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Fünf-Punkte-Plan zur richtigen Voice Search Strategie

2020 sollen bereits 50 Prozent der Suchanfragen sprachbasiert sein. Wie werden Sprachbefehle das Nutzerverhalten bei der Suche beeinflussen?
PIA Media | 11.10.2018
© Pixabay / HeikoAL
 

Mit der Verbreitung von Sprachassistenten wie Google Assistent oder Amazon Alexa wird eine neue Evolutionsstufe für Nutzerschnittstellen eingeläutet. Spätestens im Jahr 2020 sollen bereits 50 Prozent der Suchanfragen sprachbasiert sein, so eine Prognose des Marktforschungsunternehmens comscore. Die Frage, die sich dabei stellt: Wie werden Sprachbefehle das Nutzerverhalten bei der Suche beeinflussen? Und wie müssen Unternehmen darauf reagieren? Die Performance Marketing Agentur BlueSummit Media GmbH hat in einem Ratgeber die wichtigsten Punkte zusammengefasst. Eine Suchanfrage via Sprache auszuführen und das Ergebnis gesprochen zu erhalten, macht nicht in jedem Kontext Sinn. Bei aller Begeisterung für neue Technologien sollte man immer eines im Blick behalten: Die Usability. Das ist grundlegende Voraussetzung für eine breite Akzeptanz der Technologie seitens der Nutzer. Unschlagbar ist Voice, wenn es darum geht, schnell und vor allem komfortabel ohne langes Tippen und vielleicht sogar parallel zu anderen Tätigkeiten, eine Information zu erhalten oder eine Interaktion zu starten. Überall dort, wo klassische Short Head Keywords zu unpräzise für ein gutes Suchergebnis sind oder Longtail-Optimierung ein Fass ohne Boden wäre, macht Voice Search ebenfalls Sinn. Aber es gibt auch weniger vorteilhafte Szenarien - z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln oder einer lauten Umgebung. Und auch wenn es um vorwiegend visuelle Suchen geht wie z.B. im Bereich Fashion, ist eine alleinige Voice Search wenig sinnstiftend. Die Vorteile der herkömmlichen Suchmodi werden von Voice also nicht abgelöst. Vor diesem Hintergrund zeigt sich, dass Voice Search zwar wohl kein allumfassender Game Changer werden, jedoch in naher Zukunft eine Reihe von technologischen Trends anschieben wird. Grund genug, sich heute schon Gedanken über Strategien zu machen, welche Rolle Sprachassistenten im eigenen Geschäftsumfeld spielen werden. Dabei sind folgende Aspekte zu berücksichtigen: 1. Kundennutzen Wo profitiert der Nutzer von Voice Search? 2. Szenarien In welchem Umfeld sucht der User nach der Marke bzw. dem Produkt? Welchen Mehrwert kann eine Kombination verschiedener Search-Modi bieten? 3. Entscheidung Was passt besser zum Markenbild – vorgelesene Featured Snippets oder ein Dialog via Chatbot? Featured Snippets können einfache Frage-Antwort-Szenarien abbilden und eignen sich vor allem für W-Fragen, FAQs oder HowTos. Sie lassen sich leicht in eine Website integrieren und können von Google aus- bzw. auch vorgelesen werden. Chatbots dagegen können detaillierte Dialoge führen und bieten zudem eine multimodale Verzahnung zu Text oder Display. 4. Intensität Wie stark soll der Nutzer in den Dialog eintreten? Inwieweit stößt die klassischen Website User Experience dabei an Grenzen? 5. Sprache Wie soll der User angesprochen werden und mit welcher Tonalität? Sprache bietet viel Raum für Sympathie aber auch für Missverständnisse. Voice allein ist nicht die Zukunft der Suche, sondern eine nutzerzentrierte Mischung aus klassischer Text-Suche, Voice und Visual. So erhält der Nutzer je nach Komplexität seiner Suchanfrage, je nach Kontext und Anwendungsszenario den dafür passenden Suchmodus – mal ganz reinrassig und manchmal als kombinierte Version. Voice Search muss zukünftig als weiterer Teil der Online User Experience verstanden und in die SEO-Strategie inkludiert werden. Nur so lassen sich nutzwertige Anwendungen für den gesamten Bereich Search inszenieren, die die Interaktion zwischen User und Interface wirklich auf ein neues Niveau heben.