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Kundendialog nach Plan „E“

Elektronische Kundenmagazine liegen im Trend. Sind sie Ersatz oder Ergänzung für Printmedien?
Christoph Elbern | 04.10.2007
Darauf gibt es keine allgemeingültige Antwort. In den überwiegenden Fällen sind die E-Magazine logisches Ergänzungsmedium zum gedruckten Format. Sie runden das Informationsangebot innerhalb einer gezielten Kommunikationsstrategie ab.

Selbstverständlich gibt es E-Magazine, die das Printmedium ersetzen können – weil die Zielgruppe besonders Internet-affin ist oder das Thema sich für die digitale Anwendung besonders eignet. Zum Beispiel haben Film- oder Musikmagazine die multimediale Form der Präsentation für sich entdeckt. Viele kommen dennoch ohne das gedruckte Heft nicht aus. Für die meisten Branchen eignet sich der sinnvoll kombinierte Einsatz von Print und Online hervorragend, weil er ein Thema über die verschiedenen Medien weiterspielt. Dabei werden die gedruckten mit den internetbasierten Informationen im Kontext einer integrierten Kommunikationsstrategie miteinander verzahnt. Kurzum: die sinnvolle Nutzung und Kombination der Stärken von Print- und elektronischen Medien.

Dabei gilt noch immer der alte Grundsatz:

„Content is King!“

Davon können noch so aufwendig produzierte Flashanimationen nicht ablenken. Abgestimmt auf die Bedürfnisse und Vorlieben der angesprochenen Zielgruppe ist der Inhalt die Hauptsache. Das hat erst einmal nichts mit dem Informationskanal oder der „Verpackung“ zu tun. Wenn es um den Dialog mit Interessenten, Kunden, Partnern Mitgliedern oder Mitarbeitern geht, werden professionell recherchierte Inhalte, authentische Themen und glaubwürdige Aussagen benötigt. Nur so erreicht man seine Leser. Und erhält von der Zielgruppe die Aufmerksamkeit, die benötigt wird, um Vertrauen aufzubauen.

Werden die Stärken von elektronischen Magazinformaten geschickt eingesetzt, machen sie richtig Spaß:

+ Schnelle Textsuche in Inhaltsverzeichnis und Artikeln
+ Komfortable Navigation & intelligente Leserführung
+ Direkte Interaktion/Feedback per Klick
+ Links zu anderen Passagen desselben Dokuments oder weiterführenden Beiträgen im Web
+ Hohe Dynamik durch Einbindung von Animation, Ton und Bewegtbild
+ Nutzung von Alert-Diensten zur automatischen Meldung von Aktualisierungen oder neuen Ausgaben

Fester Rhythmus gilt für Print wie Online

Kontinuität und periodische Erscheinungszyklen gehören zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren in der klassischen Kundenkommunikation. Dies gilt genauso für die „neuen“ Medien, egal, ob sie ein Teasermedium für die Printausgabe oder einen eigenständigen Baustein innerhalb der Unternehmenskommunikation darstellen.

Entgegen weit verbreiteten Vorstellungen müssen E-Magazine nicht zwingend mit animierten und/oder audiovisuellem Tamtam auftreten. Wichtiger ist, die Informationsgewohnheiten der Zielgruppe zu berücksichtigen. Nicht umsonst hat sich beispielsweise die Nutzfahrzeugsparte von Mercedes Benz ganz bewusst für interaktive Magazinformen im PDF-Format entschieden. Völlig ohne elektronisches Spektakel, ganz eng an der Zielgruppe orientiert. Und mit dem Vorteil geringer Lade- und Wartezeiten beim Blättern …

Ein weiterer Vertreter des PDF-Formates ist die interaktive Ausgabe des Amadeus Magazins, mit dem Amadeus Germany (Marktführer für Softwarelösungen im Reise- und Touristikbereich) seinen Kunden einen zusätzlichen Service bietet. In der elektronischen Ausgabe können Leser fast wie im gedruckten Heft „blättern“. Eine Navigationsleiste als leicht bedienbares visuelles Leitsystem führt den Leser/User geschickt durch das E-Magazin. Das interaktive Inhaltsverzeichnis gibt Überblick über die Themen der aktuellen Ausgabe, per Klick geht es direkt in den jeweiligen Beitrag. Mithilfe zahlreicher Links gelangt man einfach auf die Internetseiten mit weiterführenden Infos und aktuellen Details. Der „Kontakt“-Button ist der direkte Draht zu Amadeus Germany. Zu vielen Themen können Ansprechpartner sofort per E-Mail kontaktiert werden.

Ein elektronisches Magazin wird als Solist kaum Chancen haben.

Ohne begleitende Internetseite und weitere vernetzte Infomedien – audiovisuell, z.B. Pod-/Vodcasts, oder gedruckt – funktioniert das Ganze nicht. Deshalb sollte schon bei der Planung ein umfassendes Konzept den Rahmen für einen erfolgreichen Kundendialog abstecken. Ein Beispiel: Das E-Magazin von Amadeus Germany unterstützt das vierteljährlich erscheinende gedruckte Leitmedium, wird ergänzt von einem monatlichen E-Newsletter mit passender Landing Page und ist verlinkt mit den kontinuierlich aktualisierten Websites (Public Website und Kunden-Extranet). Podcasts runden die Kundenkommuniaktion geschickt ab, indem sie zum Beispiel Produktinformationen durch die Einbindung von Kunden- und Trainerstimmen quasi „live“ transportieren. Insgesamt: ein erfolgreiches Konzept für den kontinuierlichen Kundendialog.

Weitere Informationen: http://www.insignio.de
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Über Christoph Elbern

Christoph Elbern ist Geschäftsführer bei Insignio Kommunikation, Journalist, Medienmacher, Storyteller und Kampagnenschmied.