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Tipps und Tools, um nicht im Spam zu landen

Wie ticken Spamfilter? 3 Tipps, was Sie tun können, damit Ihre Mailings im Postfach landen - mit Infos über hilfreiche Gratis-Tools.
Kim Kruse | 12.11.2018
© Shutterstock / Baur
 

Mailings werden unter mehreren Gesichtspunkten von Spamfiltern unter die Lupe genommen. Der Inhalt (vor allem die Betreffzeile), das Coding, aber auch Parameter, die im Hintergrund der Mailingsoftware ablaufen, werden systematisch kontrolliert. Die meisten Spamfilter analysieren eingehende E-Mails nach einem Punktesystem. Kommen zu viele Strafpunkte zusammen, wird die E-Mail als Spam klassifiziert.

1. Technisches, das meist im Hintergrund läuft

Es kann sein (und ist gar nicht so selten), dass Mailings ohne spamverdächtigen Inhalt trotzdem von E-Mail-Providern geblockt werden, weil ein Spamfilter die IP-Adresse des für das Mailing genutzten Mailservers als Spam-Versender einschätzt und auf eine Blacklist setzt. So banal es klingen mag: Die sicherste Strategie, um zu vermeiden, dass die eigenen Newsletter beim Kunden im Spam landen, ist, eine seriöse Software zu nutzen. Eine solche Software betreibt aktiv Whitelisting, unterzieht die eigenen IP-Adressen kontinuierlich einem Monitoring und agiert bei Zustellproblemen sofort. Auf der Seite des deutschen Verbandes Certified Senders Alliance (CSA), in dem eigentlich alle größeren Software-Anbieter Mitglied sind, sind nicht nur die Mitglieder aufgelistet, sondern es lässt sich auch beobachten, wer häufiger „gerügt“ wird und gegen die Auflagen verstößt. Versuchen Sie einen Anbieter mit einer guten „Reputation“ zu nutzen, damit Sie sich dessen Versand-IP-Range nicht mit unseriösen Unternehmen teilen. Darunter leidet auch Ihre Zustellbarkeitsrate. Kleiner Tipp: Die Reputation von Versand-IPs lässt sich auch mit dem kostenlosen Tool Sender Score von Return Path testen. Einfach IP-Adresse eingeben und einen Wert zwischen 0 und 100 zurückbekommen (funktioniert auch ohne Anmeldung). Ausführlicher wird das Thema hier behandelt. Immer häufiger geraten mittlerweile leider auch der Versender oder die URL von Links auf manchmal recht willkürlich agierende Blacklists. Für die Nicht-Zustellung oder Zustellung als Spam ist dann ihre eigene URL oder die URL verlinkter Unternehmen verantwortlich. Ob Sie auf einer Liste stehen, lässt sich schnell mit dem unten näher erläuterten Tool mailtester prüfen. Runterkommen ist leider gar nicht so einfach, da häufig keinerlei Dialogmöglichkeit geboten wird … Weiterhin sollte der E-Mail Header nach dem aktuellen RFC-Standard formatiert sein. Das ist bei professionellen Versendern meist automatisch der Fall. Ein technisches Detail, das man dagegen selbst in der Hand hat: Die Absende- und Reply-to- Adresse sollten real existierende E-Mail Adressen im Unternehmen sein.

2. Inhaltliche Anti-Spam-Schrauben

Verschiedene Phrasen, Begriffe und Konstruktionen in Newslettern erhalten Strafpunkte. Dies gilt für den Haupttext und in noch größerem Maße für den Betreff. Hier einige Anhaltspunkte, was bei der Konzeption von Newslettern (redaktionell) beachtet werden sollte: Spamfilter reagieren mit Strafpunkten auf • sexuelle Anspielungen sowie Begriffe wie Viagra oder Teenager • Phrasen wie: Werden Sie schnell reich, Geldzurück-Garantie, Partnerunternehmen, Angebot, steigende Einnahmen, Gewinn, Dose, eilig, Angebot, Gewinnchance, Kasino, nur solange Vorrat reicht etc. • Empfänger-E-Mail Adresse im Betreff • Numerisches wie Kundennummer am Anfang der E-Mail oder im Betreff • längere Passagen, oder gar den ganzen Betreff, in Großbuchstaben • Passagen, die mit Leerzeichen gesperrt sind • häufige Verwendung von Ausrufezeichen und Fragezeichen

3. Programmierung

Die Verwendung von HTML im Mailing kostet immer leicht Strafpunkte. Bei der Programmierung der Newsletter(-Templates) achten professionelle Agenturen deshalb auf eine saubere und sparsame Programmierung. Außerdem wichtig sind ein ausgewogenes Text-Bild-Verhältnis im Newsletter und das Versenden im „Multipart“, also dem Versenden mit inhaltsgleicher Plaintext - und HTML - Version. Testen können Sie Ihren Code mit dem HTML-Validator vom World Wide Web Consortium (W3C).

Bereit für den Versand und noch nicht sicher?

Professionelle E-Mail Marketing Softwares stellen dem User meist Zustellbarkeits- und Spam-Checks zur Verfügung, mit denen das fertiggestellte Mailing vor Versand überprüft werden kann. Diese geben schon einmal erste Anhaltspunkte und helfen bei der Optimierung. Sind Sie sich weiterhin unsicher oder hören Sie immer wieder, dass der Newsletter trotz aller getroffenen Maßnahmen im Spam landet, probieren Sie doch einmal den sehr aufschlussreichen kostenlosen Spam-Check mailtester. Klickt man auf die URL, erhält man ein virtuelles Postfach, an das man das fragliche Mailing schickt. Das sofort vorliegende Ergebnis zeigt eine Aufschlüsselung wichtiger Komponenten des Mailings, die auf seine (fehlende) Qualität hinweisen können. So z.B. Nutzung von Alternativtext bei Bildern, Vorhandensein als gefährlich eingestufter Elemente wie JavaScript, iFrames, embeded Content oder Applets oder ob der Newsletter aus Versehen "tote" Links enthält. Es werden auch andere wichtige Erfordernisse untersucht, die bei professionellen Mailingsoftwares eher im Hintergrund mitlaufen oder eingestellt werden können, wie SPF-Berechtigung, Gültigkeit der DKIM Signatur und Vorhandensein eines DMARC-Datensatzes. Außerdem gleicht das Tool mit 25 großen Blacklists ab und gibt Aufschluss, ob Ihre URL oder die Versand-IP dort gelistet sind. included image

Weiterführende Fachartikel und Links

• Gelegentlich testen: Die Versand-IP vom E-Mail Provider • I wie IP-Adresse • H wie HTML-Validator • CSA-Teilnehmer und schwarze Schafe • Kostenloser Spam-Check mailtester • Reputation von IP Adressen mit senderscore testen • HTML-Validator vom World Wide Web Consortium (W3C)