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Online-Pressemitteilungen: Der richtige Schreibstil

Eine Pressemitteilung repräsentiert das Unternehmen. Daher ist es wichtig, Pressemitteilungen immer sachlich und regelkonform zu schreiben.
Melanie Tamblé | 18.08.2011
Für die inhaltliche Form gibt es einige Regeln, die beim Verfassen von Pressemitteilungen unbedingt beachtet werden sollten. Leicht verständliche Inhalte und insbesondere die gute Aufbereitung sind die Grundlage für das erfolgreiche Schreiben einer Pressemitteilung. Wichtig bei Pressetexten ist neben dem Nachrichtenwert vor allem die Ausdrucksweise.

Ein guter Stil macht immer einen guten Eindruck. Dies gilt auch für Online-Pressemitteilungen. Texte sollten so geschrieben sein, dass sie leicht verständlich sind. Daher ist es wichtig, einen guten Sprachstil zu verwenden und komplizierte Sachverhalte allgemein verständlich zu formulieren. Pressemeldungen sollten stets sachliche Informationen und klare Aussagen enthalten. Eine entscheidende Rolle spielen dabei einfache und verständliche Sätze. Ein Leser wird einen Satz nicht zweimal lesen, wenn er eine Textpassage aufgrund von verschachtelten Satzkonstruktionen nicht versteht. Auch komplizierte Fachbegriffe oder blumige Ausdrücke erschweren das Textverständnis. Es ist daher wichtig, dass der Sprachstil einigen Regeln folgt:

Inhalt statt Werbung
Werbesprache ist in einer Pressemitteilung absolut tabu! Rein werbliche Mitteilungen sind wenig erfolgsversprechend denn sie liefern selten wirklich überzeugende Argumente. Übertreibungen und Superlative wie „sensationell“ oder „bahnbrechend“ haben immer einen werblichen Charakter. Adjektive wie „besonders“ und „hervorragend“ sind meist überflüssig, da eine Pressemitteilung objektiv und nicht wertend sein sollte. Daher ist eine sachliche und nüchterne Ausdrucksweise wichtig.

Präsens schafft Aktualität
Ein Text in der Vergangenheitsform vermittelt dem Leser das Gefühl, die Nachricht der Pressemitteilung wäre bereits veraltet. Für eine Pressemitteilung ist daher Präsens die richtige Zeitform. Die Gegenwartsform gibt der Pressemitteilung einen aktuellen Charakter.

Schreiben in der dritten Person
Eine Pressemitteilung sollte immer in der dritten Person verfasst und neutral formuliert sein. Statt „Wir eröffnen mit ‚Guenstigerkaufen.de’ einen neuen Onlineshop.“ ist „Handelsunternehmen Müller eröffnet mit ‚Guenstigerkaufen.de’ einen neuen Onlineshop.“ die bessere Form für eine Pressemitteilung.

Fachbegriffe und Abkürzungen erklären
Pressemitteilungen sollten frei von komplizierten Fachausdrücken sein. Nicht jeder Leser ist ein Fachmann. Außerdem sind selbst Fachleuten längst nicht immer alle Fachbegriffe geläufig. Auf einen Fachbegriff sollte daher stets eine kurze Erklärung folgen. Auch Fremdwörter sollten übersetzt werden. Bei der Verwendung von Abkürzungen sollte man den abgekürzten Begriff zuvor einmal ausschreiben und die Abkürzung in Klammern dahinter schreiben.

Auf Wörter ohne Aussagewert verzichten
Wichtig ist auch die Verwendung von beschreibenden und aussagekräftigen Wörtern. Füllwörter wie „eigentlich“, „ziemlich“, „schon“, „irgendwann“, „möglicherweise“, etc. sind Teil der gesprochenen Sprache und nicht optimal. Wörter mit einem geringen Aussagewert gehören nicht in eine Pressemitteilung und können einfach weggelassen werden.

Aktive Sprache wirkt lebendiger
Passive Formulierungen machen eine Online-Pressemitteilung unpersönlich und schwerer verständlich. Besser sind aktive Formulierungen: „Die Müller GmbH erweitert ihre Produktpalette.“, statt „Die Produktpalette wird von der Müller GmbH erweitert.“ Ist die handelnde Person bekannt ist es sinnvoll, sie auch zu nennen. Formulierungen im Aktiv machen die Mitteilung lebendiger.

Verben statt Substantive
Die Umwandlung von Verben oder Adjektiven in ein Substantiv macht Textaussagen meist unnötig kompliziert. Daher ist es wichtig, Wörter mit den Endungen -ung, -heit, -keit, -ät, und -mus in Pressemitteilungen möglichst zu vermeiden. Statt „Gestern wurde eine Vereinbarung über die Kooperation zwischen Unternehmen X und Unternehmen Y getroffen.“ ist eine Formulierung ohne die Substantivierung viel leichter verständlich: “Gestern wurden die Kooperation zwischen Unternehmen X und Unternehmen Y vereinbart.“ Die Verwendung von Verben anstelle von Substantiven ist somit die bessere Wahl.

Leicht verständliche Wörter
Lange zusammengesetzte Wörter wie „Nummernschildbedruckungsmaschine“ sind für die Lesbarkeit im Internet nicht geeignet. Besser sind zerlegte Wörter wie „Bedruckungsmaschine für Nummernschilder“.

Kurze und verständliche Sätze
Kurze Sätze sind einfacher zu lesen und leichter zu verstehen als lange Schachtelsätze. Hauptsätze sind kurze Sätze ohne Nebensätze. Hauptsätze sind daher fast immer die besseren Sätze.

Zahlen von 1 bis 12 nicht als Ziffern
Zahlen von eins bis zwölf werden in Buchstaben geschrieben, ab 13 in Ziffern. Zahlen in Ziffern nach Möglichkeit nicht an den Satzanfang stellen.

Rechtschreibung und Grammatik
Für eine qualitativ hochwertige Pressemitteilung ist es wichtig, die Regeln der Rechtschreibung und der Grammatik zu beachten. Pressemitteilungen, in denen Fehler zu finden sind, erwecken schnell einen unseriösen Eindruck. Außerdem werden die Kriterien für Suchmaschinen immer strenger. Damit eine Pressemitteilung in den Suchmaschinen leicht gefunden wird, muss auch der Inhalt qualitativ hochwertig sein. Daher ist es für die Suchmaschinenoptimierung wichtig, dass Pressemitteilungen regelkonform geschrieben sind.


Mit Pressemitteilungen treten Unternehmen in die Öffentlichkeit. Je professioneller eine Pressemitteilung verfasst ist, desto größer ist auch die Chance auf eine journalistische Verwertung. Ein guter Schreibstil in einer Pressemitteilung ist also sehr wichtig. Gut formulierte Pressemitteilungen mit verständlichen und überzeugenden Inhalten sind die Basis für eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit.