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E-Mail-Metarmorphose

Auch die "E-Mail-Maschinerie" muss nun Prozessabläufe optimieren. Je mehr die Botschaft den Adressaten „berührt“, desto wertvoller ist sie.
Martina Dressel | 27.05.2020
E-Mail-Metarmorphose © Freepik / 4zevar
 

Ein winziger Mikroorganismus bremst gerade eine gewaltige Weltwirtschaft aus. Wir wissen: Bei einem auf Hochtouren „laufendem Motor“ funktionieren weder ein RESET noch eine Reparatur. Jetzt aber stockt oder steht der Motor sogar. Damit öffnet sich ein Zeitfenster voller Optionen, Prozessabläufe zu optimieren. Das gilt auch für die „E-Mail-Maschinerie“.

1. Verantwortung übernehmen

Harry S. Truman hatte auf seinem Schreibtisch ein Schild verewigt. Darauf stand: „The buck stops here“. Das bedeutet: Hier werden keine „Schwarze Peter“-Karten verteilt. Oder: Die Verantwortung liegt bei mir. Und Sie? Bereit „Schuld sind immer die anderen“ durch „Für meine E-Mail-Korrespondenz trage ich die volle Verantwortung.“ zu ersetzen?

 

Handeln hat etwas mit Absicht zu tun. Was beabsichtigen Sie aktuell im E-Mail-Marketing? Fehlt hier Klarheit, ist es besser, nichts zu unternehmen, also eine Sendepause einzulegen. Gleichzeitig sind wir froh, in Zeiten eingeschränkter persönlicher Kontakte, über das Internet kommunizieren zu können. Darin liegen Chancen. Wer sie zu nutzen versteht, gewinnt Vorsprung.

  

Das Virus verdeutlicht uns, was es bedeutet Verantwortung zu übernehmen. Es geht darum, andere vor Schaden, in diesem Fall einer Infektion, zu bewahren. Da wir selbst nicht wissen, ob wir gerade Virusträger sind, kann ein Moment Achtlosigkeit für andere zum Auslöser irreversibler menschlicher Tragik werden.

2. Bedürfnisse wahrnehmen statt Bedarf wecken

  
Mit „viraler Verbreitung“ kennen Marketer sich schon lange bestens aus. Aber welche Botschaften unterstützen die Adressaten heute? Sprechen wir liebgewordene Gewohnheiten und „Anhaftungen“ an? Kaum jemand schafft es, diese zügig abzulegen. Menschen sind daher noch immer leicht zu „verführen“, impulsiv zu reagieren statt bewusst zu agieren. Längst ist im Marketing bekannt, wie das gelingt. Aber ist es verantwortungsvoll, so vorzugehen? Wie wäre es – branchenunabhängig – auf unser aller Wohlbefinden zu fokussieren, also darauf, gesund zu bleiben?

 

Solange (verlässliche) Therapien fehlen, ist die Stärkung unseres Immunsystems das Beste, was jeder Einzelne tun kann. Schließlich ist genau das für unseren Organismus „systemrelevant“. Angst schwächt unser Immunsystem. Lebensfreude stärkt es. Beachten wir das in unseren E-Mails.

3. Intelligent statt vom Intellekt getrieben vorgehen

Unser Verstand kann „ein neues Haus stets nur aus alten Steinen bauen“. Das Virus „überraschte“ uns. Wie es sich in Zukunft verhält, können wir weder aus erworbenem Wissen noch aus Datenbanken ableiten. Unser intellektuell geprägtes Vorgehen stößt hier unübersehbar an seine Grenzen. Intelligenz dagegen setzen die meisten von uns inzwischen (unbewusst) gegen sich selbst ein. Höchste Zeit für einen Wandel, oder? Setzen wir auf eine bessere Wahrnehmung statt auf immer mehr Wissen. Das setzt Konzentration statt Ablenkung voraus. Wie kann E-Mail-Marketing das unterstützen?

 

Jetzt ist Geduld gefragt. Das Virus tanzt uns weiter auf der Nase herum, unabhängig vom „Lockerungsgrad“. Wir können dieses Zeitfenster nutzen, um möglichst viele bei der Entfaltung ihres jeweils einzigartigen Potenzials zu unterstützen, was wiederum uns allen nutzt. Reichen zum Beispiel in der Wissenschaft einzelne „Leuchttürme“, aus, um ausreichend Licht ins Dunkel zu bringen? Oder sollten wir individuelles Potenzial vieler weiterer „Leuchten“ „bündeln“, moderieren und anderen verfügbar machen? Wie kann jeder Einzelne seine Vitalität zu erhöhen? Diese Themen aufzugreifen, setzt einen Paradigmenwechsel voraus. Aber ist uns entfallen, dass ein Obstbauer, der Bäumchen pflanzt, Jahre sorgfältiger Pflege aufwendet, bevor er reiche Ernte einfährt?

Fazit

Initiieren wir gemeinsam eine neue Art des Umgangs miteinander. Stehen wir – wie von Stan Ridgway in seinem Lied „Camouflage“ von 1986 beschrieben – anderen bei, wie auch immer das aussehen mag.

Hören wir auf, dem Wettbewerb, dem Chef oder den Umständen die Schuld zu geben…
Verhalten wir uns wie junge Eltern es ihrem Baby gegenüber tun: hingebungsvoll.
Geben wir - auch ohne, dass wir an einem Wettlauf teilnehmen – stets Vollgas und unser Bestes.