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Werbemarkt wächst auf über 19 Milliarden Euro

Nielsen Media Research veröffentlicht Gesamtbilanz der Bruttowerbeaufwendungen des Jahres 2005: 5,3 Prozent Wachstum
marketing-BÖRSE | 12.01.2006

Laut der Bruttowerbestatistik der Nielsen Media Research GmbH beliefen sich die Bruttowerbeinvestitionen in den klassischen Medien für das Jahr 2005 auf 19,1 Milliarden Euro. Dieses entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 961 Millionen Euro bzw. 5,3 Prozent. „Damit wächst der Werbemarkt im dritten Jahr in Folge auf sehr hohem Niveau. Das Wachstum hat sich dabei im letzten halben Jahr noch einmal beschleunigt. Frühstarter aus der Gruppe der offiziellen Sponsoren und Zulieferer für die Fußball WM 2006 starteten bereits in dieser zweiten Jahreshälfte – bezugnehmend auf ihre offizielle Funktion – mit der stärkeren Bewerbung ihrer Produkte und Services. Franz Beckenbauer sei Dank.“ erklärt Ludger Wibbelt, Geschäftsführer Nielsen Media Research, das Bruttowachstum des Jahres.

Die Steigerung der Bruttowerbeinvestitionen beruht zu einem großen Teil auf Werbung der Medien (Print, TV, Radio & sonstige Medien und Verlage) selber, die ihre Werbeausgaben in diesem Jahr um 350 Millionen Euro steigerten. Hier wurden neben vielen Zusatzgeschäften der Medien, wie z. B. Literatur-Editionen und Reisen, auch die Online-Medien sowie die privaten TV Sender stärker promotet.

Weiteres deutliches Wachstum in Höhe von ca. 100 Millionen Euro konnte jeweils für die Bereiche Handels-Organisationen und Telekommunikation festgestellt werden. Bei den Handels-Organisationen sind es neben den bekannten Größen der Discounter (Aldi, Lidl und Penny) und technischen Kaufhäuser (Media Markt, Saturn) auch der klassische Handel wie Edeka und Karstadt Warenhaus, die ihre Werbeaufwendungen weiter ausbauen. Die Unternehmen der Telekommunikation reagieren mit verstärkter Werbung auf die veränderten Wettbewerbsbedingungen in ihrem Umfeld: „Aufgrund neuer Player, aber auch durch die Telekommunikationsangebote einiger Handelsunternehmen, müssen die traditionellen Telekommunikationsunternehmen ihre Position durch Werbung stärken. Dabei werden Unternehmen, Produkte und Services gleichermaßen promotet, d. h. sowohl das Image, als auch Multifunktions-Handys sowie Tarife sind Themen ihrer Werbung.“ erklärt Ludger Wibbelt die veränderten Marktaktivitäten.

Mit einem Plus von 45,2 Prozent oder einem Plus von 72 Millionen Euro auf 231 Millionen Euro ist der Bereich Putz- und Pflegemittel sehr dynamisch. Dieses Wachstum wird maßgeblich von dem Unternehmen Reckitt & Benckiser geprägt, welches seine Werbeaufwendungen in diesem Bereich mit zusätzlichen 59 Millionen Euro ausbaute. Des Weiteren investierten die Unternehmen im Bereich der Milchprodukte der „weissen Linie“ (Quark, Joghurt, Milch) – insbesondere probiotische Produkte – zusätzlich 51 Millionen Euro und steigerten ihre Bruttowerbeaufwendungen auf 326 Millionen Euro.

Geringere Werbeaufwendungen werden bei den Spezial-Versendern aber auch bei Unternehmen der Finanzanlagen registriert. Deutlich weniger beworben wurde ebenfalls der Bereich Waschmittel: Hier wurden die Werbeaufwendungen um mehr als 25 Prozent oder 45 Millionen Euro gesenkt.

Nielsen Media Research gewährt für den Werbemarkt 2006 einen optimistischen Ausblick: „Gemäß unseres Prognosemodells gehen wir für 2006 von einem Bruttowachstum zwischen 7 - 8 Prozent aus. Bereits in den Vorjahren wurden unsere Prognosen durchweg bestätigt und daher freuen wir uns über die weitere positive Entwicklung des Werbemarktes aufgrund zahlreicher Faktoren, wie z. B. der Fußball WM 2006 in Deutschland, aber auch aufgrund des Vorzieheffektes wegen der Mehrwertsteuererhöhung in 2007.“ so Ludger Wibbelt zur weiteren Entwicklung des Werbemarktes.

Die Bruttowerbeinvestitionen verteilten sich auf die einzelnen Mediengattungen dabei folgendermaßen: Die höchsten Werbeumsätze in den klassischen Medien verbuchte erneut die Fernsehwirtschaft mit 8,0 Milliarden Euro. Dieses entspricht einem Wachstum von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Werbeeinnahmen der Tageszeitungen wuchsen um 9,9 Prozent auf 5,0 Milliarden Euro, wobei Rubrikenanzeigen in der Nielsen Media Research Statistik nicht einbezogen werden. Publikumszeitschriften verzeichneten bei einem Werbeumsatz von knapp 3,9 Milliarden Euro den geringen Verlust von -0,6 Prozent gegenüber 2004. Das Medium Radio konnte die höchste prozentuale Wachstumsrate mit 15,7 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr erzielen. Die Werbeeinnahmen von Plakat wuchsen um 8,8 Prozent auf fast 612 Millionen Euro. Fachzeitschriften verzeichneten eine leichte Steigerung von 0,7 Prozent auf ca. 423 Millionen Euro.