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Hitzewelle und Gewitter bedrohen auch digitale Schätze

Acht Vorsichtsmaßnahme gegen den "Hitze-Tod". Eine Checkliste.
© Pixabay / webandi
 
Fachbeitrag von DI (FH) Markus Häfele


Die immer häufigeren extremen Temperaturen von teils über 35 Grad bei strahlend blauem Himmel sind nicht nur für Menschen, Flora und Fauna eine Strapaze. Auch für die meisten Datenträger, angefangen von HDD Festplatten über die schnelleren SSD Drives, sowie deren RAID-Verbundsysteme in Servern, bis hin zu Smartphones oder Speicherkarten in Foto-Kameras, können die extremen Temperaturen zum Problem werden. Dass die aktuelle Hoch-Wetterlage, aber auch die daraus resultierenden lokalen Unwetter mit Gewittern und Überschwemmungen, schnell zum Datenverlust führen können berichtet Markus Häfele, von der österreichischen Attingo Datenrettung GmbH (https://www.attingo.com/at/). „Das heurige Temperatur-Hoch zeigt in unseren Anfrage-Statistiken bereits einen deutlichen Sommer-Peak, wobei erfahrungsgemäß einige physische Schäden erst mit ein paar Wochen Verzögerung folgen werden.“

Als Vorsichtsmaßnahme gegen den "Hitze-Tod" empfiehlt Attingo Datenrettung folgende Checkliste zu befolgen:

1) Beachten Sie die empfohlenen Betriebsumgebungen:


Viele Geräte sind in laut Datenblättern nur bis zu einer Umgebungstemperatur von maximal 35 Grad spezifiziert. In abgeschlossenen PC-Gehäusen, Laptops, Servern oder in geparkten Autos aber auch in Büros mit großen Glasfronten kann diese Temperatur im Bereich der Festplatten dieser Tage schnell überschritten sein. Achten Sie also auf ausreichend Luftzirkulation im und um PC oder NAS durch saubere Lüfter, Klimaanlagen beim Server sowie ausreichend Platz um das Gerät (nicht in einem Schrank oder einer Nische einbauen).

2) Sorgen Sie auch für ausreichend Sonnenschutz:


Bei direkter Sonneneinstrahlung erhöht sich die Betriebstemperatur der Speichermedien noch unnötig weiter. Smartphones, Tablets oder Spiegelreflexkameras quittieren ihren Dienst dann oftmals mit einer Not-Abschaltung zur Abkühlung. Aber auch viele interne sowie externe SSDs drosseln ab einer Chip-Temperatur von 50 Grad ihre Übertragungsraten, da es ab dieser Temperatur bereits zu langfristigem Datenverlust kommen kann.

3) Reagieren Sie rechtzeitig auf erste Anzeichen:


Erste Ausfälle wie zum Beispiel Bluescreens, ungewöhnliche Geräusche oder verpixelte Fotos können ein Warnhinweis auf Lesefehler des Datenträgers sein. Durch die Hitze kommt es etwa bei HDDs zu minimaler Materialausdehnung, was in Folge zu sogenannten Headcrashs führen kann. Bei Servern oder NAS-Storages gibt es mittlerweile ausreichend brauchbare Warn-Systeme per E-Mail oder Signalton um auf den Ausfall des ersten Datenträgers im RAID hinzuweisen. Achten Sie darauf dass diese korrekt konfiguriert sind.


4) Überspannungsschutz schützt bei Gewittern:


In der aufgeheizten Luft entstehen oftmals lokale Sommergewitter mit gefährlichen Blitzeinschlägen für die empfindliche Elektronik! Betroffen sind hiervon grundsätzlich eher Standgeräte wie PCs, NAS oder Server die permanent am Strom hängen. Auch die Redundanz von RAID-Systemen hilft in solchen Fällen nicht: alle Platten können durch die Spannungsspitze gleichzeitig beschädigt werden! Installieren Sie besser einen Überspannungsschutz gegen elektrische Entladungen bei allen relevanten Geräten.

5) Halten Sie Datenträger fern von Feuchtigkeit und Wasser:


Für Wasserschäden gibt es im Sommer gleich verschiedenste Ursachen. Abgesehen von Naturkatastrophen mit Überschwemmungen und Murenabgängen, wogegen nur eine möglichst hohe Installation der Geräte schützen könnte, gibt es auch einige hausgemachte Fehlerquellen: Durch rasche Wechsel zwischen recht warmen und sehr kühlen Bereichen kann sich gefährliches Kondensat in Datenträgern bilden. Markus Häfele berichtet: „Wir hatten nicht erst einen Fall bei dem Laptops in den Pool gefallen sind, oder kühlende Getränke über Tablets geleert wurden. Jedenfalls spielt der Faktor Zeit für eine erfolgreiche Datenrettung bei Wasserschäden eine derart entscheidende Rolle, wie bei keinem anderen Fehlerbild!“

6) Genießen Sie die Zeit am Strand mit Digital Detox:


Da beim Badeurlaub am See oder dem Sonnenbad am Meeresstrand mit direkter Sonneneinstrahlung, reichlich Wasser und auch noch Staub, gleich alle Gefahren für einen sommerlichen Datenverlust lauern, empfiehlt Attingo einmal Digital Detox auszuprobieren und die technischen Geräte erst gar nicht in die Gefahrenzone mitzunehmen.


7) Gönnen Sie auch Ihrem IT-Techniker Ruhe:


Wie bereits eingangs beschrieben stöhnen auch wir Menschen unter der Hitze und neigen in Folge dessen dazu Fehlentscheidungen zu treffen. Achten Sie also nicht nur selbst auf die Gerätschaften mit Ihren digitalen Schätzen und Vermächtnissen, sondern gönnen Sie auch Ihren Technikern kühlende Ruhepausen um einen klaren Kopf zu behalten und die richtigen Entscheidungen zu treffen.

8) Validieren Sie vorab einen Datenretter oder machen Sie Backups:


Um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein empfiehlt Attingo, sich bereits im Vorfeld in Ruhe mit der Selektion eines Datenretters auseinanderzusetzen, um im Ernstfall so stressfrei wie möglich den ausgewählten Kontakt zu Hilfe zu rufen. Außer Sie haben ausreichend Sicherungskopien Ihrer relevanten Daten auf verschiedenen Medien angelegt. Dann aber benötigen Sie die gesamte Checkliste ohnehin nicht.

Sollte es nun aber doch passiert sein und zu einem tragischen Datenverlust gekommen sein, vermeiden Sie weitere Folgeschäden indem Sie das Gerät unverzüglich vom Strom nehmen und einen professionellen Datenretter zur Rekonstruktion Ihrer Daten kontaktieren. Attingo Datenrettung ist führender Anbieter von Datenwiederherstellung. Das Unternehmen betreibt hauseigene Reinraumlabors in Wien, Hamburg und Amsterdam und ist seit 21 Jahren europaweit Spezialist für Datenrettung bei Festplatten sowie Server- und RAID-Systemen. Die staatlich ausgezeichnete Attingo ist ISO9001 zertifiziert und verfügt über eine eigene Abteilung für Forschung & Entwicklung sowie mehr als 14.500 lagernde Festplatten für Ersatzteile.