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Wieso Reichweite alleine nicht reicht

Vier gute Gründe, warum soziale Reichweite allein zum Erfolg eines Influencers nicht ausreicht und Tipps, die beachtet werden sollten.
Andreas Baulig | 23.11.2020
Wieso Reichweite alleine nicht reicht © Pixabay / rawpixel
 

Ein sexy Bikini-Schnappschuss oder eine scheinbar so nebenbei gedrehte Instagram-Story lässt die Anzahl der Follower eines Social-Media-Kanals über Nacht wachsen. Klar, dass sich da mit der steigenden Zahl von Fans auch automatisch das Bankkonto des Influencers füllt. Oder etwa nicht? Um fast keine andere Tätigkeit ranken sich wohl so viele Mythen wie bei der des Influencers. Doch ist das Leben eines „Instagram-Stars“ wirklich so fantastisch und lukrativ, oder verbirgt sich dahinter in Realität harte Arbeit für wenig Geld? 

Der Marketing-Experte Andreas Baulig weiß, bevor die großen Geldscheine winken, ist es zunächst einmal wichtig eine Nische zu finden und sich mit seinem Social-Media-Account von der Konkurrenz klar abzugrenzen. Denn viel effizienter als eine große Reichweite mit zigtausend Abonnenten, ist eine kleine Community, mit Menschen, die auch wirklich bereit dazu sind, für beworbene Produkte und Dienstleistungen Geld auszugeben. Andreas Baulig, der selbst zu den bekanntesten Marketing-Experten zählt, stellt im Folgenden vier Gründe für diese Überzeugung vor:

1. Die Zahl der Abonnenten ist nicht immer ausschlaggebend für den Verkaufserfolg

Wer kennt das nicht? Man hat gerade nichts zu tun oder muss lästige Wartezeit überbrücken und sucht nach ein bisschen Unterhaltung. Da kann auch der Kanal eines Influencers schnell mal angeklickt werden, um sich für einige Sekunden sinnlos berieseln und unterhalten zu lassen. Für diesen bedeutet dies jedoch noch lange nicht, dass durch den Klick auf seinen Kanal nun auch seine Kasse klingelt. Vielmehr braucht es dazu wohl eine ganz konkrete Kaufabsicht des Followers, meint Baulig. Dieser muss bereit sein, beworbene Produkte auch tatsächlich zu kaufen und Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Sind die Klicks und Likes nur ein Resultat eines gelangweilten Abonnenten, der sich die Zeit vertreibt und sich ein wenig berieseln lassen möchte, passiert auf dem Bankkonto des Influencers nicht wirklich viel. 

2. Qualität statt Quantität: Treue Kunden statt nur Likes und Follower

Statt also viele Follower zu generieren, sollte ein Influencer eher darauf setzen, Kunden mit konkreter Kaufabsicht für sich zu gewinnen. Wie das geht? Indem ein Influencer seinem Produkt seine Identität verleiht. Und das wiederum gelingt nur, durch eine passende Nische, bzw. ein qualitativ hochwertiges Nischenprodukt, das sich von der breiten Masse abgrenzt. Ein Influencer, der heute mal einem Eiweißriegel sein Gesicht verleiht, morgen Werbung für Inneneinrichtung macht und sich übermorgen als Kochexperte präsentiert, scheint nur wenig glaubwürdig. Nicht nur, dass den Followern da schnell der Überblick fehlt, der Influencer riskiert zudem, dass sich die Fans auf lange Sicht irritiert von seinem Kanal abwenden. Erfolgreiche Verkaufsabschlüsse rücken auf diese Weise in immer weitere Ferne. Denn wem man nicht vertraut, dem kauft man auch nichts ab. Statt sich das Ziel zu setzen, schnellstmöglich 250.000 Follower zu generieren, sollte man besser auf einen treuen Kundenstamm von 2.500 Menschen setzen, die nicht nur klicken, sondern auch bestellen. 

3. Wahre Problemlösung statt nur Gelaber

Die meisten Influencer werden mit dem was sie auf Instagram und Co. tun, vermutlich niemals erfolgreich Geld verdienen. Sie schaffen es nämlich nicht, die Probleme ihrer Follower zu lösen, geschweige denn, diese überhaupt zu erkennen. Wahres Geld lässt sich aber eben nur durch wahre Problemlösungen verdienen. Nutzt der Influencer hingen seinen Social-Media-Kanal nur für die Generierung von Likes, dann bleibt es meistens auch nur bei einem zeitintensiven Hobby. Lukrativ wird der Kanal nämlich nur dann, wenn es dem Influencer tatsächlich gelingt, das Problem der jeweiligen Zielgruppe zu analysieren. Das wiederum setzt natürlich voraus, dass der Influencer überhaupt eine Vorstellung davon hat, wen er mit seinem Kanal erreicht und anspricht. Will man unbedingt jedermann gefallen, kann dieses Vorhaben also kaum gelingen. Besser ist es also, sich konkret auf eine Zielgruppe zu fokussieren, deren Probleme und Bedürfnisse herauszufinden um daraufhin, gegen eine gewisse Gebühr, eine zugeschnittene Lösung anbieten zu können. 

4. Kreatives und professionelles Marketing

Wie in jedem anderen Bereich, kommt es auch in der Social-Media-Welt auf professionelles und kreatives Marketing an. Werbepartner sowie auch die Menschen hinter den Bildschirmen, lassen sich eher dazu bewegen den Geldbeutel zu öffnen, wenn ihnen etwas Originelles aber auch Seriöses vorgesetzt wird. Statt also jede Woche mit einem anderen 10% Rabattgutschein in die Kamera zu winken, macht es Sinn, sich erst einmal eine gute Marketingstrategie zu überlegen. Wichtig ist, dass deutlich wird, dass man von den vorgestellten Produkten überzeugt ist, und dass das Marketing auf die eigene Nische und Zielgruppe zugeschnitten ist.

 

Fazit: Warum ein Social-Media-Kanal mehr als nur Reichweite generieren muss

Anhand dieser vier Gründe wird klar, dass die Anzahl der Follower in den meisten Fällen, nichts über den Kontostand des Influencers aussagt. Viel wichtiger als die Reichweite, ist der Kreis der eigenen Follower. Es gilt, eine passende Nische zu finden und für die Probleme und Bedürfnisse der eigenen Zielgruppe die richtigen Antworten parat zu haben. Wer dann noch mit einem professionellen und kreativen Marketing überzeugt, wird mit großer Sicherheit Erfolg in dieser Branche haben. Und das auch nur mit einer kleinen Abonnentenzahl.

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Über Andreas Baulig

Andreas Baulig ist erfahrener Business-Stratege und Marketingexperte, der weiß, wie man sich online positioniert und erfolgreich Kunden gewinnt.