Machine Learning und KI: Ein neues Abenteuer für Werbetreibende

Die Macht der Gewohnheit. Es ist unglaublich schwierig, alte Gewohnheiten niederzulegen und über den Tellerrand zu schauen. Schade eigentlich, denn gerade im Marketing und Machine Learning findet man viele ungenutzte Potenziale, wie auch die Studie der SRH Berlin University of Applied Sciences zeigt. Zwar denken 92 Prozent der befragten Marketer, dass KI für Marketingaufgaben wichtig ist, 91 Prozent nutzen sie auch mehr als bisher, aber die Realität sieht leider dann doch etwas anders aus. Nur knapp 30 Prozent der Werbetreibenden KI, Machine Learning und Co. werden auch wirklich in Agenturen bzw. Unternehmen verwendet. Aber wenn die Bereitschaft des Nutzens da ist, woran scheitert es dann? Minimaler Wissenspool im KI-Bereich, eine zurückhaltende Einstellung gegenüber neuen Technologien und last but not least der Datenfokus lässt auch zu wünschen übrig. Die Branche muss sich für Neues öffnen, alte Gewohnheiten verabschieden und sich auf neue Technologien einlassen. Es wird ein abenteuerlicher Weg, aber die Mühe ist es auf jeden Fall wert, denn es gibt so viel zu gewinnen. 

Daten, Daten, Daten
Daten sind die Grundlage für intelligentere KI-basierte Entscheidungen. Tatsächlich sind Daten aus einer Vielzahl von Quellen notwendig, um einen Algorithmus zu bereichern. Wenn wir von Daten sprechen, meine wir keine "Segmente", um es klar zu sagen. Wir meinen riesige Echtzeit-Datenströme: Beobachtungen über die reale Welt, die direkt gesammelt werden und sofort verfügbar sind. Die Daten sind roh, ungeordnet und vielfältig - jeder Datenpunkt für sich genommen ist in der Regel völlig bedeutungslos, doch ohne Daten sind wir blind! Daten allein reichen zwar nicht aus, aber sie sind eine notwendige Grundlage, wenn es darum geht, dass Vermarketer und Werbetreibende ihre Zielgruppen verstehen, erreichen und beeinflussen. 

Muster und Vorlieben erkennen
KI und Machine Learning können Muster in diesen riesigen Datenmengen erkennen und Marketingfachleuten dabei helfen, die Daten und im Idealfall die Kunden, die sie zu erreichen versuchen, besser zu verstehen. Durch die Analyse von Daten zu demografischen Merkmalen, zum Surfverhalten im Internet und zu früheren Einkäufen können Marketingfachleute gemeinsame Merkmale erkennen und Vebrauchersegmente verstehen. Diese gemeinsamen Attribute können durch die Identifizierung von Kunden, die ähnliche Verhaltensweisen zeigen, verstärkt werden. Aber große Datensätze, die durch maschinelles Lernen bearbeiten werden, helfen nicht nur dabei, Muster zu isolieren, sondern auch Präferenzen zu erkennen. Im Idealfall geben wir als Verbraucher jedoch unser Einverständnis uns unsere Präferenzen an, damit uns das richtige Angebot angezeigt wird, das für uns relevant ist. 

Vorhersagen treffen 
Durch den Einsatz von KI und maschinellem Lernen zur Erstellung von Modellen haben Werber eine bessere Vorstellung davon, was ans Nächstes passieren könnte. Medienmodelle zur Vorhersage von Dingen wir Markentauglichkeit und Sichtbarkeit sowie kampagnenspezifische Modelle zur Vorhersage von Ergebnissen werden erstellt und ausgewertet - alles in Echtzeit, so dass die Marketer sofort handeln können. Man kann es als einen Blick in die Zukunft betrachten - eine Möglichkeit, das nächste beste Angebot, die nächste beste Aktion, den nächsten neuen Kunden usw. zu bestimmen. 

Alten Gewohnheiten einen Tritt geben
Der Appel an die Branche muss daher lauten: Gebt alten Gewohnheiten einen Tritt und lasst euch auf das Abenteuer KI/Machine Learning ein. Die KI/ML-Technologie ist bereits in eine Reihe von MarTech- und AdTech-Tools eingebettet, die heute verfügbar sind und Marketer müssen verstehen, welchen großen Nutzen sie daraus ziehen und sie in ihrem Marketing-Mix integrieren können. Ich ermutige jeden, KI anders zu betrachten - als ein Werkzeug in ihrem Werkzeugkasten. In der Welt der Werbung kann sie dabei unterstützen, bestimmte Verbraucher an den richtigen Ort zur richtigen Zeit zu erreichen. An Machine Learning und KI führt kein Weg mehr vorbei.