neuen, wo die Spenderquote derzeit bei 39 Prozent (2004: 30 Prozent) liegt.

Der Deutsche Spendenmonitor von TNS Infratest dient gemeinnützigen Organisationen in Deutschland seit nunmehr elf Jahren als verlässliche Informationsquelle rund um das Thema Spenden in Deutschland. "Der erhöhte Wettbewerb um die beschränkten finanziellen Ressourcen machen es zunehmend erforderlich, Entscheidungen für die Zukunft auf handlungsrelevante Informationen zu gründen", so Sandro Matzke, verantwortlich für den Deutschen Spendenmonitor bei TNS Infratest in Bielefeld. Die Studie leistet über die Informationen für das Spendenmarketing hinaus, seit Anbeginn auch einen erheblichen Beitrag zur Objektivierung des deutschen Spendenwesens in der Öffentlichkeit.

Steckbrief des Deutschen Spendenmonitors von TNS Infratest:

Grundgesamtheit: Erwachsene Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland im Alter ab 14 JahrenStichprobenumfang: n = 4.056 Befragte
Auswahlverfahren: Zufallsauswahl nach Random-Route-Verfahren
Streuung: Repräsentative Streuung über Bundesländer und Ortsgrößen mittels ADM-Mastersamples Erhebungsmethode: Persönlich-mündliche Befragung, CAPI-Omnibus (Computer Assisted Personal Interviewing)
Befragungszeitraum: September/Oktober 2005 Ergebnislieferung: Ende November 2005

Aktuelle Charts zum Deutschen Spendenmonitor 2005 können unter www.tns-infratest.com heruntergeladen werden.

Kontakt und weitere Informationen:
TNS Infratest
Sandro Matzke
t +49 (0)521 9257 310
f +49 (0)521 9257 333
e sandro.matzke@tns-infratest.com
www.tns-infratest.com