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Customer Touchpoint Management (Teil 3): Die Optimierung der Kundenkontaktpunkte

Sind alle Kontaktpunkte einer Kundenbeziehung definiert (Teil 1) und ist die Ist-Analyse dazu erstellt (Teil 2), ist nun der Aktionsplan dran.
Anne M. Schüller | 18.01.2011
Soweit noch nicht vorhanden, kann es zunächst nötig sein, für einzelne Touchpoints Minimum-Standards zu entwickeln und Serviceversprechen (Do’s and Dont’s) zu definieren. Ganz wichtig dabei: Für Jeden im Unternehmen – angefangen im Management - ist deren Anwendung Pflicht. Wer das nicht kann oder will, hat im Unternehmen keinen Platz.

Trainings und Storytelling führen zum Ziel

Insbesondere mit den kundennahen Mitarbeitern müssen die Service-Basics regelmäßig geübt und besprochen werden, damit alles in Fleisch und Blut übergeht - und im Kundenkontakt nicht künstlich oder unzureichend wirkt. Je nach Situation sind passende Weiterbildungsmaßnahmen zu konzipieren, um eine kundenfreundliche Einstellung und ein ebensolches Verhalten der Mitarbeiter zu entfalten.

Sehr gut bewährt hat sich in diesem Zusammenhang auch das Storytelling. Dabei geht es um passende Geschichten, die verdeutlichen, welches Verhalten an den einzelnen Kontaktpunkten erwünscht und Erfolg versprechend ist - und welches nicht. Solche Geschichten können im Intranet, in internen Wikis oder in Unternehmensblogs dokumentiert und im Rahmen turnusmäßiger Meetings gemeinsam besprochen werden. So findet ‚Kontrolle‘ nicht länger von oben, sondern vielmehr über das Team statt. Man diskutiert gemeinsam darüber, was passt und was nicht. Wissen wird so nicht eindimensional sondern im Austausch entwickelt, vernetzt und weitergereicht.

Prioritäten aus Sicht des Kunden setzen

Ist all das geklärt, werden im Rahmen des Aktionsplans dann die Prioritäten gesetzt. Hierbei stehen die Touchpoints im Fokus, die für ein positives Kundenerlebnis, für dauerhafte Kundentreue und ein wohlwollendes Weiterempfehlen von zentraler Bedeutung sind. Zielgruppenbelange beziehungsweise regionale oder nationale Besonderheiten können ebenfalls eine Rolle spielen. Ein weiterer Filter kann die Marke sein. Man fragt: Was passt gut zur Marke - und was nicht?

So gibt es bei der Automarke Mini nach dem Werkstatt-Besuch einen Lenkradschoner mit folgende Botschaft: „I missed you“. Ganz klar: Das passt zum Kern der Marke. Es sorgt für Emotionalität - und für Mundpropaganda. Denn sowas muss man einfach weitererzählen. Oder man macht ein Foto und zeigt es seinen Freunden im Internet.

An erster Stelle: Ein Quick-Win

Ein sogenannter ‚Quick win‘, also eine Maßnahme, die einen schnellen Erfolg verspricht, sollte ganz oben auf der Liste stehen. Das spornt an, sich mit dem Prozess weiter zu beschäftigen. Der To-do-Plan umfasst folgende Punkte:

• Was ist unser ‚Quick win‘, also ein schnelles Erfolgserlebnis?
• Welche Touchpoints werden auf welche Weise optimiert, um Loyalität und Profitabilität zu stärken sowie werthaltige Empfehlungen zu bewirken?
• Welche Touchpoints werden neu lanciert, um Wettbewerbsvorsprünge und positive Mundpropaganda zu generieren?
• Welche Touchpoints werden gestrichen, ohne dass Proteste und üble Nachrede provoziert beziehungsweise bestehende Kundenbeziehungen gefährdet werden?
• Welche internen Ressourcen, wie viel Budget und welche Zeitlinien sind anzusetzen?

Aktionismus ist bei all dem wenig förderlich. Und Patentrezepte gibt es nicht. Vielmehr muss jedes Unternehmen seinen eigenen unverwechselbaren Weg beschreiten.

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Anne M. Schüller
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Verlag: BREUER & WARDIN GmbH, Oktober 2010

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Zur Autorin

Anne M. Schüller ist Management-Consultant und gilt als führende Expertin für Loyalitätsmarketing. Die Diplom-Betriebswirtin und zehnfache Buchautorin zählt zu den zehn besten Speakers Deutschlands (Conga Award 2010). Sie arbeitet auch als Business-Trainerin und lehrt an mehreren Hochschulen. Zu ihren Kunden gehört die Elite der Wirtschaft. Kontakt: www.anneschueller.com