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30 Prozent mehr Onlineshopper

Laut der jüngsten Quelle-Studie "Webshopping 2009" ist die Zahl der aktiven Internetkäufer binnen zwei Jahren um knapp 30% gestiegen.
mediafinanz AG | 09.07.2009
Noch im Jahr 2007 erwarb lediglich jeder siebte Befragte Produkte oder Dienstleistungen im Internet. Heute decken nahezu alle online aktiven Bürger wenigstens einen Teil ihres Konsumbedarfs über Webshops. Aufgrund dieser Entwicklung kann von Wirtschaftskrise zumindest im digitalen Shoppingkosmos keine Rede sein – im Gegenteil. Trotz tagtäglicher Krisennachrichten aus allen Branchen steigen im Onlinebereich Kauffrequenz und Umsatz beständig an. Das aktivste Viertel der von Quelle Befragten ordert wenigstens alle zwei bis drei Wochen verschiedene Güter im Netz und agiert nicht gerade mit Kleckerbeträgen. Laut der Studie geben fast die Hälfte der Internetnutzer pro Jahr zwischen 100 und 499 Euro für Käufe im Internet aus - satte 44,3 Prozent mehr als noch im Jahr 2008. Zwölf Prozent gaben sogar an, mehr als 1.000 Euro im Jahr online auszugeben. Auch die Zukunft verheißt der Branche Gutes: 87,7 Prozent der Umfrageteilnehmer sind überzeugt, dass der E-Commerce krisenunabhängig wachsen wird. Über 92 Prozent der Deutschen sehen im Internet gar den am stärksten wachsenden Vertriebsweg der kommenden fünf Jahre – weit vor Teleshopping, stationärem Handel und Katalogversand.

Komfortable Vielfalt
Die Vorteile des Web-Shoppings liegen auf der Hand. Die bequeme Einkaufsmöglichkeit, die Unabhängigkeit von Ladenöffnungszeiten, die Ratenzahlungs- oder Finanzierungsoption und die besonders große Auswahl ziehen immer mehr Leute aus den Fußgängerzonen heraus. Das daraus resultierende Dahinsiechen des stationären Einzelhandels bedauern nach einer Umfrage der Aachener Marktforschungsgesellschaft Dialego zwar mehr als 80 Prozent der Verbraucher, folgen aber wider besseren Wissens ihrem Streben nach Unabhängigkeit, Flexibilität und Selbstbestimmung.

Wie werde ich Publikumsliebling?
Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl eines Online-Shops sind die subjektiv empfundene Sicherheit und der zugesicherte Datenschutz, gefolgt von guten Erfahrungen aus vorangegangenen Käufen, die für 23 Prozent der Befragten eine wichtige Rolle spielen. Eine seriöse (19 Prozent) und vertrauenerweckende (10,7 Prozent) Einkaufsumgebung ist ebenfalls von Bedeutung. Zwei Drittel der Onlinekäufer gaben zudem an, sie würden sich auch während eines digitalen Einkaufsbummels von Traditionsmarken und den Namen bekannter Unternehmen leiten lassen. Ein positives Shoppingerlebnis definiert die heutige Internetgeneration überdies durch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, einen unkomplizierten Bestellvorgang, eine reichhaltige, übersichtlich dargestellte Produktauswahl und die Option, zwischen mehreren Zahlarten wählen zu können. Aus der Quelle-Studie geht ebenfalls hervor, dass Internetunternehmer ihre Servicebemühungen eher auf die Abwicklung des Kaufs konzentrieren sollten als auf den Kundensupport während des Einkaufes. Als wichtigstes Serviceangebot, welches der Mehrheit der Kunden sogar einen maßvollen Aufpreis wert wäre, nannten 93 Prozent der Umfrageteilnehmer eine rasche Lieferung. Zusätzliche Leistungen in Form von informierenden Mails über den aktuellen Versandstatus oder etwa über die bevorstehende Abbuchung des geforderten Rechnungsbetrages können zudem das Kundenvertrauen stärken.

Kollektiv beeinflusst Kaufentscheidung
Empfehlungen und Bewertungen anderer Kunden beeinflussen die Kaufentscheidung immer stärker und ersetzen die im Netz fehlende persönliche Beratung. In diesem Zusammenhang gewinnen nicht nur die Produktbewertungen auf der jeweiligen Shopseite an Bedeutung, sondern auch die Empfehlungen in sozialen Netzwerken. Obwohl deren Einfluss auf die gesamte Käufergemeinde derzeit noch gering ist, machten die Meinungsforscher insbesondere in der Gruppe der 19- bis 29jährigen eine Trendwende aus. Gerade diese Altersklasse ist gegenüber den Meinungen anderer User offen. Welche Netzwerke in diesem Zusammenhang künftig intensiv genutzt werden, ist derzeit kaum auszumachen. So nutzt das unter Webprofessionals viel diskutierte Twitter nach einer im Mai publizierten Umfrage des Nürnberger Forschungswerks nur etwa 1% der Internetuser. Das Shopdesign ist im Gegensatz zur Shopstruktur eher unwichtig, allerdings steigt mit professionell in Szene gesetzten Produkten der Erlebnisfaktor beim Webshopping. Shopbetreiber sollten ihre Bemühungen in diesem Punkt kanalisieren. Aus der Quelle-Studie geht hervor, dass einem Großteil der User ordentliches Bildmaterial in den meisten Fällen vollkommen ausreicht. Weniger interessant findet die Internetkundschaft die kostenintensive multimediale Warenpräsentation, nicht einmal jeder Vierte erachtet Audio- und Videomaterial als zwingend notwendig.

Im Rahmen der Trendstudie „Webshopping 2009“ haben sich die Teilnehmer nicht über ihre Vorlieben und Gewohnheiten Gedanken gemacht, sondern den Onlineunternehmern darüber hinaus Optimierungsvorschläge an die Hand gegeben. Verbesserungsbedarf sehen die User vor allem in der Datensicherheit. Auf der Wunschliste der Onlineshopper stehen überdies intelligentere shopinterne Suchfunktionen sowie komfortablere Produktvergleichsmöglichkeiten. Implizit wünschen sich die Kunden zudem optimierte technische Prozesse, hat doch immerhin schon jeder Dritte einen Kauf aufgrund mangelnder Webseitenperformance abgebrochen. Gut aufgestellt zeigt sich der Handel hinsichtlich des Angebotsumfangs und eines übersichtlichen Bestellvorgangs. Somit stellen die Unternehmer ihr Klientel schon jetzt in den zwei Bereichen zufrieden, die viele Kunden als ausschlaggebend für die Shopwahl erachten.
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