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Finanzierungen zur Sanierung von Unternehmen und Umschuldungen

Kapitalbeschaffung und Umfinanzierungen für mittelständische Unternehmen zwecks Gegensteuerung gegen die weltweite Finanzkrise
Horst S. Werner | 29.05.2008
Finanzierungen für Unternehmen in der Krise zur Unternehmenssanierung

Die weltweite Finanzkrise der Banken bringt immer mehr Auswirkungen in der Realwirtschaft. Die Kreditvergabepraxis der Banken wurde erheblich erschwert und wird oft von Kreditkündigungen begleitet. Dies stürzt insbesondere mittelständische Unternehmen nicht selten in eine Krise, so daß Handlungs- und Sanierungsbedarf entstehen kann. Selbst die Großindustrie vermeldet Finanzierungsprobleme: So ließ Airbus/EADS mitteilen, daß ihre weltweiten Kunden verstärkt Probleme bei der Finanzierung von Flugzeugen hätten, welches sich auf die Bestellung neuer Flugzeuge bei Airbus auswirken könne. Sogar kleine Sparkassen, die nun anteilig für die Verluste z. B. der Landesbanken herhalten müssen, wurden an den Rand einer "Kreditklemme" geführt.

Die Überwindung und Abkoppelung von dieser Finanz- und Bankenkrise ist aktuelles Denk- und Handlungsszenario in vielen mittelständischen Unternehmen. Eine Umorientierung und eventuelle Sanierung von Unternehmen in der Krise entscheidet über Wachstum, Arbeitsplätze und persönliche Schicksale von Unternehmern und Arbeitnehmern gleicher Maßen. Häufig sind Konzeptionen zur Unternehmenssanierung und Beschaffung neuen Kapitals erforderlich, um einen Stillstand, einen Investitionsstau oder eine drohende Insolvenz zu vermeiden bzw. abzuwenden (www.finanzierung-ohne-bank.de).

Die bankenunabhängige Kapitalbeschaffung als Ausweg aus einer temporären Finanzierungskrise, mögliche Umschuldungen, Umfinanzierungen, Kredit- und Darlehensablösungen ohne eine andere Bank sowie die Rückgabe / Aufhebung von Bürgschaftsverpflichtungen und die Freigabe von verpfändeten Wirtschaftsgütern / abgetretenen Forderungen zwecks Umfinanzierung und Eigenkapitalstruktur-Optimierungen sind dabei wichtige zukunftsfördernde Maßnahmen für ein Unternehmen in der Krise. Die Herbeiführung von Entscheidungen, um Verbindlichkeiten abzubauen ( Stichwort: Überschuldung beseitigen ) und die Beschaffung neuer Liquidität ( Stichwort: Zahlungsunfähigkeit beseitigen ) muß umgehend bewerkstelligt werden.

Aufgrund der derzeitigen zurückhaltenden Kreditfinanzierungs-Bereitschaft der Banken und bei vereinzelten Kreditkündigungen ( eine Reihe von Unternehmen stürzen durch Darlehenskündigungen in die Krise ) müssen immer mehr Unternehmen und Produktionsbetriebe gerade vor dem Hintergrund der weltweiten Finanzkrise ihr Eigenkapital und ihre Liquidität mit privatem Beteiligungskapital oder mit mezzaninen Finanzierungsinstrumenten (z.B. Genussrechtskapital und stilles Beteiligungskapital oder Unternehmensanleihen) erhöhen. Nur auf diese Weise läßt sich ein innerbetrieblicher Liquiditätsengpaß oder gar eine fällige Finanzumstrukturierung bzw. eine Sanierung des mittelständischen Unternehmens unabhängig von den Banken erreichen (www.emissionsmarktplatz.de). Glücklicher Weise gibt es eine Anzahl von institutionellen Kapitalgebern und Beteiligungsgesellschaften, die sich insbesondere auf die Sanierung von Firmen spezialisiert haben und dem Mittelständler bei entsprechender Überarbeitung des Geschäftsmodells und guter Zukunftsperspektive neue Liquidität zuführen.

Die Verbesserung der Kapitalisierungsstruktur des Unternehmens ist durch begleitende Maßnahmen zunächst auch ohne die Zuführung von frischer Liquidität unkompliziert möglich. Mit oft einfach durchzuführenden Vertragsänderungen lassen sich erhebliche Verbesserungen der Bilanz- und Kapitalstruktur eines Unternehmens in der Krise erreichen. Eine solche Stärkung des Eigenkapitals und damit die Beseitigung einer Finanzierungskrise ist für jedes Unternehmen mit einem so genannten „Debt-Equity-Swap“ möglich. Der Begriff „Debt-Equity-Swap" bezeichnet die Umwandlung von Verbindlichkeiten („Debt") in Eigenkapital („Equity") und ist eine Massnahme der Umschuldung ohne Bank und gleichzeitig ein Akt der Bilanzoptimierung. Durch entsprechende Vereinbarungen werden bilanzrechtliche Schulden zu Eigenkapital. Verbindlichkeiten können sowohl in Vollgesellschaftsanteile (z.B. GmbH-Stammanteile oder Aktien) als auch in mezzanine Finanzierungsformen (z.B. Genussrechte und stille Beteiligungen) umgewandelt werden.

Die Umwandlung von Schulden in Eigenkapital eignet sich z.B. für bestehende Gesellschafterdarlehen, aber auch für alle anderen Verbindlichkeiten gegenüber außerhalb des Unternehmens stehenden Dritten ( z.B. die Umwandlung von Lieferanten-Verbindlichkeiten ). Bei noch kritischeren Finanzierungsengpässen läßt sich eventuell ein Sanierungs-Vergleich mit teilweisem Forderungsverzicht der Gläubiger herbeiführen.

Die Umfinanzierung von Bankdarlehen kann ebenfalls eine heilsame Maßnahme für die Verbesserung der Finanzierungssituation eines Unternehmens ohne oder mit geringeren Kreditverpflichtungen und mit neuem Privatkapital sein. Auf diese kann das Unternehmen sukzessive entschuldet werden. Schließlich wird sich der Unternehmer durch diese Finanzierungs-Umstrukturierungen selbst und persönlich enthaften.