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Die Magie des Abstandes - Wieso das Thema auch nach Corona für den Handel interessant sein sollte

Das Thema physischer Abstand ist derzeit omnipräsent. Im Handel könnte das Denken in Distanzen die Zeit der Corona-Pandemie überdauern.
Moventi GmbH | 06.05.2020
Abstand © Moventi GmbH
 

Während der Hochphase der Infektionsbekämpfung hat der stationäre Handel – da, wo er geöffnet sein konnte- umgehend reagiert und vielerorts mit Markierungen und kreativen Lösungen dazu beigetragen, dass Kunden untereinander und zu den Mitarbeitern Abstand halten. Auch „nach Corona“ täte er gut daran, diesen Abstand weiter zu fördern.

Dass zu geringer Abstand zu anderen Menschen als unangenehm empfunden wird, ist keine neue Erkenntnis. Schon in der 1960er Jahren belegten Studien, z.B. von E.T. Hall (Hall, E.T. (1966): The Hidden Dimension. New York: Anchor Books) die Bedeutsamkeit von Nähe und kulturell geprägter physischer Distanz. Bemerkenswert ist, dass eben gerade die nun im Zusammenhang mit der Eindämmung der Infektionsketten geforderten 1,5-2m Abstand zueinander etwa der von ihm postulierten „soziale Distanz“ entsprechen, in der wir mit Fremden agieren wollen. Ist also der durch Corona geforderte Abstand ein Schlüssel dazu, sich im Handel wohl zu fühlen? Eine aktuelle Studie der Moventi scheint genau dies zu belegen. In der im April durchgeführten Befragung gaben etwa 40% der 600 Teilnehmer an, dass sie sich dauerhaft die Beibehaltung der Abstandsreglungen im Handel wünschen. Dabei waren sich übrigens alle Altersgruppen einig.

Bedenkt man dabei, dass gerade an der Schlussphase des Kundenerlebens an der Kasse eine kritische Abstandssituation entstehen kann und dass durch Recencyeffekte besonders dieser letzte Eindruck im Handel bei dem Kunden nachwirkt, dann steckt ein Schlüssel zum positiven Kundenerleben in ebenjener Kassensituation. Hier entscheidet sich, ob der Kunde positiv gestimmt das Geschäft verlässt – oder ob auf den letzten Metern das Unbehagen wächst, unbewusst auf die Gesamtsituation abstrahlt und alle vorherigen Kundeneindrücke überdeckt.

Eine Fortführung der Abstandsregulierungen, insbesondere an den Kassen wirkt mit geringem Aufwand zweifach: Sie vermindert auch zukünftig die Übertragung von Keimen von Mensch zu Mensch – und sie unterstützt nachhaltig das Wohlfühlen von Kunden.

Kontakt
Dipl. Psych. Johanna Dinges,
Moventi GmbH, Kasparstraße 35-37, 50679 Köln, johanna.dinges@moventi.de Tel. 02221 / 990403-17